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24.03.2010 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Adval Tech: Globaler Konjunktureinbruch trifft Gruppe hart

Die Adval Tech Gruppe blickt auf ein ausgesprochen schwieriges Jahr 2009 zurück. Den Tiefpunkt der negativen Entwicklung erreichte die Gruppe im ersten Quartal. Dank mehr Umsatz und positiven Effekten sehr früh eingeleiteter Sparmassnahmen fiel das zweite Semester aber deutlich besser aus als das erste.

Die Jahres-Gesamtleistung der Gruppe ist mit 297,7 Mio. CHF um 118,9 Mio. CHF oder 29% tiefer als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis Ebitda liegt mit 5,7 Mio. CHF markant hinter dem Vorjahreswert von 26,3 Mio. CHF zurück. Das Betriebsergebnis (Ebit) fiel mit -23,3 Mio. CHF (Vorjahr: -1,3 Mio. CHF) negativ aus, genauso wie das Unternehmensergebnis von -27,0 Mio. CHF (Vorjahr: -9,2 Mio. CHF). Die globale Rezession hat die Gruppe in ihren drei Schlüsselmärkten Automobil, Medizinaltechnik und Konsumgüter hart getroffen. Zusätzlich haben hohe Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit der Redimensionierung des Werkzeugbaustandortes in Muri (Schweiz) und der eingeleiteten Schliessung der Produktionsstätte in Merenschwand (Schweiz) das Ergebnis belastet. Bereinigt um diese Sonderkosten fehlte beim Ebit des zweiten Semesters 2009 nur wenig zu einem ausgeglichenen Ergebnis.

Am stärksten litt Adval Tech am Umsatzeinbruch im für die Gruppe so wichtigen Automobilzuliefermarkt. Die globale Rezession belastete aber auch das Komponentengeschäft und das Werkzeuggeschäft für die Medizinal- und Konsumgüterindustrie massiv. Den Tiefpunkt in der negativen Entwicklung erreichte die Gruppe im ersten Quartal des Berichtsjahres. Im zweiten Quartal 2009 zeichnete sich eine Trendwende ab, dank mehr Umsatz in einigen Marktsegmenten und aufgrund der positiven Effekte der bereits sehr früh eingeleiteten Sparmassnahmen. Durch Stellenabbau und Kurzarbeit hat Adval Tech die Personalkosten deutlich reduziert. Die Mitarbeiterzahl sank vom höchsten Bestand per Ende August 2008 (3488 Pensen) auf 2573 Pensen per Ende 2009. Von den 650 bereits Ende 2008 abgebauten Stellen entfielen über 70% auf die Standorte in Asien. Vom Personalabbau 2009 hingegen waren die Schweizer Standorte am stärksten betroffen (168 von 265 abgebauten Pensen). Einen positiven Effekt auf das Ergebnis hatte die praktisch während des ganzen Jahres durchgeführte Kurzarbeit in der Schweiz.

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Segmentergebnisse
Von wenigen Ausnahmen abgesehen, musste die Adval Tech Gruppe in ihrem Kerngeschäft, der Produktion von Komponenten für die Automobilindustrie (Lenksysteme, Airbags, ABS und Autolampen), massive Umsatzeinbrüche hinnehmen: je nach Anwendung und Kunde zwischen 20% und 80%. Die Gesamtleistung des Segments Automotive ging um 72,6 Mio. CHF oder 35% auf 134,1 Mio. CHF zurück (Vorjahr: 206,7 Mio. CHF). Der Ebitda fiel mit -3,2 Mio. CHF negativ aus (Vorjahr: +13,2 Mio. CHF). Auch im Segment Medical & Consumer Goods hat die Rezession deutliche Spuren hinterlassen. Die Gesamtleistung lag mit 167,8 Mio. CHF um 47,4 Mio. CHF oder 22% unter dem Vorjahreswert Adval Tech von 215,2 Mio. CHF. Mit 8,7 Mio. CHF fiel der Ebitda positiv aus, wenn auch tiefer als der Vorjahreswert von 11,7 Mio. CHF.

Strategieumsetzung
Die Akquisition eines ersten Grossauftrags direkt von einem Automobilhersteller entspricht der Strategie, die Gruppe als globalen Technologie- und Wertschöpfungspartner zu positionieren: BMW hat Adval Tech den Auftrag zur Entwicklung und Produktion von zwölf Bauteilen für die neue Generation der 1er und 3er Baureihen erteilt. Die Produkt- und Prozessentwicklung wurde gemeinsam mit BMW im August 2009 gestartet. Adval Tech wird die zwölf Bauteile ab Ende 2011 in hoher Auflage produzieren.

Auch beim Ausbau der globalen Position im Medizinaltechnikmarkt hat Adval Tech erste Erfolge erzielt. So konnte sich die Gruppe an der Industrialisierung eines innovativen Nadelschutzkappensystems für Glasspritzen beteiligen und hat jetzt die Aufträge für erste Werkzeuge und die Vorserienproduktion erhalten. Dank der starken Marktposition in Europa und dem eigenen Produktionsstandort in Mexiko wurde Adval Tech zudem von einem grossen Pharmazulieferer als globaler Vorzugslieferant nominiert. Marktabklärungen in Asien haben des Weiteren gezeigt, dass der Zeitpunkt für einen Markteinstieg mit eigener Produktionsplattform vor Ort sehr günstig ist. Die globale Pharmaindustrie baut zunehmend Produktionskapazitäten in China auf.

Dividende
Aufgrund der unbefriedigenden Ergebnisse sowie der weiterhin angespannten und unsicheren Wirtschaftslage wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung einen Verzicht auf Dividende beantragen.

Detaillierte Informationen zum Jahresabschluss und einen ersten Ausblick auf die Entwicklung der Gruppe im laufenden Jahr will Adval Tech auf ihrer Pressekonferenz vom Dienstag, 13. April 2010, in Zürich bekanntgeben. Die ordentliche Generalversammlung der Adval Tech Holding AG findet am 6. Mai 2010 statt.

Über die Adval Tech Gruppe
Als global tätiger Technologie- und Prozesspartner legt Adval Tech den Fokus auf die sich gegenseitig ergänzenden Technologien Stanzen und Umformen von Metall sowie Spritzgiessen von Kunststoff. In ausgewählten Märkten der Automobil-, Medizinaltechnik- und Konsumgüterindustrie zählt sich Adval Tech zu den führenden globalen Anbietern von Serienteilen, Baugruppen, Systemen, Werkzeugen und Anlagen. Als Zulieferer und Wertschöpfungspartner deckt Adval Tech die gesamte Wertschöpfungskette ab: vom Produktdesign und der Entwicklung von Serienteilen über die Konstruktion und den Bau der dazu notwendigen Werkzeuge und Formen bis zu ganzen Produktionssystemen und der daraus resultierenden Fertigung von Komponenten. Auf den Märkten tritt Adval Tech unter den Namen AWM, FOBOHA, OMNI, QSCH, Styner+Bienz und Teuscher auf.

Weitere Informationen: www.advaltech.com

Adval Tech Holding AG, Niederwangen, Schweiz

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