23.03.2009 | Lesedauer: ca. 6 Minuten |
![]() ![]() ![]() ![]() |
Regionale Ausstrahlung reicht bis Indien / Deutsche Exporte legten 2008 erneut zu Aussteller haben die jüngste ARABPLAST, die wichtigste Kunststoff- und Gummimesse der arabischen Welt, erneut positiv bewertet. Die regionale Bedeutung konnte zu Lasten anderer regionaler Veranstaltungen weiter erhöht werden. Nennenswerte Besucherzahlen kamen selbst aus Iran und Indien. Deutschland konnte die Exportzahlen in die Länder der Arabischen Halbinsel plus Pakistan und Iran 2008 um 6% auf 220 Mio. Euro steigern. Hauptabnehmer sind Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Iran. Die zweijährlich stattfindende Arab International Plastics and Rubber Industry Trade Show (ARABPLAST) öffnete vom 10. bis 13.1.09 zum neunten Mal ihre Pforten. Sie ist die einzige Fachveranstaltung für die Kunststoff- und Kautschukindustrie in den VAE. In Saudi-Arabien gibt es seit 1993 mit der SAUDI PLAS eine Wettbewerbsveranstaltung, die alle zwei Jahre zusammen mit der SAUDI PACK, -PRINT sowie -PETROCHEM organisiert wird und deren neunte Ausgabe für den Zeitraum 18. bis 21. Oktober 2009 in Riad geplant ist. Ebenfalls in den regionalen Einzugsbereich fällt die jährliche Messe IRANPLAST in Teheran. Beide Veranstaltungen haben in den vergangenen Jahren jedoch aus unterschiedlichen Gründen an Bedeutung verloren. Nach Einschätzung von Claudia Frey vom VDMA-Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen sind die VAE und die anderen Länder der Region ein hochinteressanter Absatzmarkt für deutsche Fachprodukte. Die Länder des Golf-Kooperationsrates (GCC) haben massiv in den Ausbau einer lokalen Petrochemie-Industrie investiert. Sie ist inzwischen zu einem der wichtigsten Global Player geworden und hat sich auf der Basis der verfügbaren Rohöl- und Erdgasreserven im internationalen Wettbewerb etabliert. Während dabei die Produktion von Kunststoffen ständig weiter zunimmt, arbeiten die Länder nun verstärkt am Aufbau weiterer Industriezweige \x{201a}downstream´. Eine größere Zahl ehrgeiziger Projekte ist in Planung beziehungsweise im Aufbau. Mit ihnen wollen die Regierungen die Industriestruktur um den Sektor Kunststoffverarbeitung erweitern, die Wirtschaft diversifizieren und Möglichkeiten zum Einstieg ins Exportgeschäft schaffen. Die wachsende Bevölkerung in den Ländern des Golf-Kooperationsrates macht einen raschen Aufbau beziehungsweise eine Verbesserung der Infrastruktur erforderlich. Im weiterhin expandierenden Bausektor spielen Kunststoffe und Kautschuk eine wesentliche Rolle, sei es in modernen Rohrleitungssystemen für Wasser, Abwasser oder Gas, in Meerwasserentsalzungsanlagen oder um Leckagen zu vermeiden, sei es bei den Isolierungen sowie beim Ausbau und der Ausstattung der Bauten. Daneben ist die Verpackung - nicht nur von Nahrungsmitteln und Getränken - von großer Bedeutung, ein Bereich, in dem zunehmend Qualität gefragt ist. Auch der Einsatz in elektronischen Anwendungen sowie in der Medizintechnik sind weitere Schlüssel-Kundenbrachen für Kunststoffe und Kautschuk. Schätzungen zufolge steht die Kunststoffindustrie heute für 10,6% der verarbeitenden Industrie in den GCC-Staaten und für 9% aller Beschäftigten. Die Bedeutung des Mittleren Ostens als Markt für Kunststoff- und Gummimaschinen insgesamt und für den deutschen Maschinenbau hat in den vergangenen Jahren beträchtlich zugenommen. Bei der ARABPLAST 2009 waren alle drei Bereiche der Kautschuk- und Kunststoffindustrie vertreten: Maschinenbau, Roh- und Hilfsstoffe sowie Verarbeiter. Dabei lag wie schon bei älteren Veranstaltungen der Schwerpunkt eindeutig auf dem internationalen Maschinenbau. Neben der ARABPLAST mit einer Ausstellerfläche von 9.000 qm fand zeitgleich die neunte International Technological Exhibition for Industrial Machinery (TEKNO) sowie zum zweiten Mal die International Fair for Tubes & Pipes (Tube Arabia) statt. Ebenfalls parallel eröffneten die Messen ARABLAB sowie die ARAB OFFSHORE. Die ARABPLAST hatte 575 (2007: 537) Direktaussteller, davon kamen 517 (484) aus dem Ausland. Ägypten, Deutschland, Indien, Iran, Italien, Korea (Rep.), Österreich, Taiwan, die Türkei, Großbritannien sowie die VR China waren mit offiziellen Gemeinschaftsbeteiligungen vertreten. Der Veranstalter registrierte rund 13.600 (14.500) Besucher von ARABPLAST und TEKNO Tube zusammen aus insgesamt 86 (78) Ländern; davon knapp die Hälfte aus den VAE. Die größten Anteile ausländischer Besucher kam aus Iran (5%), Indien (4%), Ägypten und Saudi-Arabien (jeweils 3%). Aus den VAE stellten nach Angaben des Veranstalters 58 (53) Firmen auf 1.567 (1.309) qm aus. Bei einigen dieser