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24.08.2020, 14:49 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Composites Germany: 15. Composites-Markterhebung liegt vor - Bewertung der derzeitigen Geschäftslage äußerst negativ - GFK bleibt Wachstumstreiber - Composites-Index rutscht weiter ab

Zum fünfzehnten Mal hat Composites Germany aktuelle Kennzahlen zum Markt für faserverstärkte Kunststoffe erhoben. Befragt wurden alle Mitgliedsunternehmen der drei großen Trägerverbände von Composites Germany: AVK, Leichtbau Baden-Württemberg und VDMA-Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbau Technologien.

Um die problemlose Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Erhebungen zu gewährleisten, wurden auch in diesem Halbjahr keine Änderungen bei der Befragung durchgeführt. Erhoben wurden erneut überwiegend qualitative Daten in Bezug auf die aktuelle und zukünftige Marktentwicklung.

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Abbildung 1: Composites-Index - Derzeitige generelle Geschäftslage
Abbildung 1: Composites-Index - Derzeitige generelle Geschäftslage
Bewertung der derzeitigen Geschäftslage äußerst negativ
Nachdem die Bewertung der aktuellen Geschäftslage bereits bei der letzten Befragung zu Beginn des Jahres eher zurückhaltend ausgefallen war, setzt sich dieser Trend weiter fort. Nicht zuletzt durch die derzeitigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf zahlreiche Geschäfts-/Anwendungsbereiche, sehen sich viele Unternehmen mit negativen Einflüssen konfrontiert. Die gesamtwirtschaftliche Lage hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten weiter eingetrübt. Die Befragten bewerten die generelle Geschäftslage dementsprechend negativ. Die Einschätzung erreicht in der aktuellen Erhebung den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung 01/2013 (vgl. Abb. 1).

Abbildung 2: Composites-Index - Derzeitige eigene Geschäftslage
Abbildung 2: Composites-Index - Derzeitige eigene Geschäftslage
Aber nicht nur die generelle Geschäftslage wird als eher ungünstig bewertet, auch die Bewertung der eigenen Geschäftslage bleibt weiterhin pessimistisch (vgl. Abb. 2).

Auch wenn sich beispielsweise im Automobilbereich eine Erholung der angespannten Situation ankündigt und die Krise in anderen Bereichen, wie dem Bausektor, noch nicht voll zum Tragen kommt, so sind viel Unternehmen dennoch stark verunsichert. Trotz vielfältiger Möglichkeiten und Maßnahmen zur Förderung der Industrie und der Wirtschaft generell, scheinen diese noch nicht zu den gewünschten, positiven Effekten in der Wirtschaft zu führen.

Abbildung 3: Einschätzung der zukünftigen generellen Geschäftslage
Abbildung 3: Einschätzung der zukünftigen generellen Geschäftslage
Zukunftserwartungen zeigen unterschiedliche Entwicklungen
Befragt hinsichtlich ihrer Erwartungen an die zukünftige Geschäftsentwicklung zeigt sich ein gegensätzliches Bild. Während die Befragten von einer Verbesserung der generellen wirtschaftlichen Situation für Europa und weltweit ausgehen, bleiben die Aussichten für Deutschland pessimistisch (vgl. Abb 3). Auch die Zukunftserwartungen für die eigene, zukünftige Geschäftslage bleiben weiterhin pessimistisch.

Abbildung 4: Einschätzung zur Entwicklung ausgewählter Anwendungsbereiche
Abbildung 4: Einschätzung zur Entwicklung ausgewählter Anwendungsbereiche
Erwartungen an Anwendungsindustrien unterschiedlich
Wie die Erwartungen an die Entwicklung der Geschäftslage, zeigen sich auch die Erwartungen an ausgewählte Anwendungsbereiche äußerst unterschiedlich. Vor allem für die Automobilindustrie und die Luftfahrt prognostizieren die Befragten eine Verschlechterung des Marktumfeldes. Andere Bereiche, wie beispielsweise der Sport- und Freizeitbereich oder auch der Infrastruktur-/Bausektor werden hinsichtlich der Erwartungen deutlich positiver beurteilt (vgl. Abb. 4).

Wachstumstreiber entwickeln sich unterschiedlich
Bleiben, wie auch in den letzten Markterhebungen, Deutschland, Europa und Asien die Weltregionen, aus der die wesentlichen Wachstumsimpulse für das Composites-Segment zu erwarten sind, so zeigt sich werkstoffseitig ein Paradigmenwechsel.

Abbildung 5: Wachstumstreiber - Material
Abbildung 5: Wachstumstreiber - Material
Wurde von den Befragten in den ersten 13 Erhebungen stets CFK als Material genannt, aus dessen Umfeld die wesentlichen Wachstumsimpulse für den Composites-Bereich zu erwarten sind, so wird GFK nun zum zweiten Mal als wichtigster Werkstoff genannt (vgl. Abb. 5). Dieser Trend nimmt, gemessen an der Anzahl der Nennungen, sogar noch zu.

Composites-Index rutscht weiter ab
Die derzeitige Situation hat nicht nur im Composites-Bereich für deutliche Unsicherheit gesorgt. Neben entsprechenden Produktionsausfällen und einem stark zurückgehenden Investitions- und Konsumklima aufgrund der Corona-Pandemie, sorgen auch politische Unsicherheiten und wirtschaftspolitische Querelen weiterhin für eine negative Stimmung in den Unternehmen. Viele der getroffenen Maßnahmen scheinen derzeit noch nicht ausreichend zu sein, um eine optimistische Grundstimmung zu erzeugen. Zwar drehen die Erwartungen an die zukünftige Geschäftslage generell ins Positive, dies führt aber noch nicht zu einer positiveren Bewertung der eigenen Position am Markt. Der Composites-Development-Index gibt den Einschätzungen folgend somit nochmals, teils deutlich, nach (vgl. Abb. 6).

Abbildung 6: Composites-Development-Index
Abbildung 6: Composites-Development-Index

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf und vor allem im Herbst entwickeln wird. In den letzten Jahren ist es gelungen, Composites in vielen neuen Anwendungsbereichen zu etablieren und somit eine fast durchweg kontinuierlich positive Entwicklung zu erreichen. Composites bleiben somit, nicht zuletzt aufgrund ihrer vielfältigen, positiven Eigenschaften, ein wichtiger Zukunftswerkstoff, der trotz der derzeitigen Krise weiterhin seinen Weg in die Industrie finden wird.

Die nächste Composites-Markterhebung ist für Februar 2021 angekündigt.

Weitere Informationen: www.composites-germany.org, www.avk-tv.de

Composites Germany, c/o AVK-TV GmbH, Frankfurt am Main

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