02.07.2008 | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
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Südlich von Seoul soll Cluster entstehen / Interesse an Biomaterialien groß Korea (Rep.) will in den kommenden Jahren seine Verpackungsindustrie ausbauen. Wegen des hohen Wertschöpfungsgrads hat die Branche eine große volkswirtschaftliche Bedeutung. Ende 2007 hat die Regierung einen Förderplan vorgestellt. Hersteller und Anwender sollen gemeinsam neue Verpackungen entwickeln. Kunststoffe sind wichtigstes Material. Der Zweig wird von vielen kleinen Unternehmen geprägt. Recycling gewinnt zwar an Bedeutung, hohe Preise verhindern jedoch noch die Verbreitung umweltfreundlicher Materialien. (Kontaktanschrift) Die Verpackungsindustrie ist eine der großen Branchen der koreanischen Wirtschaft. Einen Wert von insgesamt knapp 15,3 Bill. Won (rund 12,0 Mrd. Euro; 2005: 1 Euro = 1.274 Won; 2006: 1.199 Won) produzierten die heimischen Unternehmen 2005 (letzte verfügbare Angaben) mit Verpackungen aller Art sowie mit Verpackungsmaschinen nach Angaben des Ministeriums für Handel, Industrie und Energie (heutiger Name: Ministry of Knowledge Economy, MKE). Für den Zeitraum von 2000 bis 2005 entsprach dies einem jährlichen Durchschnittszuwachs von 9,2%. Die Wertschöpfung für 2005 gibt das Ministerium mit 6,9 Bill. Won an. Das war grob 1% des koreanischen Bruttoinlandsprodukts. Mit 45% lag dabei die Relation von Wertschöpfung zu Gesamtproduktion höher als in der Autoindustrie (34%) oder in der Textilbranche (38%). Die Anzahl der Verpackungsunternehmen liegt zwischen 10.000 und 11.000. Die meisten von ihnen beschäftigen höchstens 50 Mitarbeiter. Wichtige Hersteller sind unter anderem Lotte Aluminium (Jahresumsatz 2006: 589,8 Mrd. Won) und Youl Chon Chemical (258,2 Mrd. Won). Als wichtigstes Verpackungsmaterial verdrängten Kunststoffe 2005 erstmals Papier und Pappe. Sie dürften ihre Führungsposition seither ausgebaut haben, denn der Verbrauch von Metalldosen, Glasflaschen und Kartons stagniert oder geht zurück. Stattdessen steigt die Verwendung von Kunststoffverpackungen stark an. Flaschen aus PET zum Beispiel werden zunehmend auch als Behältnisse für Bier oder Milch eingesetzt. Insgesamt schwierig gestaltete sich 2007 die wirtschaftliche Lage der Verpackungsindustrie, und sie hat sich seither nicht wesentlich gebessert. Die Hersteller leiden vor allem unter den stark gestiegenen internationalen Rohstoffpreisen. Unter Druck geraten sie auch von Seiten der Endkunden, die in Verpackungen in erster Linie Kosten sehen, die sie reduzieren wollen. Die längerfristigen Aussichten sind allerdings prinzipiell gut. Einer Analyse des MKE zufolge, wächst der Weltmarkt für Verpackungen bis 2014 um jährlich durchschnittlich 3,5%. Die USA, Japan, Deutschland, Großbritannien und Frankreich vereinigten 2005 rund 50% des Weltmarktes auf sich; Korea (Rep.) kam gleichzeitig nur auf 1,4%. Dieser Anteil soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden. Vor diesem Hintergrund und angesichts des hohen Wertschöpfungsgrads von 45% hat das MKE Mitte Dezember 2007 einen Förderplan für die Branche vorgestellt. Grundlage ist die allmähliche Entwicklung der Verpackungsindustrie von einem reinen Herstellungssektor zu einer Branche, die sowohl Verpackungen herstellt als auch wichtige Dienstleistungen wie Design erbringt. Ein Schwerpunkt des Förderplans ist, im Laufe des Jahres 2008 mit dem Aufbau eines Miniclusters in der Industriezone Banweol-Sihwa (Provinz Gyeonggi) zu beginnen. Diese Region ist das Zentrum der koreanischen Verpackungsindustrie. Innerhalb des Clusters sollen Hersteller und Endverbraucher neue Verpackungstechnologien entwickeln. Vorgesehen ist ferner, ein technisches Zentrum aufzubauen, in dem Unternehmen mit Hilfe spezieller Prüfgeräte und Anlagen ihre technischen Probleme lösen können. Schließlich sollen auch internationale Kooperationen gefördert werden. Zu den wichtigen Themen der Branche gehören Recycling und Umweltschutz. Standen früher vor allem die sichere Abfallentsorgung und einfache Recyclingverfahren im Mittelpunkt, setzt das koreanische Umweltministerium jetzt darauf, die Entstehung neuer Abfälle zu vermeiden und den Ressourcenkreislauf zu stärken. In diesem Zusammenhang sieht ein neuer Plan des Ministeriums von April 2008 vor, die Recyclingquoten für Verpackungsmaterialien weiter zu erhöhen. Grundlage hierfür ist das System der erweiterten Produzentenverantwortung (extended producers responsibility, EPR). Prinzipiell sollen Hersteller, die über Material und Design von Produkten entscheiden, durch dieses System mehr Verantwortung bei der Bewältigung der Umwelteinflüsse ihrer Erzeugnisse übernehmen. Dies bedeutet vor allem verpflichtende Wiederverwertungsquoten für Verpackungen und bestimmte Produkte, darunter Reifen und Batterien. EPR wurde in Korea (Rep.) am 1.1.03 eingeführt. Im Rahmen des System sind Verpackungen aus Metall, Glas, Papier und Pappe sowie Kunststoffen zu recyceln, soweit sie für Nahrungsmittel und Getränke, land-, fisch- und vielwirtschaftliche Erzeugnisse, Waschmittel, Kosmetika und Shampoos, Arzneimittel, Butangas, Insektizide sowie als (geschäumtes) Füllmaterial für Elektro- und Elektronikprodukte verwendet werden. Im Rahmen des Plans des Umweltministeriums sollen die Recyclingquoten etwa für Metalldosen von 72% im Jahr 2007 innerhalb von fünf Jahren auf 78% angehoben werden. Bei Glasflaschen ist die neue Zielmarke 75 (2007: 70,8)%, bei Papier 35 (28)% und bei PET 80 (71,7)%. Auch biologisch abbaubare Verpackungen stoßen auf zunehmendes Interesse. Allerdings verhindert bislang der hohe Preis eine größere Verbreitung in Korea (Rep.). Nach einem Bericht der koreanischsprachigen Fachzeitschrift "Packaging World" liegt das inländische Marktvolumen für die Bioverpackungen gegenwärtig bei lediglich 300 t/Jahr. Hauptverwendungsfelder sind schockabsorbierende Verpackungsmaterialien und Tüten für Hausmüll. In der Zukunft sollen die umweltfreundlichen Materialien beispielsweise auch als Fast-Food- und Lunchbox-Verpackungen eingesetzt werden. Inländische Hersteller biologisch abbaubarer Verpackungen sind unter anderem SK Chemicals, Irae Chemicals und Daesang. Kontaktanschrift: Korea Packaging Association Rm.No.503, Chunrok Building, 1351-3 Shingil-dong, Youngdeungpo-gu, Seoul 150-050 Tel. 00822/835 90 41, Fax -835 90 40 kopac@chollian.net; www.kopa.or.kr ![]() |
bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln
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