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25.03.2021, 08:19 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten    

„9th Conference on CO2-based Fuels and Chemicals“: Mehr als 180 Teilnehmer – „Best CO2 Utilisation 2021”: Gewinner ausgezeichnet

Den mehr als 180 Teilnehmern aus 24 Ländern wurden auf der „9th Conference on CO2-based Fuels and Chemicals“ (23.-24. März 2021) exzellente Vorträge und lebhafte Online-Diskussionen sowie interaktive Möglichkeiten zum Netzwerken über Video und Chat geboten. Sie verfolgten die Vorträge der 41 Referenten online. Experten aus Industrie und Wissenschaft präsentierten ihre neuen Technologien und Strategien. Sie berichteten über neue Entwicklungen im Bereich Carbon Capture & Utilisation (CCU) in Wissenschaft, Industrie und Politik.

Die Konferenz schloss auch den „2nd European Summit on CO2-based Aviation Fuels“ mit ein. Die Konferenzpräsentationen werden in Kürze unter www.renewable-carbon.eu/publications zur Verfügung stehen.

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Experten aus dem Treibstoff-Sektor rechnen mit einer hohen Nachfrage nach nachhaltigen Flugkraftstoffen (SAF). Weltweit werden konkrete Quoten für SAF eingeführt, in einigen Fällen sogar Unterquoten für CO2-basierte SAF. Und das nicht nur in Europa, wie Referenten aus Brasilien und Südafrika zeigten. Die ersten großtechnischen Anlagen werden innerhalb der nächsten fünf Jahre erwartet. Der SAF-Markt scheint der erste Massenmarkt für Power-to-X zu werden.

„Best CO2 Utilisation 2021“
Einer der Höhepunkte der Konferenz war der Wettbewerb um den Innovationspreis „Best CO2 Utilisation 2021”. Die sechs nominierten Unternehmen stellten in kurzen Präsentationen ihre neuen Technologien und Produkte vor. Anschließend wurden die drei Gewinner online von den Teilnehmern der „9th Conference on CO2-based Fuels and Chemicals“ gewählt.

Der Innovationspreis wurde gesponsert von „Yncoris“ (Deutschland), dem Servicepartner für eine zukunftsfähige chemische Industrie. Das nova-Institut (Deutschland) und CO2 Value Europe (Brüssel), der einzige Verband, der sich ausschließlich mit Carbon Capture and Utilisation (CCU) beschäftigt, organisierten den Innovationspreis.

Der Innovationspreis „Best CO2 Utilisation 2021“ ging an Carbon Recycling International (CRI) aus Island, einem Pionier für die Methanol-Produktion aus CO2-Emissionen, der inzwischen in China und weltweit hochskaliert. „Methanol ist eine sehr vielseitige Plattformchemikalie und ein Kraftstoff, und der CO2-Nutzungsprozess von CRI ermöglicht nun Gebrauch, Transport und Speicherung von grüner oder ungenutzter Energie in großem Maßstab. Zunehmend erkennen politische Entscheidungsträger, Investoren und Branchenvertreter, dass dies einer der zentralen Schritte ist, die wir brauchen, um das Klimapuzzle zu lösen. Wir danken den Organisatoren und Sponsoren für diese großartige Anerkennung", so Ingolfur Gudmundsson von CRI.

Der zweite Gewinner ist LanzaTech aus den USA. LanzaTech stellt Ethanol mithilfe von Mikroorganismen aus den Abgasen von Stahlwerken her. Das erneuerbare Ethanol wird für Kraftstoffe, aber zunehmend auch für Alltagsprodukte wie Reinigungsmittel und Kunststoff-Verpackungen verwendet. „Wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen, brauchen wir eine systemische Sichtweise und Lösungen, die auf verschiedene Abfallströme als Kohlenstoff-Quellen aufbauen, was diese Awards richtigerweise hervorheben“, erklärt Jennifer Holmgren von LanzaTech. Ihre Vision ist „eine Welt, in der Kohlenstoff nicht länger eine Belastung, sondern eine Chance für alle ist.“

Der dritte Gewinner ist Covestro aus Deutschland, Vorreiter der CO2-basierten Chemie. Nach Matratzenschaum und Textilfasern aus CO2, präsentierte Covestro nun die ersten aus CO2 hergestellten Waschmittel mit guten Eigenschaften in Bezug auf die Waschleistung und die biologische Abbaubarkeit.

