| 17.08.2020, 14:11 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Die Polytech Group war im ersten Halbjahr 2020 der negativen Wirtschaftsentwicklung aufgrund der Covid-19-Pandemie ausgesetzt. Wie der Automobilzulieferer weiter mitteilt, musste auch die Polytech Group die Produktion an zahlreichen Standorten einstellen, da wesentliche Kunden in ihren Werken den Produktionsstopp Ende März eingeleitet hätten. Dies hätte insbesondere im April zu massiven Umsatzeinbußen geführt. Im Mai wurde die Umsatztätigkeit durch den flachen Wiederanlauf der Werke belastet. Im Juni kam es zu einer leichten Erholung des Umsatzes. Insgesamt war das zweite Quartal 2020 durch den Lockdown und seine Folgen massiv beeinträchtigt. Der Konzernumsatz der Polytech Group reduzierte sich im ersten Halbjahr 2020 gegenüber der Vorjahresperiode um 24,4 Prozent auf 242,3 Mio. Euro (H1 2019: 320,6 Mio. Euro). In allen drei Marktbereichen waren deutliche Umsatzrückgänge zu verzeichnen, die insbesondere durch die Covid-19-Krise begründet waren. Im Marktbereich Passenger Cars & Light Commercial Vehicles, dem mit 64,2 Prozent (H1 2019: 58,4 Prozent) umsatzstärksten Bereich der Polytech Group, reduziert sich der Umsatz im ersten Halbjahr 2020 gegenüber der Vorjahresperiode deutlich um 16,8 Prozent auf EUR 155,7 Mio. (H1 2019: EUR 187,1 Mio.). Der Umsatz im Marktbereich Commercial Vehicles (21,3 Prozent; H1 2019: 29,5 Prozent) zeigte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 den deutlichsten Rückgang um 45,7 Prozent von 94,8 Mio. Euro auf 51,5 Mio. Euro. Der Umsatz mit Teilen für LKW und andere Nutzfahrzeuge war bereits im ersten Quartal 2020 deutlich rückläufig. Der LKW-Markt in der Türkei kam fast komplett zum Erliegen, sodass im ersten Quartal die Schließung des Polytech-Werkes in der Türkei erfolgen musste. Durch die noch wesentlichere Eintrübung der globalen Konjunktur im zweiten Quartal waren noch niedrigere Abrufzahlen zu verzeichnen. Das Management der Polytech Group hat zur Anpassung der Produktionskapazitäten an die Marktentwicklung die Schließung von weiteren Werken eingeleitet und wird diese noch im laufenden Geschäftsjahr umsetzen. Der Anteil des Marktbereichs Smart Plastic & Industrial Applications am Konzernumsatz der Polytech Group betrug im ersten Halbjahr 2020 14,5 Prozent (H1 2019: 12,1 Prozent). Trotz der Umsätze, die durch die Produktion von Logistikboxen für die Lebensmittelindustrie auch während der durch Covid-19 beeinträchtigten Monate generiert werden konnten, musste im ersten Halbjahr 2020 ein Rückgang um 9,3 Prozent bei Non-Automotive-Produkten verzeichnet werden. Das EBITDA der Polytech Group belief sich in den ersten sechs Monaten 2020 auf 10,7 Mio. Euro (H1 2019: 33,2 Mio. Euro). Im Wesentlichen ist die Reduktion auf Covid-19-bedingte Nachfrageeinbußen zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Erträge konnten im ersten Halbjahr 2020 unter anderem durch den Verkauf von stillgelegten Werksanlagen auf 3,5 Mio. Euro verdoppelt werden. Die EBITDA-Marge verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozentpunkte von 10,4 Prozent auf 4,4 Prozent. Das EBIT des Konzerns betrug in den Monaten Januar bis Juni 2020 -7,0 Mio. Euro (H1 2019: 16,1 Mio. Euro), dies entspricht einer EBIT-Marge von -2,9 Prozent (H1 2019: 5,0 Prozent). Das Finanzergebnis betrug in den ersten sechs Monaten 2020 -1,7 Mio. Euro (H1 2019: -2,1 Mio. Euro). Die Steuerquote der Polytech Group betrug im Zeitraum Januar bis Juni 2020 -1,6 Prozent, (H1 2019: 25,6 Prozent). Das Ergebnis nach Steuern belief sich auf -8,9 Mio. Euro (H1 2019: 10,4 Mio. Euro). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von -0,42 Euro (H1 2019: 0,46 Euro). Die Bilanzsumme des Konzerns reduzierte sich zum 30. Juni 2020 im Vergleich zum 31. Dezember 2019 leicht um 10,2 Mio. Euro auf 595,4 Mio. Euro. Die finanzielle Ausstattung der Polytec Holding AG hätte jederzeit eine Dividendenzahlung ermöglicht. Der Vorstand hat am 8. Juli 2020 dennoch die Entscheidung getroffen, keine Dividende auszuschütten. Die Nettofinanzverbindlichkeiten reduzierten sich gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2019 um 2,6 Mio. Euro auf 153,4 Mio. Euro. Neben der Produktionssteuerung sei die Wahrung der Liquidität seit März dieses Jahres das wichtigste Ziel des Polytech-Managements gewesen. Durch pro-aktives Cash-Flow-Management hätten die Zahlungsströme zu jeder Zeit den internen und externen Anforderungen flexibel angepasst und optimiert werden können. Die Polytech Group verfügte zum 30. Juni 2020 über Liquide Mittel in Höhe von 66,1 Mio. Euro und sieht sich mit einer Eigenkapitalquote von 40,0 Prozent robust aufgestellt. Ausblick Das Management der Polytech Group ist aufgrund der sich seit Juni 2020 schrittweise verbessernden Geschäftsentwicklung für den Verlauf des zweiten Halbjahres 2020 vorsichtig optimistisch und geht auf Basis der aktuell kommunizierten Abrufe von einem Umsatz in der Größenordnung von 520 Mio. Euro aus. Dennoch ist das wirtschaftliche Umfeld wegen der Covid-19-Pandemie weiterhin von Unsicherheiten gekennzeichnet und das Abrufverhalten der Kunden weiterhin sehr volatil. Das operative Ergebnis hängt neben der Erfüllung der Abruferwartung maßgeblich von den Auswirkungen weiterer Kapazitätsanpassungen, dem Erfolg wesentlicher Kundenverhandlungen, der Entwicklung in UK sowie der faktischen Umsetzung von staatlichen Instrumenten zur Milderung der Covid-19-Krise ab, sodass ein verlässlicher Ergebnisausblick weiterhin nicht möglich ist. Weitere Informationen: www.polytec-group.com |
Polytec Holding AG, Hörsching, Österreich
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