05.01.2009 | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
Verband erwartet günstige Marktentwicklung / Höherer Bedarf bei Abnehmern stützt Projekttätigkeit Die Unternehmen der indonesischen Kunststoffindustrie zeigen trotz der globalen Wirtschaftskrise bezüglich der Marktentwicklung in den kommenden Jahren Zuversicht. Nach einer Nachfrageabschwächung im 2. Halbjahr 2008 rechnet der Fachverband INAplas für 2009 mit einem realen Branchenwachstum von rund 6%. Da die Inlandsproduktion den Bedarf nicht voll decken kann, muss mehr als ein Viertel der Nachfrage durch Importe gedeckt werden. Projekte zum Ausbau der Kapazitäten werden vorbereitet. (Kontaktanschrift) Die Kunststoff verarbeitende Industrie Indonesiens besitzt trotz der globalen Wirtschaftskrise 2008/09 und der damit verbundenen negativen Effekte auf die Marktentwicklung gute Wachstumsperspektiven. Der noch relativ niedrige Pro-Kopf-Verbrauch an Kunststofferzeugnissen lässt bei einer Bevölkerung von mehr als 225 Mio. Einwohnern mittelfristig auf hohen Investitionsbedarf schließen. Folglich können sich für Anbieter von Chemietechnologie interessante Kooperationschancen ergeben. Auch aus der fortschreitenden Wirtschaftsintegration im Rahmen des ASEAN-Verbundes (Association of South East Asian Nations) ergeben sich Impulse für neue Projekte zum Ausbau der Produktionskapazitäten. Der Nachholbedarf in der Kunststoffbranche mit einem geschätzten Umsatz von rund 5 Mrd. US$ im Jahr 2007 ist groß, so dass nach Einschätzung der meisten Branchenbeobachter der Nachfragerückgang in der zweiten Jahreshälfte 2008 als vorübergehende Erscheinung zu betrachten ist. So erwartet auch der Fachverband der Kunststoffindustrie Indonesian Olefin and Plastics Industry Association (INAplas) nach einem Wachstum von 4 (3)% im Jahr 2008 (2007) für 2009 eine Marktexpansion von 6%. Der vom indonesischen Statistikamt BPS veröffentlichte Produktionsindex (2000 = 100) für Kautschuk- und Kunststofferzeugnisse (ISIC-25) lag im Durchschnitt des Jahres 2007 bei 102,97 und stieg bis zum 3. Quartal 2008 auf 120,55. Etwa 80% der in der Kunststoffverarbeitung tätigen rund 6.000 Betriebe sind in Java angesiedelt, wo die stärkste Bevölkerungsdichte und Industriekonzentration vorzufinden ist. Die Unternehmen beschäftigen schätzungsweise 350.000 Arbeitskräfte. Mehrere Polymer-Hersteller, wie PT Chandra Asri, PT Tri Polyta Indonesia, PT Politama und PT Titan Petrokimia Nusantara, beliefern die Kunststoffbetriebe mit Grundstoffen. Der Verbrauch an Kunststoffharzen steigt. Die Produktion an PVC-Harzen soll von 418.000 t im Jahr 2007 bis 2010 auf 477.000 t steigen. Wichtiger Kunde der Kunststoffindustrie ist die Verpackungsbranche, die mehr als die Hälfte ihrer Ausgangsmaterialien von dort bezieht. Mit der Modernisierung des Einzelhandels und der Internationalisierung der Produktion wächst der Bedarf an Kunststoffverpackungen, was die Nachfrage nach Polypropylen (PP) in die Höhe treibt. Der jährliche PP-Verbrauch beträgt derzeit circa 850.000 t, wovon 750.000 t aus lokaler Erzeugung stammen. PT Tri Polyta Indonesia, größter PP-Produzent des Landes, will mit Investitionen von 30 Mio. $ seine Jahreskapazität von 360.000 t bis Ende 