16.08.2010 | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
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Die chinesischen Kunststoffmaschinenhersteller haben die Trendwende geschafft. Die wichtigste Abnehmerbranche, die Kunststoffproduzenten, dürften 2010 wieder zweistellig zulegen, und auch die Kunststoffexporte weisen ein hohes Wachstum auf. In der Folge stiegen die Importe von Kunststoffmaschinen im 1. Halbjahr um 32,2% auf knapp 1,4 Mrd. US$. Die "China Plastics Machinery Industry Association" (CPMIA) erwartet für 2010 nun wieder ein Marktwachstum von 12%. 2009 war weltweit für die Hersteller von Kunststoffmaschinen ein extrem schwieriges Jahr. Die Weltausfuhr brach im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel auf knapp 15 Mrd. US$ ein und Exporteure wie Japan (-61,5%), Deutschland (-38,2%) oder Italien (-34,9%) mussten herbe Einbußen hinnehmen. Dem Abwärtssog konnte sich auch der chinesische Markt nicht entziehen. Zwar hatte sich die Kunststoffproduktion im Jahresverlauf wieder erholt und es wurde für das Gesamtjahr wieder eine zweistellige Zuwachsrate erreicht. Die Hersteller von Kunststoffmaschinen konnten von der positiven Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte 2009 aber noch nicht profitieren. ![]() Produktion von Kunststofferzeugnissen in Tsd. t; Veränderung im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode in % (Quelle: National Bureau of Statistics) Ohnehin war 2009 ein Jahr des Binnenmarktes für Kunststoffe, die erheblich vom Konjunkturprogramm der Regierung profitierten. Vor allem der Bau- und Kfz-Sektor sorgten für eine hohe heimische Nachfrage, während vom Export keinerlei Impulse kamen. In der Folge ging der Bedarf an Kunststoffmaschinen im Monatsverlauf kontinuierlich zurück. Im März 2009 fiel die Bruttoproduktion nach Angaben des "Zhongguo Hangye Yanjiu Wang" (China Online Information) um 31,1% und erreichte ihren Tiefpunkt. Da sowohl Binnennachfrage als auch der Export von Kunststoffen im 2. Halbjahr wieder zulegten, stieg die Bruttoerzeugung von Kunststoffmaschinen alleine im Dezember 2009 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 79,3%. ![]() Export von Kunststoffen in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode in % (Quelle: Chinesische Zollstatistik; eigene Berechnungen der gtai) Infolge dieser Achterbahnfahrt verzeichneten die 521 einheimischen Hersteller nach Angaben der "Zhongguo Gongye Bao" (China Industry News) erstmals seit 1998 wieder ein Minus bei der Produktion. Sie fiel 2009 um 7,8% auf 25,8 Mrd. Renminbi Yuan (RMB, etwa 2,7 Mrd. Euro, 1 Euro = 9,53 RMB - Jahresdurchschnitt 2009). Der sichtbare Verbrauch (Produktion - Export + Import) ging sogar um 10,9% auf 4,45 Mrd. $ zurück, da die Einfuhren um 29,2% auf 2,02 Mrd. $ fielen. Der Kunststoffmaschinenverband CPMIA rechnet für 2010 mit einem Marktwachstum von 12%. Dies hieße, dass der Verbrauch wieder den Wert von 2008 erreichen würde. Trotz des schwachen Einfuhrergebnisses 2009 bleibt China der weltweit größte Importeur von Kunststoffmaschinen vor den USA (-35,4% auf 1,34 Mrd. $), Deutschland (-40,4% auf 743 Mio.) und Indien (-3,2% auf 631 Mio. $). Das überaus schwierige Jahr 2009 wird nun von einem erfolgreichen Jahr 2010 abgelöst. Die chinesische Produktion von Kunststofferzeugnissen wuchs im 1. Halbjahr im höheren zweistelligen Bereich, die Investitionen der Kunststofferzeuger stiegen um 23,6% auf 73,9 Mrd. RMB und die Ausfuhr von Branchenprodukten erhöhte sich um mehr als 40% auf knapp 16 Mrd. $. ![]() Außenhandel mit Kunststoffmaschinen (HSPos. 