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15.12.2008 | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

Vietnam: Verstärkter Aufbau eigener Rohstoff-Kapazitäten für die Kunststoffindustrie

Vietnam steht 2009 ein schwieriges Jahr bevor. Keiner weiß, wie sich die internationale Finanzkrise mit verringerten Exporten und Auslandsinvestitionen auswirken wird. Dabei ist das südostasiatische Schwellenland auf Devisenzuflüsse dringend angewiesen. Bereits 2008 wuchs das Handelsbilanzdefizit bedrohlich. Dabei erreichten die Auslandsinvestitionen noch Rekordwerte und die Wirtschaft legte weiter zu. Auch der Kampf der Regierung gegen die hohe Inflation ist trotz positiver Signale noch nicht gewonnen.

Besonders dringlich scheint der Aufbau einer eigenen Petrochemieproduktion. So schossen die Bezüge von petrochemischen Erzeugnissen allein in den ersten zehn Monaten 2008 gegenüber der Vorjahresperiode um über 90% auf 9,5 Mrd. $ in die Höhe - genauso viel, wie Vietnam aus seinen Rohölexporten eingenommen hatte (Rohöl ist mit einem Anteil von 17,6% der wichtigste Devisenbringer des Landes). Doch zumindest ist ein Ende dieser misslichen Situation in Sicht. Als erste Raffinerie des Landes soll 2009 (wahrscheinlicher 2010 oder sogar 2011) die Dung-Quat-Raffinerie der Vietnam National Oil and Gas Group (PetroVietnam Group) mit einer Verarbeitungskapazität von 6 Mio. t Rohöl im Jahr ihren Betrieb aufnehmen.

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Neben der Raffinierung von Kraftstoffen soll Dung-Quat außerdem dringend benötigte Rohstoffe für die Kunststoffindustrie erzeugen, nämlich jährlich 150.000 t Polypropylen (PP). Bislang muss Vietnam fast den gesamten Bedarf an Kunststoffen in Primärform zukaufen. Als weitere wichtige Erzeuger synthetischer Harze befinden sich seit Juni 2008 der Nghi Son Petrol-Chemical Complex und seit September der Southern Petrochemical Complex im Bau. Das mit japanischen und kuwaitischen Mitteln finanzierte Nghi Son-Vorhaben soll ab 2010 unter anderem 300.000 t PP und 60.000 t Polystyrol (PS) produzieren. Die Fertigstellung der 1. Phase ist für 2013 anvisiert, dann soll Nghi Son im Jahr 10 Mio. t Rohöl verarbeiten können, so die "Vietnam Economic News".

An dem 3,8 Mrd. $ teuren Southern Petrochemical Complex in der Provinz Vung Tau sind über die Long Son Petrochemical Company die PetroVietnam, die Vietnam National Chemical Corporation (Vinachem) und zwei thailändische Investoren, darunter als wichtigster Geldgeber Vina SCG Chemicals, mit 53%, beteiligt. Southern Petrochemical soll Ende 2012 die Produktion aufnehmen und ist für die Erzeugung von 1,45 Mio. t Polyethylen (PE) - und PP-Harzen ausgelegt. Hinzu kommen 730.000 t Chemikalien zur Herstellung von PVC und 840.000 t andere chemische Ausgangsstoffe. Bis 2017 soll das Werk in der Lage sein, 65% des inländischen PE- und PP-Verbrauchs abzudecken.

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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