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13.11.2007 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Deutschland: Kunststoff- und Gummimaschinen weltweit führend

Die Branche ist auch für 2008 optimistisch

Erfolgreich behaupten sich die deutschen Hersteller auch 2007 auf den Exportmärkten gegenüber der Konkurrenz aus China, Italien, Japan und den USA. Während die Nachfrage aus den traditionellen Absatzregionen Europa und Nordamerika stabil bleibt, nehmen die Lieferungen in den vielversprechenden Wachstumsmarkt Russland rasant zu. Entsprechend positiv gestimmt präsentierten sich die Branchenunternehmen auf der jüngst durchgeführten internationalen Kunststoff- und Kautschukmesse K 2007 in Düsseldorf.

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Sowohl im In- als auch im Ausland sind deutsche Kunststoff- und Gummimaschinen derzeit stark nachgefragt. Laut Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen (KUG) des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) erhöhte sich der Export der Sparte im 1. Halbjahr 2007 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,6%, so dass die Exportquote bei 78% lag. Die Produktion stieg im gleichen Zeitabschnitt um 5% auf geschätzte 2,3 Mrd. Euro, die Auslandsbestellungen legten um 9% zu. Aufgrund der positiven Entwicklung verbesserte der Fachverband seine Prognose für das Umsatzwachstum des Zweigs 2007 von 3,5% auf 7%. Auch 2008 könnte ein ähnlicher Zuwachs erreicht werden. Im Jahr 2006 betrug die Gesamtproduktion 4,9 Mrd. Euro und die Ausfuhrquote belief sich auf 73,5%.

Die größte Anzahl der deutschen Kunststoff- und Gummimaschinen bleibt in Europa. Neben dem Inland sind Frankreich, Italien, Polen, das Vereinigte Königreich, Spanien, die Schweiz und Österreich die wichtigsten Abnehmer. Diese sieben Staaten bezogen im ersten Halbjahr 2007 zusammengerechnet 25,3% der Gesamtexporte. Zurzeit läuft das Geschäft auf den westeuropäischen Märkten Brancheninsidern zufolge gut.

Bis auf Weiteres sind die USA das größte Zielland deutscher Lieferungen von Kunststoff- und Gummimaschinen mit einem Anteil von 9,3% im 1. Halbjahr 2007. Auch in näherer Zukunft schätzt Herr Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbands KUG, den Absatz auf dem US-amerikanischen Markt als stabil ein.

Die Ausfuhren in die VR China stabilisieren sich nach einem rapiden Anstieg allmählich und das Land bleibt in der ersten Hälfte dieses Jahres mit 8,8% auf dem zweiten Platz der Exportstatistik. In China - und generell in Asien - sieht der die Branche ein hohes Marktpotenzial, denn in der Region wächst der Kunststoffverbrauch weltweit am schnellsten. Doch werde der größte Teil der Nachfrage, die sich weniger an der Qualität als am Preis orientiere, durch asiatische Hersteller abgedeckt. Für deutsche Unternehmen bestehen in China hauptsächlich im Hochpreissegment gute Lieferchancen, ein Bereich, in dem in den nächsten Jahren allerdings noch nicht mit enormen Wachstumsraten zu rechnen sei.

In Russland hingegen, mit 7,8% an dritter Stelle, sehen die Firmen und Experten derzeit ausgezeichnete Wachstumschancen. Allein im 1. Halbjahr 2007 stiegen die Ausfuhren von Kunststoff- und Gummimaschinen nach Russland im Vergleich zur Vorjahresperiode um 51% auf rund 145 Mio. Euro. Vor allem Extruder scheinen derzeit stark nachgefragt.

Auch Lateinamerika wird als Absatzmarkt für deutsche Hersteller immer interessanter, insbesondere der Bedarf in Mexiko und Brasilien hat in diesem Jahr rapide zugenommen. Unter Branchenkennern ist jedoch noch umstritten, ob diese positive Nachfrageentwicklung in der Region anhält.

Zuverlässige Abnehmer für deutsche Kunststoff- und Gummimaschinen sind türkische Unternehmen, wie die Exportzahlen der letzten Jahre bestätigen. Gleichzeitig gewinnen chinesische Maschinenhersteller in der Türkei schnell an Boden und der VDMA nimmt an, dass der türkische Markt diesen als Vorbereitung für einen Eintritt auf den europäischen Markt dient.

Während China mit 14% der Weltproduktion von Kunststoff- und Gummimaschinen an zweiter Stelle hinter Deutschland steht, ist der chinesische Anteil am weltweiten Export noch bedeutend geringer. Doch auch hier holen die Chinesen mit einem hohen Tempo auf. In den USA, Russland, Osteuropa und Ländern des Nahen und Mittleren Ostens sind sie bereits gut vertreten und über kurz oder lang werden chinesische Branchenunternehmen auch in Westeuropa ihr Angebot ausweiten.

Der Fachverband KUG ist aber zuversichtlich, dass seine Mitglieder dieser Situation gewachsen sind, denn deutsche Hersteller behaupten bisher mit Erfolg ihre Führungsposition mit jeweils stabilen 25% sowohl an der Weltproduktion als auch an den weltweiten Ausfuhren. Im Gegensatz dazu haben andere Länder wie Italien, Japan und die USA Marktanteile an die chinesische Konkurrenz verloren. Mit Innovationen, Qualität und umfangreichem Service wollen die deutschen Unternehmen international wettbewerbsfähig bleiben.

Ein Markt, auf dem Hersteller aus Deutschland ihre Konkurrenzfähigkeit in den nächsten Jahren möglicherweise testen können, ist Indien. Die indische Kunststoffbranche hat ehrgeizige Pläne, denn sie will sich bis 2012 zum größten Kunststoffverarbeitungsstandort der Welt entwickeln. Insbesondere in der Sonderwirtschaftszone (SEZ) in Jamnager im Bundesstaat Gujarat verspricht sich die Branche durch die günstigen Bedingungen weitere Investitionen. Der Verbrauch an Kunststoff in Indien hat sich in den letzten Jahren verdoppelt. Bis zum Ende der Dekade soll nach Angaben des Dachverbands Plastindia Foundation der Pro-Kopf-Verbrauch von Kunststoff nochmals um den Faktor 2,5 zulegen. (S.I.)

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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