17.02.2010 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Diese Erkenntnis gilt auch für das Sägen. Doch Späne sind nicht nur ein Zeichen von geleisteter Arbeit, sondern sie sind gleichzeitig ein Abfallprodukt, das sehr störend sein kann, besonders, wenn es bei den Sägeteilen auf gute Oberflächen ankommt. Wenn sie nämlich elektrostatisch an den Platten haften bleiben, führen sie beim Stapeln zu Oberflächendefekten. Somit liegt nahe, dass nicht Sägen und aufwändiges Nachbearbeiten die Lösung für diese Bearbeitungsaufgabe sein kann, sondern nur ein spanloses Trennverfahren. Die oberösterreichische EMO Extrusion Molding GmbH hat dafür nach eigenen Angaben ein neues Verfahren und eine Baureihe neuer Trennvorrichtungen entwickelt, mit denen Platten bis 12 mm Dicke automatisch, spanlos und synchron innerhalb der Extrusionslinie getrennt werden können. Eine perfekte Schnittqualität, saubere Platten und ein insgesamt hohes Qualitätsniveau sollen das Ergebnis sein. Gute Oberflächen sind ein entscheidendes Qualitätsmerkmal für den Großteil der Kunststoff-Formteile. Da machen Tiefziehteile für Sanitärkomponenten, hergestellt aus extrudierten Platten, keine Ausnahme. Da aus extrudierten Endlos-Platten vor der Weiterverarbeitung aber Einzelplatten werden müssen, muss getrennt werden. Dazu können unterschiedliche Methoden eingesetzt werden, vom klassischen Sägen über den Guillotinenschnitt bis zum Messerschnitt. Beim Sägen fallen Späne an, die aufwändig mittels Absaugung und/oder einer anschließenden zusätzlichen Reinigung entfernt werden müssen. Die Qualität des Guillotinenschnitts und die aufzuwendende Kraft ist stark abhängig von der Plattendicke und den Materialeigenschaften, der Messerschnitt ist nicht universell für alle Kunststofftypen und Plattenstärken einsetzbar und produziert meist ebenfalls Späne. Neues Verfahren entwickelt Eine Alternative zu den aktuell verfügbaren Verfahren mit ihren spezifischen Nachteile zu entwickeln, war der Ausgangspunkt für die Entwicklung dss oberösterreichische Unternehmens EMO (Extrusion Molding GmbH), ein Unternehmen der Haidlmair Werkzeugbaugruppe. Das Resultat ist eine Plattentrennvorrichtung, die alle bisherigen Nachteile vermeiden soll und universell für alle Kunststofftypen und alle Plattenstärken von 0,8 bis 12 mm einsetzbar sei. An Stelle einer Kreissäge wird eine spezielles Trennwerkzeug verwendet, das eine Kombination aus speziellen, stufenweise angeordneten Schneidwerkzeugen ist. Die Werkzeugkombination ist auf die jeweils produzierte Plattendicke individuell voreingestellt und über nur eine Schraube mit dem Schnittbalken verbunden. Der Schnittvorgang ist eine Kombination aus Quetschen und Verdrängen. Dabei soll kein Span von den Platten abgetrennt werden. Die Schnittkante sei sauber, gleichmäßig und gratfrei. Die Platten sollen somit frei von Prozessstaub und Sägespänen sein. Aufwändiges Säubern vor dem Stapeln und Zwischenlagern sei nicht erforderlich, geringere Prozesskosten somit das Ergebnis. Drei Baugrößen Abgestimmt auf die gängigsten Produktformate sind die EMO-Trennvorrichtungen in drei Größenabstufungen mit 1.400, 1.900 und 2.300 mm Schnittbreite und für eine maximale Plattenlänge von 2.300 mm lieferbar. Zusätzlich zur Ausführung für Schnittdicken bis zu 12 mm können auf Anfrage auch Versionen für größere Plattendicken angeboten werden. Die Vorschubgeschwindigkeit der Extrusionslinie kann im Geschwindigkeitsbereich bis zu 10 m/min synchronisiert werden. Das mit bis zu 50 m/min bewegte Trennwerkzeug sorge für einen exakten und vor allem sauberen Trennschnitt. Da der Quervorschub keine Kreissäge, sowie keinen Antrieb dafür tragen muss, sollen auch keine resultierenden Vibrationen übertragen und kein zusätzlicher Schall emittiert werden. Maßnahmen zum Schallschutz könnten entfallen. Zusätzlich könne auch der Anbau einer Absauganlage entfallen. Universell kombinierbar mit Stapelvorrichtungen Die Trennvorrichtungen sind als Peripheriekomponenten für integrierte Plattenlinien konzipiert. Dazu sind als Nachfolgeeinrichtungen abgestimmte Stapelvorrichtungen, mit oder ohne Portalhandling, sowie mit oder ohne Palettentransfer lieferbar. EMO Extrusion Molding GmbH Die EMO Extrusion Molding GmbH wurde 1996 gegründet. Basis war die 30-jährige Erfahrung der Gründungsgeschäftsführer in der Auslegung, Konstruktion und Fertigung von Extrusionswerkzeugen. Dieses Wissen war die Grundlage für die Spezialisierung auf Breitschlitzdüsen für Folien und Platten. Die Produktpalette umfasst Mono- und Mehrschichtdüsen (bis 7 Lagen), Coextrusionsadapter für PO und PVC, sowie Peripherie für Extrusionslinien wie Siebbandfilter, Quertrennvorrichtungen, Kalibrierungen für XPS-Platten bis hin zu kompletten Anlagen für PVC-Integralschaumplatten. Die Dimensionen der Breitschlitzdüsen sind über die Jahre angewachsen. Aktueller Stand sind Düsen mit einer Extrusionsbreite von 8 Metern. Insgesamt beschäftigt EMO 31 Mitarbeiter, die 4,2 Mio EUR (2009) erwirtschaften. Weitere Informationen: www.emo.at |
EMO Extrusion Molding GmbH, Micheldorf, Österreich
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