21.07.2017, 06:06 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Der ungarische Öl- und Gaskonzern MOL plant den Bau eines Fertigungskomplexes für Polyole, bei einer Investition von etwa 1 Mrd. USD. Wie das Unternehmen an die Budapester Börse BSE meldet, wurden mit den deutschen Unternehmen Evonik IP und Thyssenkrupp Industrial Solutions entsprechende Partnerschaftsverträge über die Nutzung der für das so genannte Polyol-Projekt notwendigen Technologien unterzeichnet. MOL will eine komplette Wertschöpfungskette für Propylen-Derivate implementieren, als Teil ihrer 2016 angekündigten Strategie "MOL 2030", die eine Verschiebung der Aktivitäten hin zur Chemieindustrie und Investitionen von insgesamt 1,9 Mrd. USD vorsieht. Die mit Evonik und Thyssenkrupp getroffenen Vereinbarungen beziehen sich auf die Beschaffung der Lizenzen und Planungsdokumentationen der so genannten HPPO-Technologie, die zur Herstellung von Propylenoxid (PO) aus Propylen und Wasserstoffperoxid (H2O2) dient. Lizenzgeber des Wasserstoffperoxid-Werks ist Evonik, während die Lizenz für den Propylenoxid-Werkabschnitt von Evonik und Thyssenkrupp gemeinsam bereitgestellt wird. Die Vereinbarungen sind laut MOL der Beginn einer langfristigen Partnerschaft mit Evonik und Thyssenkrupp und bilden "den ersten Meilenstein in der Umsetzung der neuen Strategie des Unternehmens, zum führenden Chemieunternehmen in Mittelosteuropa aufzusteigen", betonte Zsolt Hernádi, Vorstandschef der MOL-Gruppe: "Mithilfe dieser innovativen und umweltschonenden Technologie werden wir uns einerseits zum einzigen integrierten Polyole-Produzenten der Region entwickeln, andererseits weitere, besonders lukrative Felder der Chemieindustrie betreten können." Johannes Ohmer, Vorstandsmitglied bei Evonik, fügte hinzu: "Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für die Bündelung besonderer Kräfte zugunsten einer langfristigen, erfolgreichen Partnerschaft. Evonik trägt zu dieser Kooperation mit ihrer modernen Technologie und qualitativ hochwertigen Katalysatoren bei." Stolz zeigte sich auch Sami Pelkonen, Leiter der Sparte Elektrolyse und Polymere bei Thyssenkrupp: "Dank der heute unterzeichneten Verträge wird MOL hochwertiges Propylenoxid auf kosteneffektive Weise herstellen können. Die umweltschonende Produktion mit effizienter Nutzung der Ressourcen und bei niedrigen Investitionskosten basiert auf unserer Expertise in der Prozessplanung und auf den mit Evonik beim Bau von Industrieanlagen gemeinsam erworbenen Erfahrungen." Der Werkkomplex soll bis 2021 fertig gestellt und das größte organische Investitionsprojekt der MOL in den kommenden fünf Jahren in Ungarn werden. Als Teil des Polyol-Werks entstehen u.a. ein HPPO-Werk mit einer Kapazität von 200.000 t Propylenoxid sowie mehrere Produktionslinien für Polyether-Polyole, nebst weiterer Infrastrukturentwicklungen. Die Auswahl der zur Herstellung von Polyether-Polyolen notwendigen Technologie sowie weiterer Vertragspartner zur Implementierung des Vorhabens ist derzeit noch im Gange. Mit der Planung des Projekts (Front end engineering design, FEED), der Beschaffung sowie mit dem Projektmanagement der einzelnen Bauabschnitte wurde die Fluor-Gruppe betraut. Polyole kommen in verschiedenen Bereichen der Kunststoffherstellung zum Einsatz, u.a. als Grundstoffe von Polyurethan-Schaumstoffen, die in der Bau-, Möbel-, Auto- und Verpackungsindustrie verwendet werden. MOL ist als international aufgestellter Öl- und Gaskonzern in 40 Ländern weltweit präsent und beschäftigt insgesamt rund 26.000 Mitarbeiter. Die MOL-Gruppe betreibt in Ungarn, Kroatien, Italien und der Slowakei fünf Raffinerien und zwei petrochemische Werke, außerdem verfügt der Konzern über ein Netz von etwa 2.000 Tankstellen in elf Ländern Mittel- und Südosteuropas. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Gesellschaft einen Umsatz in Höhe von 3.553 Mrd. HUF (11,65 Mrd. EUR) und fuhr dabei einen Gewinn von 263,5 Mrd. HUF (863,8 Mio. EUR) ein. MOL ist an der Budapester Börse BSE notiert. Weitere Informationen: Quelle: nov-ost.info |
MOL, Ungarn
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