2010 auf 460.000 t ausbauen. Die Bauindustrie ist ein weiterer wichtiger Bedarfsträger für Kunststofferzeugnisse. Im Zusammenhang mit öffentlichen Infrastrukturvorhaben werden zum Beispiel hohe Mengen an PVC-Rohren benötigt. Auch der Wohnungs- und Gewerbebau benötigt Kunststoffrohre. Zum Ausgleich der steigenden Importe müssen mehr Kapazitäten im Inland bereitgestellt werden. Ferner ist die expansive Kfz-Industrie Indonesiens ein wichtiger Abnehmer von Kunststoffprodukten. Ähnliches gilt für die Elektronikindustrie. Die mittelfristig guten Perspektiven für die Entwicklung dieser Abnehmerindustrien lassen auf eine steigende Nachfrage nach Kunststofferzeugnissen schließen. Zur Deckung des expandienden Einsatzes von Kunststoffen bei der Herstellung von Mobiltelefongehäusen will beispielsweise PT Chandra Asri, eine Tochterfirma der PT Barito Pacific, mit Investitionen von 120 Mio. $ in West-Java ein Butadien-Werk mit einer Jahreskapazität zwischen 80.000 und 100.000 t an Vorprodukten errichten. Die Anlage soll in der zweiten Jahreshälfte 2011 in Betrieb gehen. PT Chandra Asri verfügt über die einzige Naphtha-Verarbeitungsanlage Indonesiens und produziert eine Reihe von petrochemischen Erzeugnissen. Indonesiens jährliche Nachfrage nach Kunststoffen beträgt circa 2,5 Mio. t. Bei einer lokalen Produktionskapazität von etwa 2,0 Mio. t und einer Auslastung von etwa 80% müssen derzeit mehr als 25% der Nachfrage über Importe gedeckt werden. Daraus lässt sich neuer Investitionsbedarf ableiten, der in den bevorstehenden Jahren zu verstärkter Projekttätigkeit sowohl in der Kunststoffverarbeitung wie auch in der petrochemischen Industrie führen dürfte. Nach den Worten des INAplas-Generalsekretärs, Budi Susanto Sadiman, werden zur Entwicklung der "Upstream"- und "Downstream"-Sparten bis 2015 Investitionen von mindestens 16 Mrd. $ benötigt. Gemäß Projektionen des Verbands soll die Nachfrage nach Ethylen von 1,56 Mio. t (2006) auf 2,61 Mio. t im Jahr 2015 steigen. Die Nachfrage nach Polyethylen soll im genannten Zeitvergleich von 1,02 Mio. auf 1,79 Mio. t zunehmen. Die gesamten inländischen Investitionen in die Kautschuk- und Kunststoffindustrie beziffert die offizielle Statistik für 2007 mit 564,5 Mrd. Indonesische Rupiah (rund 37,6 Mio. Euro; 1 Euro = 15.000 Rp). In den ersten drei Quartalen 2008 sollen sie 297,1 Mrd. Rp (16 Projekte) erreicht haben. Die ausländischen Direktinvestitionen werden für 2007 mit 157,9 Mio. $ (36 Projekte) angegeben. Sie stiegen in den ersten drei Quartalen 2008 auf 209,8 Mio. $ (35 Projekte). Im Zusammenhang mit diesen Vorhaben entsteht erheblicher Bedarf an Kunststoff- und Gummimaschinen, die vor allem aus der VR China sowie aus Japan und Deutschland bezogen werden. Kontaktanschrift: Olefin and Plastics Industry Association (Asosiasi Industri Plastik Indonesia - INAPlas) Stage Building, Jalan Lamandau Raya No. 18 Jakarta, Indonesien Tel.: 006221/722 50 55, -924 05 909; Fax: -722 50 55 inaplas.jakarta@gmail.com, www.inaplas.org Generalsekretär: Budi Susanto Sadiman (Mobil-Tel.: 0062816-825251) Weiterführende Informationen |
bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln
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