07.05.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat auch die Kunststofferzeuger in Deutschland hart getroffen. Gemäß der Zahlen, die der Vorsitzende von PlasticsEurope Deutschland (www.plasticseurope.org), Dr. Günter Hilken, jetzt in Frankfurt vorlegte, fiel die produzierte Kunststoffmenge 2008 um 2,5 Prozent auf 20 Millionen Tonnen. Der Umsatz ging ebenfalls zurück. Er sank auf 22,8 Milliarden Euro, ein Minus von zwei Prozent (Grafik). Export und Import rückläufig Auch der Export entwickelte sich wenig erfreulich. Er sank 2008 der Menge nach gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent auf 13,1 Millionen Tonnen, wobei im Wert mit 20,3 Milliarden sogar noch ein leichtes Plus von 0,5 Prozent zu verzeichnen war. Der Import ging mengenmäßig um 2,3 Prozent auf 8,4 Millionen Tonnen zurück. Im Wert erreichte er mit 12,8 Milliarden Euro noch ein Plus von 1,1 Prozent. Von überragender Bedeutung im Außenhandel waren die Staaten der EU mit einem Anteil von 70,4 Prozent am Export und 88 Prozent am Import. Margen unter starkem Druck Die Margen in der Kunststofferzeugung blieben 2008 unter starkem Druck. "Wir erlebten im Jahr 2008", so Dr. Hilken, "ein nie gesehenes Wechselbad zunächst extrem hoher und dann sinkender Rohstoffkosten, einer boomenden und dann partiell zusammenbrechenden Nachfrage und von Preisen, die von diesen beiden Seiten massiv unter Druck standen". Bekenntnis zum Standort Deutschland Die Kunststofferzeuger bekennen sich, so Dr. Hilken, zum Standort Deutschland, den sie im globalen Wettbewerb sichern und ausbauen wollen, um die Entwicklungspotenziale des Werkstoffs Kunststoff auszuschöpfen. Es kommt dabei nach Dr. Hilkens Worten dringend darauf an, die positiven Standortfaktoren weiter zu verbessern. Dies könne nur gelingen, wenn Wirtschaft und Politik an einem Strang zögen. Die Kunststofferzeuger seien dazu bereit. Die Industriepolitik müsse, forderte Dr. Hilken, wieder ins Zentrum des politischen Handelns rücken, die Unternehmen entlastet werden. Insgesamt müsse Deutschland attraktiver für Investitionen aus dem In- und Ausland werden. Dazu gehöre aus Sicht der Kunststofferzeuger insbesondere auch der Abbau von Bürokratie und der Verzicht auf deutsche Sonderwege in der Energiepolitik. Klimaschutz sei eine globale Aufgabe, mit verbindlichen Beiträgen aller Länder. In Sachen Emissionshandel plädiert man dafür, Emissionszertifikate für energieintensive Branchen auf Basis anspruchsvoller technischer Standards unentgeltlich zuzuteilen. Kunststoff sei, wie Dr. Hilken deutlich machte, der Werkstoff der Energieeffizienz. Deshalb sollten zusätzliche steuerliche Anreize zur energetischen Sanierung von Gebäuden gesetzt werden. Besserung nicht vor 2010 erwartet Als Querschnittmaterial sei Kunststoff massiv von den Problemen der Kundenindustrien betroffen, erläuterte Hilken. Umgekehrt würde die Kunststoff-Industrie von einer durchschlagenden konjunkturellen Besserung, mit der man nicht vor 2010 rechne, auch stark profitieren. "Mittelfristig möchte ich aber gar nicht so schwarz malen", so Dr. Hilken wörtlich, denn im Prinzip sei die Kunststoff-Industrie seit langem mit zyklischen Schwankungen vertraut und im Wandel zu Hause. Man habe frühzeitig mit der Anpassung an schwierige Rahmenbedingungen begonnen, mit Kostensparprogrammen ebenso wie mit Effizienzsteigerungs- und Restrukturierungsprogrammen. Im Personalbereich werde man mit flexiblen Maßnahmen den wirtschaftlichen Notwendigkeiten Rechnung tragen. Dateianhang zur Meldung: |
PlasticsEurope Deutschland e.V., Frankfurt am Main
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