17.12.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
In der Bauzeit von einem Jahr hat der deutsche Anlagenbauer MeWa Recycling Maschinen und Anlagenbau GmbH aus Gechingen eine neue Kombi-Anlage zur Aufbereitung von Kühlgeräten und E-Schrott im englischen St. Helens erstellt und kürzlich in Betrieb genommen. Die Gesamtinvestition des britischen Entsorgers beträgt 16 Millionen Euro. Elektro- und Elektronikschrott ist europaweit der Abfallstrom mit den größten Zuwachsraten. Viridor, einer der größten Entsorgungsdienstleister auf der britischen Insel, betreibt landesweit Sammelstellen und bereitet die Mengen an zwei Standorten auf. Im neuen Werk nahe der Industriestadt St. Helens verarbeitet das Unternehmen künftig jede Stunde über 110 Kühlgeräte und gleichzeitig acht bis zehn Tonnen Elektro- und Elektronikschrott. Zwei separate Linien Auf zwei separaten Linien schließen MeWa-Querstromzerspaner die ausgedienten Kühlaggregate, Computer, Staubsauger, Hi-Fi-Anlagen und weiteren Elektroschrott auf. „Die Motive für die Gesamtinvestition von 16 Millionen Euro lagen in der Qualität des Outputs. Nur absolut sortenreine Fraktionen lassen sich in den aktuell schwierigen Zeiten zu guten Preisen veräußern“, erläutert Gebietsverkaufsleiter Piet Gilbos. Wie effizient der MeWa-QZ arbeitet, weiß Viridor spätestens seit der Fusion mit dem größten E-Schrott-Aufbereiter in Schottland. Viridor hatte den MeWa-Kunden Shore vor zwei Jahren übernommen und damit gleich auch eine hochwirtschaftliche Entsorgungsanlage bei Edinburgh miterworben, die zuverlässig 500.000 Kühlgeräte im 24/7-Rhythmus per anno aufbereitet. Cryokondensation verflüssigt Gase In der neuen Anlage im Nordwesten Englands hat MeWa jetzt zwei Linien schlüsselfertig erstellt. Im vorderen Bereich der Halle werden die Kühlgeräte aufbereitet. Zunächst werden die Kühlflüssigkeiten mit den darin enthaltenen FCKW´s sowie das Öl abgesaugt. In der darauffolgenden Stufe schließt der MeWa-Querstromzerspaner QZ 2500 HD die Geräte in einem Arbeitsgang auf und legt die Kunststoffe und Metalle frei. Automatische Sortiertechnik separiert anschließend das Eisen, die Aluminium- und Kupferfraktion, Edelstahl, Kunststoff sowie den PUR-Schaum voneinander ab. Die noch im Isolierschaum enthaltenen FCKW´s und Pentangase werden über eine Matrixentgasung gelöst und in einer Cryokondensationsanlage verflüssigt. Am Ende sind die Fraktionen zu nahezu einhundert Prozent von Anhaftungen der umweltschädlichen Gase befreit. Hohe Umweltstandards In der separat arbeitenden E-Schrott-Linie hat MeWa ein neues Konzept umgesetzt. Die Mischung aus automatischer Sortierung und manueller Schadstoffentfrachtung sorgt für die höchsten Standards gemäß der WEEE-Direktive der Europäischen Union. Zunächst werden schadstoffhaltige Bauteile aus den Geräten entfernt. Danach schließt der MeWa-Querstromzerspaner QZ 2000 die Elektrogeräte mit seinem Kettenprinzip auf schonende Weise auf. Die wertstoffhaltigen Teile verlassen in großen Stücken die Maschine und liegen daher optimal für die automatische Sortierung bereit. Besonders die wertstoffhaltigen Bauteile, wie Platinen und Metalle lassen sich im weiteren Prozessverlauf mit Spezialaggregaten trennen. Bei den Platinen kommt der Vorteil des patentierten MeWa-Querstromzerspaners besonders anschaulich zum Tragen. Wo schneidende Werkzeuge viele kleine Einzelteile produzieren oder aber eine aufwändige Vordemontage erfolgen muss, liefert das QZ-Patent mit den flexiblen Beschleunigungswerkzeugen ganzteilige Ergebnisse. Die Platinen lassen sich als Klasse1-Fraktion an spezialisierte Betriebe weiterveräußern, wo dann die Edelmetalle abgelöst und zurückgewonnen werden. Aber auch die unterschiedlichen Kunststofffraktionen stehen am Ende separiert zur Verfügung. Dem automatischen Prozess ist in der neuen Anlage eine Handsortierung nachgeschaltet, bei der die noch verbliebenen schadstoffhaltigen Teile, wie Batterien und Kondensatoren sowie die werthaltigen Verbunde, wie Elektromotoren, aus dem Materialstrom heraus gefiltert werden. Bild: Fraktionen aufbereiteter Kühlgeräte: PUR-Mehl, Kunststoff, Nichteisen-Metalle, Eisen. Weitere Informationen: www.mewa-recycling.de |
MeWa Recycling Maschinen und Anlagenbau GmbH, Gechingen
» insgesamt 8 News über "MeWa" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Fischer Automotive: Verkauf an Mutares
Bewi: Erwerb von Vermögenswerten des insolventen Teils der Philippine Gruppe
Ferratec Werkzeug- & Formenbau Kunststofftechnik: Neuaufstellung der Geschäftsführung
Meist gelesen, 10 Tage
Ferratec Werkzeug- & Formenbau Kunststofftechnik: Neuaufstellung der Geschäftsführung
Bewi: Erwerb von Vermögenswerten des insolventen Teils der Philippine Gruppe
KraussMaffei: Jörg Bremer übergibt CFO-Position an Thomas Giese
Meist gelesen, 30 Tage
Alpla Group: Übernahme der Heinlein Plastik-Technik
Hansgrohe: Neue Recyclinganlage für galvanisierte Kunststoffe
Plastics Recycling Awards Europe 2024: Winners announced in Amsterdam
Meist gelesen, 90 Tage
Wirthwein: Unternehmer Udo Wirthwein unerwartet verstorben
Playmobil: Erstes Playmobil-Spielzeug aus Zuckerrohr - Kooperation mit McDonald‘s
Jokey + Remondis: Aufbau eines geschlossenen Kreislaufsystems für die Lebensmittelindustrie
Mondi Group: Neue Monomaterial-Verpackung auf PP-Basis – Kooperation mit Scan Sverige
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Physikalischer Schaumspritzguss - Grundlagen für den industriellen Leichtbau
Analysiert man die Menge der kompakt gespritzten Kunststoffformteile, so kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass sich sicherlich mehr als die Hälfte davon kostengünstiger und mit besseren Toleranzen mittels Schaumspritzguss herstellen lassen. |