26.01.2004 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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In Deutschland hat ein im Juni 2003 eingeführtes neues Sammelsystem für ausgediente PVC-Dachabdichtungsbahnen eine deutliche Steigerung der Wiederverwertungsraten bewirkt. Die Recyclingquoten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 54 %. Seit Januar 2004 sind auch Österreich, die Benelux-Länder und Frankreich in das neue System integriert. Ziel der Bemühungen ist es, bis zum Jahr 2005 50 Prozent jener gebrauchten Dachbahnen zu rezyklieren, die sammel- und verfügbar sind. Das haben die europäischen PVC-Dachbahnenhersteller im Rahmen von "Vinyl 2010" vereinbart. Es handelt sich dabei um einen ehrgeizigen 10-Jahresplan für nachhaltiges Wirtschaften entlang des gesamten Lebensweges von PVC-Produkten, zu dem sich die Vertreter der europäischen PVC-Industrie freiwillig verpflichtet haben. Die Arbeitsgemeinschaft für PVC-Dachbahnen-Recycling (AfDR), ein Zusammenschluss großer Hersteller, betreibt seit 10 Jahren eine Recyclinganlage in Troisdorf mit einer Jahreskapazität von 3.000 Tonnen. Das neue Sammelsystem soll die kontinuierliche Auslastung dieser Recyclinganlage sicherstellen und die Rückführung der Altdachbahnen vereinfachen. Es wurde von dem deutschen Industrieverband für Kunststoff-Dach- und Dichtungsbahnen (DUD e.V., www.dud-ev.de) und dem europäischen Verband der Dachbahnenhersteller (ESWA, www.eswa.be) ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit dem international agierenden Entsorgungsunternehmen Interseroh (www.interseroh.de) wurde ein flächendeckendes Sammel- und Rückführsystem aufgebaut. Bisher mussten die einzelnen Herstellerfirmen das Sammeln der gebrauchten Dachbahnen und deren Transport zur Recyclinganlage in Troisdorf selbst organisieren. 2002 wurden hier etwa auch 48 Tonnen gebrauchte PVC-Bahnen aus Österreich verwertet. Nun soll alles einfacher und schneller vonstatten gehen: Statt unhandlicher Paletten, die viel Raum benötigen, Es werden jetzt Big Bags für das Sammeln und das Transportieren eingesetzt. Sie sind leicht, fassen ca. 300 bis 400 Quadratmeter Altdachbahnen und können bis zu einer Tonne aufnehmen. An vier Schlaufen werden sie - per Kran oder Stapler - gehoben und versetzt. Damit wird das Sammeln und Verladen einfacher in der Handhabung und deutlich baustellengerechter. Vor Sanierungsbeginn wird die gewünschte Zahl an Bags telefonisch (0049 2203 91 47 366) oder per Fax (0049 2203 91 47 390) bestellt. Die gebrauchten Dachbahnen werden mit dem Besen gereinigt, in ca. einen Meter breite Streifen zerschnitten, eng zusammengerollt und in die Sammelbags gefüllt. Die Abholung erfolgt unbürokratisch. Es genügt, per Fax die Zahl der Big Bags und den Abholtermin zu melden. In Österreich übernimmt die Interseroh-Tochter EVA (Erfassen und Verwerten von Altstoffen GmbH) die Abwicklung. Ein Big Bag kostet in Österreich 12,80 Euro, bei der Abholung hebt die EVA einen Unkostenbeitrag von 118, 20 Euro pro Bag ein. Ein Bonussystem schafft zusätzlichen Anreiz: Je mehr gesammelt wird, desto höher ist am Jahresende die Rückvergütung. In Deutschland führte dies zu so hohen Rabatten, dass dort die Abholung durch das DUD-System günstiger kommt als die Entsorgung auf der Mülldeponie, berichtete jüngst die API PVC- und Umweltberatung GmbH (Wien/Österreich, www.pvc.at). |
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