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30.03.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

KuZ: Neue Anwendungen und viel Innovatives beim Forum Spritzgießen

Innovative Spritzgieß-Sonderverfahren – Effiziente Lösungen für komplexe Bauteile

Am 5. März 2009 fand im KuZ Leipzig (www.kuz-leipzig.de) wieder das Forum Spritzgießen statt, eine regelmäßig vom KuZ organisierte Tagung, die branchenintern als Informationsplattform über innovative Trends beim Spritzgießen bekannt ist. Die gut besuchte Veranstaltung mit Teilnehmern aus Industrie und Hochschule gab einen informativen Überblick über die neuesten Entwicklungen bei den Spritzgießsonderverfahren. Namhafte Referenten von Maschinenherstellern, Kunststoffverarbeitern und nicht zuletzt aus dem eigenen Haus überzeugten mit Beiträgen und luden zu einer intensiven Fachdiskussion ein.

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Quintessenz der Vorträge
Ein Unternehmen der Automobilzulieferindustrie muss dem enormen Preisdruck in dieser Branche begegnen, um am Standort Deutschland bestehen zu können. Helmut Kohake von der Müller-Technik GmbH (www.mueller-technik.com) beschrieb, wie dies gelang: durch den Einsatz von Sondertechnologien und den damit verbundenen Rationalisierungseffekten sowie neuen Produktmöglichkeiten.

Elektrische Spritzgießmaschinen sind heutzutage der Trend, wenn es um Energieeinsparung und Präzision geht. Claus Wilde, Vertriebsingenieur von Engel Deutschland GmbH (www.engel.at), zeigte die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten auf. Als Beispiele seien genannt: das Exjection-Verfahren für die Herstellung von 2-3 Meter langen Spritzgießteilen oder das Expansionsspritzgießverfahren Engel X-melt für kleine Präzisionsteile.

Das Konzept einer 2K-Spritzgießmaschine speziell für Mikroformteile stellte Dr. Gábor Jüttner vom Kunststoff-Zentrum vor. Die Bauweise basiert, wie bei der am KuZ entwickelten 1K-Spritzgießmaschine formica Plast, auf Kolbenvorplastifizierung und Kolbeneinspritzung und realisiert kleinste Teilegewichte von wenigen Milligramm. Das 2K-System erspart die gerade bei Mikroformteilen so arbeitsaufwändigen Montageschritte.

Wie eine Produktidee über Jahrzehnte hinweg immer mehr gereift ist, zeigte Volker Zippmann, BUSS-Werkstofftechnik GmbH & Co KG (www.buss-werkstofftechnik.de), anhand der MID-Technologie. MIDs (Molded Interconnect Devices - spritzgegossene Schaltungsträger) sind elektronische Bauteile, bei denen metallische Leiterbahnen auf Kunststoffträger aufgetragen werden. Inzwischen wird bei BUSS mit der 2K-Technik gearbeitet: eine metallisierbare und eine nicht metallisierbare Komponente werden gemeinsam verspritzt.

Das Verspritzen von Sonderwerkstoffen war ein weiterer Schwerpunkt des Forums. André Lück von der Sumitomo Demag Plastics Machinery GmbH (www.dpg.com) stellte das innovative Dichtungssystem S-FIT vor: Eine trenn- und fügefreie Hart-Weich-Kombination realisiert mit 2K-Spritzguss unter Verwendung eines vorvernetzten PUR-Werkstoffes als zweiter Komponente.

Die Entwicklung eines Verbundformteiles aus Thermoplast und Silikon als Antriebskopfgehäuse für Infusionspumpen, stellt Dr. Stefan Roth, B. Braun Melsungen AG, vor. Die ganze Bandbreite der Keramikverarbeitung über Einzelfertigung bis hin zur Großserie veranschaulichte Roland Schreiber von der MicroCeram GmbH (www.microceram.de).

Ungewöhnlich ist auch, dass sich Schmelzklebstoffe im Spritzgießverfahren verarbeiten lassen. Bislang war dies nur in einem speziellen Niederdruckverfahren möglich. Aber auch mit konventioneller Spritzgießtechnik ist das Umspritzen möglich geworden und wird genutzt, um sensible Bauteile vor äußeren Einflüssen zu schützen, wie Michael Kleinebrahm von der Dr. Boy GmbH & Co. (www.dr-boy.de) zu berichten wusste.

Die großen Vorteile des Monosandwich-Verfahrens wie Materialkostenreduzierung, Soft-Touch-Effekt, Kombinationsmöglichkeiten innen hart – außen weich oder umgekehrt – zeigte Marc Tesche, Ferromatic Milacron Maschinenbau GmbH (www.ferromatik.com).

Die Veranstaltung wurde abgerundet durch den Vortrag von Helmut Eckardt von der Wittmann-Battenfeld GmbH & Co. KG (www.wittmann-battenfeld.com), der Beispiele und Problemlösungen aus seiner beruflichen Praxis lebendig vermitteln konnte. Ein Beispiel sei hier herausgegriffen: die Strukturschaumtechnik. Das Problem der rauen, schlierigen Oberfläche bei geschäumten Spritzgießteilen gehört nun der Vergangenheit an, denn durch gezielte induktive Erwärmung der Werkzeugwände während des Zyklusses können perfekte Oberflächen erzielt werden.

Zum Ausklang der Veranstaltung folgte ein Rundgang durch die Technika des KuZ. Das Forum Spritzgießen bot den Teilnehmern eine Vielzahl von Anregungen für Innovationen. Die vorgestellten Sonderverfahren besitzen das Potenzial, um zur nachhaltigen Standortsicherung der Unternehmen beizutragen.

Kunststoff-Zentrum in Leipzig gGmbH, Leipzig

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