03.12.2007 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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"Vorsprung durch Technik" auch im Umweltschutz: Die AUDI AG (www.audi.de) erfüllt nach eigenen Angaben als erster und bisher einziger Automobil-Großserienhersteller mit ihrer aktuellen Modellpalette bereits jetzt die strenge „EU-Richtlinie 2005/64/EG über die Typgenehmigung für Kraftfahrzeuge hinsichtlich ihrer Wiederverwendbarkeit, Recyclingfähigkeit und Verwertbarkeit“. Diese tritt erst ab Mitte 2010 für alle aktuellen Modelle in Kraft. Demnach müssen Neufahrzeuge mindestens bis zu 85 Prozent recyclingfähig und bis zu 95 Prozent wieder verwertbar sein. Die 85 Prozent beschreiben den Kreislauf, der die recycelten Werkstoffe wieder in den Herstellungsprozess mit einfließen lässt. Weitere 10 Prozent des Fahrzeuges werden zur Energiegewinnung eingesetzt. Wie der Technische Dienst TÜV SÜD Automotive GmbH sowie das Kraftfahrt-Bundesamt bestätigen, erfüllt Audi diese Anforderungen bereits jetzt. Sämtliche Modellreihen der Marke mit den vier Ringen werden den hohen Recycling-Ansprüchen der Richtlinie gerecht. Umweltschutz ist bei der Fahrzeugentwicklung und bei der Produktion von Audi von enormer Bedeutung. Auch das Thema Recycling hat dabei einen hohen Stellenwert. Bereits zu Beginn der Fahrzeugentwicklung wird darauf geachtet, dass die späteren Altfahrzeuge verwertbar sind. In der Entwicklung wird jedes Modell vor seiner Markteinführung ausführlichen Recyclingtests und Werkstoffanalysen unterzogen. „Wir haben schon früh erkannt, dass die genaue Kenntnis über die Werkstoffzusammensetzung der Fahrzeuge für das Recycling eine wesentliche Rolle spielen wird“, sagt Uwe Heil, bei Audi zuständig für Recycling in der Technischen Entwicklung. „Auf Grund der ansteigenden Datenfülle und der Komplexität starteten wir bereits im Jahr 2000 gemeinsam mit der Konzern-Forschung die Entwicklung einer Datenbank für das Fahrzeugrecycling, die Benchmark innerhalb der Automobilindustrie ist“, sagt Heil. Wie viel Stahl und Eisen enthält der neue Audi A4? Welche Kunststoffe finden sich im Audi A3? In welchen Bauteilen sind welche Werkstoffe verbaut? Antworten auf diese Fragen gewährleisten am Ende des Lebenszyklus eines Autos eine hohe Verwertbarkeit. Um die EU-Richtlinie zu erfüllen, muss sich der Hersteller einer zweistufigen Prüfung unterziehen. Die Vorprüfung entspricht dabei einer Prozessprüfung. Sie untersucht, ob die notwendigen Vorkehrungen zur Umsetzung der Anforderungen getroffen wurden. Beispielweise werden Maßnahmen zur Umsetzung der Recyclinganforderungen, Einhaltung der Schwermetallverbote sowie die Kennzeichnung von Polymeren und Elastomeren überprüft. Der Audi Konzern mit der AUDI AG, der quattro GmbH und der AUDI HUNGARIA MOTOR Kft. glänzten in sämtlichen Punkten. Erst wenn die Vorprüfung positiv ausfällt, kann die eigentliche Typprüfung stattfinden. In dieser wird eine Recyclingfähigkeitsquote für jedes einzelne Modell ermittelt. Positiv wirkte sich dabei die umfangreiche Datenbank aus den langjährigen Recyclinguntersuchungen aus. Darin ist bis aufs Gramm aufgeführt, welches Material sich wo und in welcher Menge in einem Audi Modell findet. So besteht ein neuer Audi A4 beispielsweise zu 13,3 Prozent aus Leichtmetallen wie Aluminium, zu 14,3 Prozent aus Kunststoffen, zu 2,2 Prozent aus Glas oder zu 1,7 Prozent aus Prozesspolymeren. Diese Beispiele veranschaulichen die Präzision, mit der ein Auto in seine Bestandteile zerlegt wird. Grob lassen sich die Werksstoffanteile im Audi A4 in neun Gruppen einteilen, die sich ihrerseits wieder untergliedern lassen. Hinter den 14,3 Prozent Kunststoffen verbirgt sich etwa eine Vielzahl unterschiedlicher Kunststoffsorten. Dabei wird Polyoxymethylen mit 3,26 Kilogramm ebenso penibel angeführt, wie Polypropylen mit 31,28 Kilogramm. Großes Engagement zeigt Audi auch auf dem Gebiet der Aufbereitungstechnologie zur Gewinnung wertvoller Sekundär-Rohstoffe. Im sogenannten „VW-Sicon-Verfahren“ werden durch mechanische Aufbereitung nutzerorientierte Materialströme erzeugt. Zum Einsatz kommen dabei Verfahren zur Zerkleinerung, Klassifizierung und Sortierung auf Basis pysikalischer Parameter wie Dichte, Kornform, Magnetisierbarkeit, elektrischer Leitfähigkeit und optischer Eigenschaften. Das Volkswagen-SiCon-Verfahren wurde 2006 von der EU-Umweltkommission mit dem Umweltpreis „European Business Award for the Environment“ ausgezeichnet. Ähnliches gilt auch beim Einsatz von Rezyklaten. Diese kommen neben dem Bereich der Eisen- und Nichteisenmetalle auch bei Kunststoffen zum Einsatz. Um die Verwendung der Rezyklate zu fördern, hat der Ingolstädter Automobilhersteller deren Einsatz bei nahezu allen Bauteilen freigegeben. Dabei wird darauf geachtet, dass keine qualitativen Unterschiede entstehen. Damit ist der Weg für eine effektive Verwertung geebnet. Der Kreislaufgedanke durchdringt sowohl die Konstruktion, als auch die Produktion. Auch außerhalb seiner Produktionsstätten setzt sich Audi für den Umweltschutz ein. Beispielsweise lädt der VW-Konzern seit 1999 regelmäßig zu Seminaren ein. Dort wird das Thema „Recycling und Verwertung von Fahrzeugen“ sowohl den Mitarbeitern, als auch Lieferanten und Entwicklungspartnern näher gebracht. |
AUDI AG, Ingolstadt
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