17.11.2015, 05:58 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
Angesichts kontinuierlich steigender Mengen ist die Sammlung und Verwertung von Agrarkunststoffen eine verantwortungsvolle Aufgabe für die gesamte Wertschöpfungskette - (Bild: RIGK). Sammelsysteme für Agrarkunststoffe sind in 70 Ländern der Welt etabliert, im Aufbau bzw. in der Planung - (Bild: Dr. Detlef Döhnert, BASF SE). Die Sammlung gebrauchter Agrarkunststoffe verläuft unabhängig vom jeweiligen System nach dem gleichen Grundschema - (Bild: Adivalor). Rund 120 Teilnehmer aus 22 Ländern nutzten die zweitägige Vortragsveranstaltung zur Information und zum Erfahrungsaustausch - (Bild: RIGK). Dabei sei die individuelle Einbindung in das Prinzip der geteilten Verantwortung innerhalb des gesamten Systems – vom Erzeuger über den Inverkehrbringer und den Nutzer bis zum Sammler und Verwerter – die Basis für den langfristigen Erfolg. Beispielsweise, so Bernard Le Moine, Agriculture Plastique Environnement (APE), sei es unverzichtbar, dass sich in das jeweilige System eingebundenen Verwerter auf eine kontinuierliche und konsequente Zusammenarbeit mit den Abfallerzeugern, also den landwirtschaftlichen Betrieben, verlassen könnten. Ein erfolgsentscheidender Faktor sei aber auch ein – gemeinsam mit den Nutzern zu erreichender – geringer Verschmutzungsgrad der an den Sammelstellen angelieferten Kunststoffabfälle. Dabei, und auch hier waren sich die Vortragenden einig, bliebe ein bestimmter Anteil an groben Verunreinigungen in der Praxis unvermeidbar. "Die Sammlung landwirtschaftlich genutzter Folien liefert ein Gemisch aus erwarteten Verunreinigungen, wie Steine und Sand, unerwarteten Bestandteilen wie Tierkadavern oder Reifen und einem gewichtsbezogen tatsächlich geringen Anteil an Kunststoff", so Werner Herbold von Herbold Meckesheim. "Darum entscheidet eine frühe und gründliche Reinigung des Sammelguts über den Erfolg des Recycling. Nur wenn die hoch abrasiven Bestandteile effizient abgetrennt sind, kann die weitere Verarbeitung wirtschaftlich sein." Diese Aussage sei analog auch auf das Behältersammelgut übertragbar, bei dem das Abtrennen von Inhaltsstoffen mit potenziell hohem Gefährdungspotenzial ein elementarer Schritt sei, so Angel Martinez, Acteco. Wie die Vertreter der Maschinenbauer und Recycler überzeugend vermitteln konnten, seien die entsprechend aufwändigen Technologien und Systeme zur Lösung dieser Probleme verfügbar und praxisbewährt, so dass am Ende des Kreislaufs in einem funktionierenden Gesamtsystem qualitativ hochwertige Rezyklate für eine Vielzahl von Produktanwendungen stehen können. Diese Feststellung unterstrichen darüber hinaus auch die aus Europa und Nordamerika angereisten Maschinenhersteller und Recyclingunternehmen, die ihre Produkte und ihr technologisches Knowhow auf der begleitenden Ausstellung präsentierten. Peter Sundt, Generalsekretär der EPRO, resümiert: "Landwirtschaftlich genutzte Kunststoffprodukte sind zu einem Teil Verpackungen, für die die EU-Richtlinie über Verpackungen und Verpackungsabfälle und das Prinzip der erweiterten Herstellerverantwortung gelten. Entsprechende Rücknahmesysteme organisieren und entwickeln alle 18 Mitglieder der 1997 gegründeten EPRO. Dabei haben viele Mitglieder der EPRO und diese selbst erkannt, dass es hinsichtlich der Sammlung und Wiederverwertung vielfältige Gemeinsamkeiten zwischen herkömmlichen Haushalts- und Industrieverpackungen, Agrarverpackungen und den darüber hinausgehenden Anwendungen von Kunststoffen in der Landwirtschaft gibt und Agrarkunststoffe darum als ein Kernthema auf ihre Agenda gesetzt. Sie fördern den Austausch des bei der EPRO und ihren Mitgliedern vorhandenen Know-hows, um dadurch Synergien freizusetzen und Win-win-Situationen für alle Beteiligten zu ermöglichen. So ist zum Beispiel die Vorgehensweise bei der Organisation effizienter EPR-Systeme ein bereichsübergreifendes Kernthema. Hier lassen sich die mit Kunststoffverpackungen gesammelten Erfahrungen auf andere Kunststoffanwendungen übertragen, denn die Werkstoffe stammen aus den gleichen Erzeugerquellen und auch die Recycler sind die gleichen. Die Bündelung der vorhandenen Kräfte zur Entwicklung weiterer, hervorragend funktionierender Systeme ist darum eine wichtige Forderung für die nächste Zukunft. Wie groß dabei der Bedarf für einen Austausch ist, zeigt der Erfolg dieser Tagung." Weitere Informationen: www.rigk.de, www.epro-plasticsrecycling.org |
RIGK Gesellschaft zur Rückführung industrieller und gewerblicher Kunststoffverpackungen mbH, Wiesbaden + EPRO - European Association of Plastics Recycling and Recovery Organisations, Brüssel, Belgien
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