8477; in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zur Vorjahresperiode in %; Quelle: Chinesische Zollstatistik) Die Erholung der Binnen- und Exportmärkte für Kunststofferzeugnisse wirkte sich direkt auf die Auslandsbezüge von Kunststoffmaschinen aus. Nach Zollangaben stiegen die chinesischen Einfuhren im 1. Halbjahr im Vergleich zur Vorperiode um 32,2% auf 1,37 Mrd. $. Mit etwas Glück könnte also im Gesamtjahr wieder der Vorkrisenwert von 2,86 Mrd. $ erreicht werden. Ohne Teile wurden im gleichen Zeitraum 10.625 Kunststoffmaschinen im Wert von 1,22 Mrd. $ eingeführt. Dies gilt umso mehr, als die Importdynamik ihren Höhepunkt noch nicht erreicht haben dürfte. Lag das Wachstum bei den Einfuhren im 1. Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal noch bei 16,7%, so schnellte der Zuwachs im 2. Viertel auf ein Plus von 44,7% nach oben. Mit Brancheneinfuhren im Umfang von 728 Mio. $ wurde der bisherige Rekord des 3. Quartals 2008 (784 Mio. $) fast eingestellt. Von der wachsenden Nachfrage konnten allerdings nicht alle Sparten des Kunststoffmaschinenbaus profitieren. Während bei Spritzgießmaschinen ein exorbitantes Plus von 82,7% auf 466 Mio. $ erzielt wurde und Formmaschinen für Luftschläuche (+63,3%) sowie Blasformmaschinen (+60,3%) stark nachgefragt waren, blieben Extruder, Vakuumform- sowie "Andere Formmaschinen" etwas auf der Strecke. ![]() Struktur der Einfuhr von Kunststoffmaschinen in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zur Vorjahresperiode in % (Quelle: Chinesische Zollstatistik; Abweichung durch Rundung) Deutsche Lieferanten von Kunststoffmaschinen für den chinesischen Markt kamen 2009 mit einem blauen Auge davon. Unter den fünf größten Lieferanten, die zusammen knapp vier Fünftel der gesamten Brancheneinfuhren stellten, schlossen die Deutschen mit einem Minus von nur 14,8% deutlich besser ab als die Konkurrenz. Erstmals nahmen sie damit noch vor Japan den 1. Rang ein. Diesen Platz verloren sie allerdings im 1. Halbjahr 2010 wieder. Japan stellte im 1. Halbjahr 31,6% der chinesischen Kunststoffmaschinenimporte vor Deutschland (24,8%), Taiwan (12,0%) und Italien (7,7%). Eine besonders starke Stellung hielten deutsche Lieferanten bei Blasformmaschinen. Ihr Anteil an den gesamten chinesischen Auslandsbezügen in diesem Segment belief sich auf 68,3%, während bei Spritzgießmaschinen nur ein Anteil von 7,6% erzielt wurde. ![]() Lieferanten von Kunststoffmaschinen in Mio. US$; Veränderung im Vergleich zur jeweiligen Vorjahresperiode in % (Quelle: Chinesische Zollstatistik) Vom 17.05.11 bis zum 20.05.11 findet in Guangzhou im China Import & Export Fair Pazhou Complex die "CHINAPLAS 2011" statt. Die Veranstaltung wird im Rahmen des Auslandsmesseprogramms des Bundes gefördert. Veranstalter ist die Messe Düsseldorf China Ltd. (siehe Kontaktanschriften). Kontaktanschriften: Messe Düsseldorf China Ltd. Units 308, Tower 1, German Centre for Industry and Trade Shanghai, Keyuan Road, Zhangjiang Hi-Tech Park, Pudong 201203 Shanghai Tel.: 0086 21/61 69 83 00, Fax: -61 69 83 01 E-Mail: shanghai@mdc.com.cn Internet: www.mdc.com.cn www.chinaplasonline.com Messe Düsseldorf GmbH Messeplatz 40474 Düsseldorf Tel.: 0211/4560-01, Fax: -4560-668 E-Mail: info@messe-duesseldorf.de Internet: www.messe-duesseldorf.de China Plastics Machinery Industry Association No. 46, Sanlihe Road, Xicheng District, 100823 Beijing Tel.: 008610/68 59 50 61, Fax: -68 59 58 53 E-Mail: cpmia@cpmia.org.cn, Internet: www.cpmia.org.cn China Plastics Processing Industry Association No. 6, East Chang´An Avenue, 100006 Beijing Tel.: 008610/65 12 20 56; Fax: -65 27 85 90 E-Mail: cppia@cppia.com.cn, Internet: www.cppia.com.cn ![]() |
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