20.06.2024, 10:02 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Das Kunststoff-Zentrum Leipzig (KUZ) startet ein Projekt zum nachhaltigen Recycling von Klebstoffkartuschen. Das neue Projekt „Recycling von Kartuschen (ReKa)“ hat zum Ziel, dass alte Dicht- und Klebstoffkartuschen aus HDPE nicht mehr im Abfall landen, sondern effizient recycelt werden. Für die Verpackung von Dicht- und Klebstoffen werden häufig Kartuschen aus HDPE verwendet, die zur Verarbeitung in eine Kartuschenpresse eingelegt werden. Ist die Kartusche schließlich leer oder eingetrocknet, wird sie in der Regel über den Restmüll entsorgt und damit der thermischen Verwertung zugeführt. Das Projektkonsortium arbeitet daran, Dicht- und Klebstoffkartuschen effizient zu sammeln und einer möglichst nachhaltigen, d.h. ökonomisch und ökologisch sinnvollen Verwertung zuzuführen, mit dem Ziel, das in den Kartuschen enthaltene HDPE im Kreislauf zu führen oder zumindest einer stofflichen Verwertung zuzuführen. Vom Abfall zur Ressource - Ganzheitliches Recyclingkonzept Im Projekt „ReKa“ soll ein ganzheitliches Recyclingkonzept für Kartuschen entwickelt und umgesetzt werden. Dies umfasst neben Markt- und Verfügbarkeitsanalysen auch die Entwicklung geeigneter Sammelkonzepte und schließlich den gesamten Recyclingprozess inklusive Analysen des Materialinputs sowie die Entwicklung effizienter Reinigungs- und Aufbereitungsverfahren. Das KUZ beschäftigt sich im Projekt schwerpunktmäßig mit der Marktanalyse und Aufbereitung von HDPE-Fraktionen aus gebrauchten Kartuschen. Im Rahmen der Marktanalyse werden in einem ersten Schritt die Absatzzahlen von Dicht- und Klebstoffkartuschen für den deutschen Markt erhoben. Die Dynamik des Marktes und damit die wahrscheinliche Mengenentwicklung in der nahen Zukunft soll in einem zweiten Schritt über Marktprognosen erfasst werden. Am Ende steht ein Bild, welche Mengen welcher Dicht- und Klebstoffkartuschen in welchen Marktsegmenten verkauft werden, wodurch eine überschlägige Berechnung der zu erwartenden Kartuschenabfälle durchgeführt werden kann. Die Aufbereitung der HDPE-Fraktionen aus gebrauchten Kartuschen erfolgt durch werkstoffliches Recycling (auch mechanisches Recycling). Dieses Verfahren gilt als besonders effizient und wirtschaftlich und eignet sich besonders für das Recycling von thermoplastischen Kunststoffen, da diese wiederholt schmelzbar und formbar sind. Obwohl bei diesem Verfahren die molekulare Struktur im Wesentlichen erhalten bleibt, ist die Wiederverarbeitung des werkstofflich recycelten Materials immer mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden. Hier sind vor allem der Molekülkettenabbau, die Kontamination des Materials und die auftretenden Chargenschwankungen zu nennen. Im Rahmen des Projektes werden zunächst labortechnische Untersuchungen durchgeführt, um einen reproduzierbaren und qualitativ hochwertigen Aufbereitungsprozess zu gewährleisten. Im weiteren Verlauf sollen die anfallenden HDPE-Fraktionen aus den Kartuschenabfällen mittels Compoundierung aufbereitet und abschließend in Verarbeitungsversuchen getestet werden. Nachhaltige Aufbereitung Durch die erfolgreiche Etablierung eines effizienten Stoffkreislaufes kann der Einsatz von Neukunststoffen reduziert werden, wodurch auch umweltrelevante Emissionen weiter minimiert werden. Ebenso werden die Projektergebnisse für die Hersteller von Dicht- und Klebstoffen sowie von HDPE-Kartuschen von hoher Relevanz sein. Die Projektpartner Weitere Projektpartner für andere projektrelevante Bereiche sind: PDR Recycling GmbH + Co KG, TU Bergakademie Freiberg (TUBAF) sowie bifa Umweltinstitut GmbH. Forschungsprojekt Recycling von Kartuschen (ReKa), Förderkennzeichen 39147/01, gefördert durch: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), Laufzeit: 02/2024-12/2026. Kontakt Johannes Tietze, tietze@kuz-leipzig.de, Tel. 0341 4941619 Weitere Informationen: www.kuz-leipzig.de |
Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH, Leipzig
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