30.09.2022, 15:15 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Eröffneten am Freitag gemeinsam die neue Produktionshalle der Röchling Medical Solutions SE in Neuhaus am Rennweg, v.l.n.r.: Jürgen Köpper, erster Beigeordneter des Landkreises Sonneberg; Uwe Scheler, Bürgermeister Neuhaus am Rennweg; Dr. Daniel Bühler, Vorstandsvorsitzender Röchling Medical; Alexander Stauch, Standortleiter Röchling Medical Neuhaus; Architekt Michael Müller; Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee; Evelyn Thome, Finanzchefin Röchling-Gruppe; Raphael Wolfram, Vorstandssprecher Röchling-Gruppe; Dr. Carl Peter Thürmel, stellvertretender Vorsitzende des Beirats der Röchling-Gruppe; sowie Dr. Andreas Gabriel, Chief Operating Officer Röchling Medical - (Bild: Röchling). „Ich freue mich, dass wir mit dem neuen Gebäude unsere Produktionskapazitäten am Standort in Neuhaus erweitern können. Damit schaffen wir die Basis für weiteres organisches Wachstum und werden künftig noch besser auf die Anforderungen und Wünsche unserer Kunden eingehen können“, sagt Dr. Daniel Bühler, der seit Anfang Juli neuer Vorstandsvorsitzender von Röchling Medical ist. Die Investition, mit der auch 30 neue moderne Arbeitsplätze geschaffen werden, wurde notwendig, da Röchling Medical einen Großauftrag von einem namhaften deutschen Pharmaunternehmen für rund 30 Millionen Behälter pro Jahr erhalten hat, der mit der bestehenden Kapazität nicht zu bewerkstelligen gewesen wäre. Das Ziel ist jetzt, weitere Großaufträge für den Standort zu gewinnen. In Neuhaus produziert der Kunststoffverarbeiter Verpackungssysteme für die Pharmazie, die Diagnostik und die Medizintechnik. Dabei werden die Produkte unter kontrollierten Bedingungen in Reinräumen produziert, montiert und verpackt. Das neue Gebäude umfasst eine Grundfläche von insgesamt 1.850 Quadratmetern. Im ersten Obergeschoss des vierstöckigen Neubaus befindet sich das Herzstück in Form einer insgesamt 1.700 Quadratmeter großen Reinraumfertigung der Klassen GMP C und D. Dort sollen ab dem ersten Quartal 2023 Container, Flaschen und Kanister aus thermoplastischen Kunststoffen für die Pharmazeutik und Diagnostik gefertigt. Für die Produktion hat Röchling unter anderem in Co-Extrusionsblasmaschinen investiert. Damit erreicht das Unternehmen je nach Größe eine Gesamtkapazität von 80 bis 100 Millionen Behältern im Jahr. Produziert werden Behälter mit einem Volumen von zwei Millilitern bis zu einem Fassungsvermögen von zehn Litern. Über der Reinraumfertigung sind im zweiten Obergeschoss die Materialaufbereitung sowie die Lüftungs- und Filtertechnik verbaut. Das Erdgeschoss beherbergt die Technikzentrale und die Logistik, die anteilig Reinraumbedingungen erfüllt. Der Standort Neuhaus verfügt über Expertise bei nahezu all en ein- und mehrschichtigen Blastechnologien. „Besonders im Extrusionsblasen verfügen wir über langjährige Erfahrung und besonders ausgeprägte Expertise. In Verbindung mit Automation und Inline-Prozesskontrollen können wir sehr komplexe Produkte herstellen und liefern”, sagt Standortleiter Alexander Stauch. Um den besonderen Anforderungen der Medizintechnik- und Pharmabranche gerecht zu werden, wurde bei der Planung stark auf die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen und die Automatisierung geachtet. Der gesamte interne Warenfluss wird mittels eines autonom fahrenden Transportsystems realisiert, um die innerbetrieblichen Produktionsabläufe unter Reinraumbedingungen zu optimieren und Kontaminierungen der Produkte zu vermeiden. Neben den schon am Standort nach ISO 14001 und 50001 zertifizierten vorhandenen Umwelt- und Energiestandards kommt im Untergeschoss des Neubaus ein Kältespeichersystem zum Einsatz, um nachhaltig Energieressourcen zu sparen und den Ausstoß an CO2 zu reduzieren. Bei diesem Konzept wird der für die Sprinkleranlage vorhandene Löschwassertank mit einem Volumen von etwa 2.000 Kubikmetern als Kältespeicher in der Nacht auf ein niedriges Temperaturniveau abgesenkt , und mit der so gewonnenen Energie werden am Tag die Produktionslinien mit Kühlwasser versorgt. „Wir haben neben LED-Beleuchtung und einer kontrollierten Raumbelüftung auch eine Druckluftstation zur Erzeugung der Prozessluft mit energieeffizienten ölfreien Kompressoren der höchsten Reinheitsklasse einbauen lassen”, sagt Stauch, der den Bau des Produktionsgebäudes verantwortet. Gegründet wurde das Werk vor genau 20 Jahren als HPT Hochwertige Pharmatechnik. Die Röchling-Gruppe, die in diesem Jahr ihr 200-jähriges Bestehen feiert, hat es im Jahr 2015 übernommen. Bisher investierte Röchling nach eigenen Angaben bereits 35 Millionen Euro in die erste große Erweiterungsstufe des Standorts. Das Werksgelände umfasst jetzt mehr als 88.900 Quadratmeter mit sechs Reinräumen mit einer Gesamtgröße von 5.600 Quadratmetern, einem Logistik- sowie einem Ausbildungscenter. Röchling Medical verarbeitete im vergangenen Jahr in Neuhaus rund 8.000 Tonnen Kunststoffgranulat, vor allem aus Polyethylen und Polypropylen, zu rund 360 Millionen Primärpackmitteln. 380 Mitarbeitende zählt das Unternehmen aktuell. Der Jahresumsatz bezifferte sich Ende 2021 auf knapp 60 Millionen Euro. Das nun eröffnete Produktionsgebäude bildet noch nicht den vorläufigen Abschluss der Investitionen am Standort. So wird etwa für ein weiteres Großprojekt ein Bestandsgebäude umgebaut. Zudem wird ein im Jahr 2019 erworbenes Gebäude in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Werksgelände in ein Verwaltungs- und Entwicklungsgebäude umgewandelt. Röchling Medical erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von knapp 190 Millionen Euro. Nach einem robusten Start in das Jahr 2022 befindet sich der Unternehmensbereich weiter auf Wachstumskurs. Neben Neuhaus betreibt Röchling Medical fünf weitere Standorte: in Brensbach/Hessen, in Waldachtal/Baden-Württemberg, in Lancaster und Rochester in den USA sowie in Suzhou in China. Zum Ende des vergangenen Jahres arbeiteten über 1.200 Personen für den Unternehmensbereich Medical. Weitere Informationen: www.roechling.com |
Röchling SE & Co. KG, Mannheim
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