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28.04.2023, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

IKK: Kooperation beim Textilrecycling mit Thermo Fisher Scientific, Dr. Boy, Vaude und Gerry Weber – Neue Produkte aus Polyester oder Polyamiden

Zerkleinerung von Textilien - (Bild: IKK).
Zerkleinerung von Textilien - (Bild: IKK).
Das IKK - Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover (IKK) greift auf der Kuteno 2023 das Thema der Kreislaufwirtschaft auf. Hier werden aus recycelten Textilien Granulate und Spritzgussteile hergestellt. Das IKK kooperiert dabei mit Thermo Fisher Scientific, Dr. Boy, Vaude und Gerry Weber.

Ob es eine Radtasche von Vaude oder ein T-Shirt von Gerry Weber ist, auch Textilien lassen sich wiederverwerten. „Am Institut betrachten wir die häufig aus Kunststofffasern bestehenden Textilien eben wie Kunststoffe“, so Prof. Dr.-Ing. Hans-Josef Endres, Geschäftsführender Leiter des IKK, „weshalb auch hier gilt: Je sortenreiner wir die Materialien, in diesem Fall die Textilabfälle von unseren Industriepartnern bekommen, desto hochwertiger können sie recycelt und wiederverwertet werden!“ Die Herausforderung aber sind demnach Stoffe oder Mischgewebe, die aus unterschiedlichen Materialien bestehen.

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Reine Polyester oder Polyamide lassen sich vollständig aufschmelzen und unproblematisch aufreinigen. Aus ihnen können gut hochwertige Kunststoffrezyklate erzeugt und zu neuen Produkten verarbeitet werden. Bei Textilgemischen hingegen müssen beispielsweise Schmelzefilter die Aufreinigung übernehmen und die einzelnen Bestandteile bestmöglich trennen.

Bevor die Gewebe recycelt werden können, werden sie zerkleinert und pelletiert, um eine präzise und homogene Dosierung in den Extruder zu ermöglichen. Eine Partikelgröße von 4-10 mm ist durch das Einsetzen verschiedener Siebgrößen (Schneidmühle) am IKK möglich. Für welche Partikelgröße sich die Wissenschaftler bei ihren Versuchen entscheiden, hängt wesentlich von dem Material, seinem Zerkleinerungsverhalten und der gewählten Recyclinganlage bzw. deren Dosiertechnik ab.

Am Stand des IKK und Thermo Fisher Scientific wird die Extrusion und das Spritzgießen des soeben extrudierten Recyclingmaterials gezeigt. Das Material wird aus post-industrial Textilabfällen von Gerry Weber gewonnen. Dieses wird zunächst im Thermo Fisher Scientific „Process 16“ Doppelschneckenextruder der Firma Thermo Fisher Scientific aufbereitet und anschließend auf einer Spritzgießmaschine „Boy XS“ von Dr. BOY zu Kunststoffformteilen weiterverarbeitet.

Diese Laborversionen bieten alle Funktionen von großen Kunststoffverarbeitungsanlagen und ermöglichen die Herstellung von Kunststoffgranulaten und Spritzgussteilen aus verschiedenen Thermoplasten im Labormaßstab.

Kreislaufwirtschaft für mehr Nachhaltigkeit in der Modebranche
Im Jahr 2018 betrug das Abfallaufkommen von Textilien in der EU über zwei Millionen Tonnen und in Deutschland knapp 340.000 Tonnen (Eurostat), beleuchtet das IKK abschließend den weiteren Hintergrund. Fast Fashion, also kurzlebige Mode, gerät demzufolge zunehmend unter den immer umweltbewusster werdenden Konsumenten in die Kritik. Auch in der Mode ermöglichen in zunehmendem Maße Nachhaltigkeit und Langlebigkeit von Produkten einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz und zur Ressourcenschonung. Dazu gilt ein Produktdesign, das eine bessere Recyclingfähigkeit bietet, als ein wichtiger Schritt für einen verantwortungsvollen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Rohstoffen.

Kuteno 2023, 09.-11. Mai 2023, Rheda-Wiedenbrück, Halle 4, Stand T21

Weitere Informationen:
www.ikk.uni-hannover.de, www.thermofisher.com, www.dr-boy.de, www.vaude.com, www.gerryweber.com

IKK - Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz Universität Hannover, Garbsen

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