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16.01.2009 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Malaysia: Kunststoffindustrie muss Anlagen modernisieren

Zunehmende Verarbeitung technischer Produkte / Neue Maschinenparks notwendig

Die Kunststoffverarbeiter in Malaysia sehen ihre Zukunft im Verkauf hochwertiger Erzeugnisse, beispielsweise moderner Verpackungsmaterialien und technischer Teile, sowie in der Erschließung von neuen Auslandsmärkten. Die Branche ist bereits Nettoexporteur von Kunststoffwaren. Die lokale Produktion von Primärkunststoffen brach im 4. Quartal 2008 wegen der weltweit absackenden Nachfrage ein. Erweiterungsinvestitionen der vor Ort ansässigen Hersteller von Grundstoffen sind derzeit unwahrscheinlich.

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Malaysias Kunststoffindustrie umfasst ungefähr 1.550 Hersteller mit über 99.000 Beschäftigten. Die Mehrzahl der Unternehmen gilt als klein bis mittelständisch. Rund 54% befinden sich mehrheitlich in einheimischer Hand. Die Branche erzielte 2007 einen Umsatz von 15,6 Mrd. Ringgit Malaysia (RM; etwa 3,4 Mrd. Euro; 1 Euro = 4,6 RM). In der ersten Jahreshälfte 2008 verzeichneten die Betriebe einen Umsatzzuwachs von 8%. Knapp 60% der hergestellten Waren werden exportiert. Die wichtigsten Abnehmer sind die Europäische Union, Japan und die USA.

Mitte Oktober 2008 gab der zuständige Verband Malaysian Plastics Manufacturers Association (MPMA) noch eine optimistische Prognose über einen Verkaufszuwachs von mindestens 10% für 2009 ab. Zum Jahresende meldeten Industriekreise jedoch deutlich fallende Auftragseingänge aus dem In- und Ausland. Die größten Abnehmergruppen, die Elektronik-, Elektrotechnik-, Automobilindustrie und die Bauwirtschaft, dürften von der globalen Rezession stärker getroffen werden als zunächst erwartet.

Der MPMA fordert seit längerem die Firmen auf, ihre Ausrüstungen zu modernisieren. Die Branche müsse höherwertige Waren entwickeln, produzieren und unter eigenen Markennamen verkaufen. Nur so könnten die Betriebe langfristig gegen Konkurrenten aus Niedriglohnländern bestehen. Kleineren Familienbetrieben fehlt es jedoch oft an Kapital und Markterfahrung, um sich auf den Weltmarkt begeben zu können. Kenner des Industriesektors sehen deshalb einen Konsolidierungsbedarf in Gestalt von Zusammenschlüssen von Firmen und Übernahmen, Joint Venture und anderen Formen der Kooperation mit multinationalen Unternehmen.

Die malaysischen Fabriken produzierten 2007 rund die Hälfte ihrer Waren mit Spritzgusstechnik, 8% mit Filmextrusion; die Extrusion von Rohren und Profilen machte 5% und das Blasformen 3% der Fertigung aus. Die überwiegenden Absatzsegmente der Kunststoffindustrie liegen in den Bereichen Verpackung (43%), Komponenten für die elektrotechnische und elektronische Industrie (25%) und Haushaltsartikel (19%). Der Rest entfällt auf die Kfz-Industrie, das Bauwesen und die Landwirtschaft.

Die Kunststoffverarbeiter investieren pro Jahr über 1 Mrd. RM in Maschinen, Anlagen und Bauten. 2007 genehmigte die Investitionsbehörde Malaysian Industrial Development Authority (MIDA) 91 neue Vorhaben und Erweiterungsprojekte, davon machten ausländische Antragsteller 52% der Investitionssumme aus. Die MIDA stellt fest, dass die Kapitalzusagen je Beschäftigten zunehmen, das heißt weniger arbeitsintensive als technologisch anspruchsvollere Fertigungen entstehen. So erwarten die Fachleute eine abnehmende Bedeutung des Verpackungssektors, der sich dem Trend zu abbaubaren Kunststoffen stellen muss. Neue Bestimmungen der EU und anderer Staaten im Umweltschutz - zum Beispiel zu gefährlichen Substanzen, aber auch zu elektrotechnischen und elektronischen Abfällen - zwingen die Branche zu Anpassungsmaßnahmen, will sie ihre ausländische Kundschaft nicht verlieren.

Die internationale Wettbewerbsfähigkeit der größeren Unternehmen zeigt sich im Außenhandelsüberschuss, den die Branche erzielt. Der Ausfuhr von Kunststofferzeugnissen im Jahr 2007 im Wert von 8,4 Mrd. RM standen Einfuhren im Wert von 6,0 Mrd. RM gegenüber. Vornehmlich wurden Verpackungsmaterialien exportiert, wie flexible Folien, Platten, Taschen, Flaschen und Container.

Das Statistikamt zählte 41 Unternehmen, die in der Periode Januar bis September 2008 Primärkunststoffe und synthetischen Kautschuk im Wert von 11,6 Mrd. RM herstellten. In diesem Zeitraum wuchs der Bedarf an Primärprodukten erheblich. Im Oktober 2008 brach die Nachfrage aber derart ein, dass einige Hersteller ihre Werke temporär schließen mussten. Haupttypen der in Malaysia verbrauchten Kunstharze sind Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid und Polystyren. Der Verbrauch an Kunstharzen sank 2007 auf 1,65 Mio. t bei zugleich gestiegenen Beschaffungskosten. Im Vorjahr bezogen die Fabriken noch 1,85 Mio. t.

Zu den wichtigsten Produzenten von Kunstharzen zählen BASF, Eastman Chemicals, Industrial Resins, Malayan Electro-Chemical Industry (MECI), Petlin Malaysia, Petrochemicals Malaysia, Polyethylene Malaysia, Polypropylene Malaysia, Titan PP Polymers, Toray Plastics und Vinyl Chloride Malaysia. Meist handelt es sich um Joint Venture internationaler Chemiekonzerne mit der nationalen Öl-/Gasgesellschaft Petronas.

Kontaktanschrift:
Malaysian Plastics Manufacturers Association (MPMA)
37 Jalan 20/14, Paramount Garden, 46300 Petaling Jaya, Selangor
Tel.: 0060 3/78 76-30 27, Fax: -83 52
info@mpma.org.my, www.mpma.org.my

Weiterführende Informationen

Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH, Berlin + Köln

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