Das sind die Gewinner des Innovationspreises „Best CO2 Utilisation 2021“:

Erster Platz: Carbon Recycling International (Island): Emissions-to-Liquids-Technologie
Carbon Recycling International (CRI) entwickeln ihre Emissions-to-Liquids (ETL)-Technologie seit 2006. Die erste industrielle Demonstrationsanlage von CRI wurde 2012 in Island in Betrieb genommen. Sie hat eine Kapazität von 4.000 Tonnen Methanol pro Jahr. ETL wandelt CO2 und Wasserstoff in einer einstufigen Reaktion in Methanol um. Im Jahr 2020 machte das Unternehmen den Schritt vom industriellen Demonstrationsprojekt in den voll-kommerziellen Maßstab, mit einem Projekt in Anyang, Provinz Henan, China. Die Anlage mit einer Kapazität von 110.000 Tonnen Methanol pro Jahr wird im Jahr 2021 in Betrieb genommen. Dies stellt global einen wichtigen Schritt für CO2-Hydrierungsprojekte dar. Das Methanol auf CO2-Basis wird für die Benzinbeimischung, für die Veresterung von Biodiesel, für den Betrieb von Brennstoffzellen, für die Abwasserdenitrifikation und für die Herstellung von Chemikalien verwendet.

Die Gewinner des Innovationspreises „Best CO2 Utilisation 2021”: Carbon Recycling International (Island), LanzaTech (USA) und Covestro (Deutschland) - (Bild: nova-Institut).
Die Gewinner des Innovationspreises „Best CO2 Utilisation 2021”: Carbon Recycling International (Island), LanzaTech (USA) und Covestro (Deutschland) - (Bild: nova-Institut).

Zweiter Platz: LanzaTech (USA): CarbonSmart Ethanol
Die CarbonSmart Ethanol-Technologie ermöglicht das Abscheiden von Kohlenstoffdioxid und dessen Wertschöpfung aus Abfallströmen. LanzaTech nutzt Mikroorganismen, um aus den CO2- und CO-Emissionen von industriellen Prozessen wie Stahl, Synthesegas aus kommunalen Abfällen, Altholz oder Kunststoffabfällen Ethanol herzustellen. Ethanol ist ein chemischer Building-Block, der zur Produktion einer breiten Palette von Alltagsprodukten genutzt werden kann, wie z.B. Haushaltsreinigern, Shampoo-Flaschen aus Kunststoff, Möbeln, Spielzeug und Sportartikeln bis hin zu feinen Düften. Mit einer kommerziellen Anlage in China, die seit 2018 über 20.000 Tonnen Ethanol produziert und dabei über 100.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart hat, gewinnt die Technologie schnell an Zugkraft auf dem Markt. Das Stahl-Unternehmen ArcelorMittal (Luxemburg) lizenzierte die Technologie von LanzaTech und errichtet derzeit in Gent (Belgien) die erste europäische Anlage zur Umwandlung von Stahl-Abgasen zu CarbonSmartTM Ethanol. Die Anlage hat eine geplante Kapazität von 62.000 Tonnen Ethanol pro Jahr und soll über 350.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.

Dritter Platz: Covestro (Deutschland): Waschen mit CO2-Technologie – Tenside auf Basis von CO2
CO2 statt Erdöl – Covestro geht neue Wege, das Abgas in einen nützlichen Rohstoff zu verwandeln. Ziel ist es, CO2 als Ressource für möglichst viele Anwendungen zu nutzen. Und die nächste steht schon in den Startlöchern: Tenside auf Basis von CO2. Erste Anwendungstests haben gezeigt, dass die CO2-basierten Tenside in einer Standard-Waschmittel-Formulierung verwendet werden können. Der Produktentwicklungsprozess ist noch im Gange, aber die Randbedingungen sind bereits gesetzt: weniger fossil-basiert, geringeres Erderwärmungspotenzial, biologisch leicht abbaubar bei vergleichbarer Waschleistung – eine neue Klasse von nachhaltigeren Tensiden für den Alltag.

Weitere Informationen:
www.carbonrecycling.is, www.lanzatech.com, www.covestro.de, co2-chemistry.eu, nova-institut.de

nova-Institut für politische und ökologische Innovation GmbH, Hürth

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