18.12.2007 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Der Kunststoffrohrverband e.V. (KRV, www.krv.de), Fachverband der Kunststoffrohr-Industrie, beging am 3. Dezember mit einem Festakt auf dem Petersberg bei Bonn seinen 50. Geburtstag. Rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Behörden, Fachinstituten und Politik feierten begeistert mit. Redner auf dem Festakt waren - neben dem Vorstandsvorsitzenden des KRV, Jürgen Frei - der Bürgermeister der Stadt Bonn, Helmut Joisten, Staatssekretär a. D. Friedhelm Ost, Dr. Hans Bellstedt (Geschäftsführender Gesellschafter der PLATO Kommunikation GmbH) und Professor Dr. Horst W. Opaschowski (Wissenschaftlicher Leiter der BAT Stiftung für Zukunftsfragen). Dr. Elmar Löckenhoff, Geschäftsführer des KRV, eröffnete die Veranstaltung, die unter dem Motto "Geschichte und Perspektiven einer innovativen Industrie" stand. Moderiert wurde sie von dem Wirtschaftsjournalisten Axel Fischer. Neuer Film über die Entwicklung der Kunststoffrohr-Industrie Erstmals wurde an diesem Nachmittag der neu erstellte Film über die Entwicklung der Kunststoffrohr-Industrie vorgestellt, der im Zeitraffer die erstaunliche Geschichte und Dynamik der Kunststoffrohr-Industrie deutlich machte. Auf die Entwicklung und auf die vielfältigen Anforderungen an einen modernen Verband ging Staatssekretär a. D. Friedhelm Ost ein, der aus Sicht eines verbändeerfahrenen Politikers deutlich machte, wie wichtig die geschlossene Meinung eines Verbandes für die Politik ist. Politiker seien auf den Sachverstand und die Branchen- und Marktkenntnisse von Verbänden angewiesen. Folglich sei für die Glaubwürdigkeit und Schlagkraft eines Verbandes gegenüber der Politik und den Medien die Geschlossenheit nach außen außerordentlich wichtig. Er wies aber auch darauf hin, dass Einigkeit auch Kompromissfähigkeit voraussetze, und dass dabei die Großen bisweilen auf die Kleinen Rücksicht nehmen müssten. Der KRV-Vorstandsvorsitzende Jürgen Frei ging in seiner Ansprache auf den geschichtsträchtigen Veranstaltungsort, die Geschichte und stürmische Entwicklung der Kunststoffrohr-Industrie seit den 50er Jahren ein. Die Branche und der Verband hätten sich trotz Turbulenzen und inzwischen hartem Wettbewerb stets weiterentwickelt, sich bewährt und für die Zukunft bestens aufgestellt. Der europäische Binnenmarkt biete indes zahlreiche Herausforderungen und Chancen und es sei zunehmend wichtig, deutsche Interessen in Berlin und Brüssel geltend zu machen. Das Thema Europa bzw. die Notwendigkeit der Verzahnung von nationalen und europäischen Dachverbänden war dann auch das Thema von Dr. Hans Bellstedt. Er sprach über die aktuellen politischen Entwicklungen in Europa und über das gelegentlich komplizierte Zusammenspiel von nationalen und europäischen Gremien. Die EU werde immer mächtiger und weite ihre Kompetenzen immer weiter aus. Industrie und Verbände müssten sich darauf ausrichten. Wichtig seien auch die Kontakte in die nationalen Parlamente, sprich zu Bundestagsabgeordneten, da die Parlamente der Mitgliedsstaaten Einsprüche und Stellungnahmen abgeben könnten. Politiker - nationale ebenso wie europäische - seien auf die aggregierte und prägnante Position von Industrien und Verbänden angewiesen. Eine einheitliche Haltung nach außen und moderne Kommunikation sei deshalb unerlässlich. Ein Verband habe heute vielfältige Aufgaben: Mehr Leistung und mehr Effizienz, Interessenvertretung, Botschafter der Marktwirtschaft, strategischer Vordenker und frühzeitiges Themensetting für die nationale und europäische Politik. Mit seinem Vortrag "Deutschland 2020 - Wie wir in Zukunft arbeiten und leben" griff Prof. Dr. Horst W. Opaschowski das Thema der gesellschaftlichen Verantwortung und der Einflüsse durch die Globalisierung ebenfalls auf. Wohin geht die Reise? Was wird sich ändern? Wie und was können wir ändern? Mit 10 Zukunftstrends beantwortete er diese Fragen. So wird sich Prof. Opaschowski zufolge das Arbeitsleben grundlegend verändern. Einerseits wird das Einkommen immer weniger durch Erwerbstätigkeit erzielt, diejenigen, die aber arbeiten, werden immer mehr, schneller und effektiver arbeiten müssen. Dienstleistung und Wissensexport würden eine große Rolle spielen. Eine Leistungsverweigerung würde nicht stattfinden, vielmehr bezögen immer mehr Menschen Lust aus der Leistung. Ein großes Problem sei die hohe Kinderlosigkeit und Überalterung, die in Deutschland besonders ausgeprägt seien. Gesundheit bis ins hohe Alter würde ein dominierendes Lebenskonzept. Sein großes Anliegen ist die Übernahme von mehr gesellschaftlicher Verantwortung. Wo die Familie verschwindet sei eine alternative Gemeinsamkeit wichtig. Die Knüpfung eines verlässlichen sozialen Netzes als "sozialer Konvoi" fürs Leben sei für das moderne Leben von großer Bedeutung. Verantwortung für andere übernehmen, damit diese auch für mich Verantwortung übernehmen, so sein Credo. Das Thema "Leben in einer globalisierten Welt" griff auch der Kaberettist Chrostoph Brüske begeistert und begeisternd auf. Für seine sprachlichen, gesanglichen und schauspielerischen Darstellungen des modernen und globalisierten Lebens - und natürlich besonderes für seine Hymne auf den KRV - erhielt er "standing ovations". |
Kunststoffrohrverband e.V., Bonn
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