Aussteller handelte es sich um die lokalen Vertretungen ausländischer Unternehmen sowie um ausländische Hersteller, die unter ihrer VAE-Adresse als lokale Hersteller auftraten. Die einheimischen Aussteller repräsentierten die Kunststofferzeugung - allen voran Borouge, das Joint-Venture der Abu Dhabi National Oil Company und Borealis - sowie die Verarbeitung von Kunststoffen. Letztere stellen insbesondere Produkte in den Bereichen (Nahrungsmittel-)Verpackungen (Vorformlinge, Flaschen und Verschlüsse, Fässer und andere Behälter, Folie, Verpackungen für Milchprodukte), für die Bauindustrie (vor allem Rohre, Profile, aber auch Dämmstoffe) und für den Konsumgütersektor her. Auch das Recycling von PET-Flaschen war Thema. Unter den 517 (484) ausländischen Ausstellern auf der ARABPLAST fielen vor allem folgende größere Gemeinschaftsstände auf: Ägypten mit 10 (13) Ausstellern auf 234 (219) qm, die VR China mit 109 (59) auf 1.401 (825) qm, Indien mit 61 (90) auf 687 (1.425) qm, Iran mit 20 (18) auf 428 (300) qm, Italien mit 44 (42) auf 650 (450) qm, Korea (Rep.) mit 16 (18) auf 144 (216) qm, Taiwan mit 86 auf 1.434 qm, Österreich mit 13 (16) auf 291 qm und Großbritannien mit 10 (19) Ausstellern. Deutschland beteiligte sich an der ARABPLAS zum dritten Mal im Rahmen einer offiziellen Gemeinschaftsbeteiligung. Während der deutsche Pavillon bei der ARABPLAST 2005 noch die größte offizielle ausländische Beteiligung darstellte, haben Indien (2007) und aktuell die VR China diesen Part übernommen. Innerhalb der offiziellen deutschen Gemeinschaftsbeteiligung waren 43 (44) Unternehmen mit eigenem Stand sowie neun Unteraussteller auf 1.187 (814) qm vertreten. Diese Angaben schließen den Informationsstand mit 60 qm ein. Außerhalb der Gemeinschaftsbeteiligung nahmen 13 weitere deutsche Unternehmen über ihre Vertretungen beziehungsweise auf Gemeinschaftsständen von Handelshäusern teil. Die Aussteller der offiziellen Gemeinschaftsbeteiligung kamen mit nur wenigen Ausnahmen aus dem Kunststoff- und Gummimaschinen- beziehungsweise dem Werkzeug- und Formenbau und boten einen repräsentativen Querschnitt dieses Fachzweigs. Die vom Ausstellungs- und Messeausschuss der deutschen Wirtschaft (AUMA) befragten Teilnehmer der deutschen Gemeinschaftsbeteiligung zeigten sich insgesamt sehr zufrieden. Allerdings erfüllten die Besucherzahlen in diesem Jahr die Erwartungen nicht. Die Auswirkungen der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise, so die allgemeine Einschätzung, waren spürbar. Als Herkunftsländer der meisten Besucher auf den deutschen Ständen wurden neben den VAE in erster Linie Iran sowie Indien und Saudi-Arabien genannt. Diese Aussage deckt sich mit der Bedeutung dieser Länder für die einschlägigen deutschen Exporte. Der genaue Termin für die nächste Veranstaltung ist noch nicht festgelegt. Im Gespräch ist Frühjahr 2011. Kontaktanschrift: VDMA, Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. Lyoner Straße 18, 60528 Frankfurt/Main Tel.: 069/66 03-0; Fax: -15 11 Kommunikation@vdma.org, www.vdma.org ![]() |
Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH, Berlin + Köln
» insgesamt 374 News über "Gtai" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Sika + Sulzer: Joint Venture für das Kunststoffrecycling im Bauwesen
BASF: Übernahme der Anteile von Domo Chemicals am Joint Venture Alsachimie in Planung
Zeppelin Systems: Sascha Stiller neuer Vorsitzender der Geschäftsführung
SKZ: Neues Seminar „Reklamationsbearbeitung in der Kunststoffindustrie“
Meist gelesen, 10 Tage
SKZ: Neues Seminar „Reklamationsbearbeitung in der Kunststoffindustrie“
Gramß: Kunststoffverschluss-Spezialist erweitert in Spechtsbrunn
Dreher: Neue Schneidmühle für die Zerkleinerung von Kunststoffprofilen und -rohren
BASF: Übernahme der Anteile von Domo Chemicals am Joint Venture Alsachimie in Planung
Carbios: Mehrjährige Abnahmeverträge mit L'Oréal und L'Occitane en Provence für bio-recyceltes r-PET
Meist gelesen, 30 Tage
Haitian: Neue Entwicklungen bei Spritzgießmaschinen und bei integrierten Automatisierungslösungen
SKZ: Neue Organisationseinheit „Inspektionen & Audits“ - Stefan Appel ist Gruppenleiter
Meist gelesen, 90 Tage
Kunststofftechnik S & W / 'Jopa': Großbrand in Ahlen in Westfalen
Polykemi: Preisgekrönter Hochwasserschutz aus recyceltem Kunststoff
Arburg: Deutlicher Umsatzrückgang in 2024 – Reduzierung des Mitarbeiterstamms und Kurzarbeit
Reifenhäuser: Moderater Personalabbau in Troisdorf
Arburg: Çağrı Ünver wird neuer Niederlassungsleiter in der Türkei
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Experimentelle und simulative Analyse der Mischwirkung in Einschneckenextrudern
|