13.08.2010 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Italiens Hersteller von Kunststoffmaschinen wurden von der Wirtschaftskrise hart getroffen. Im 1. Halbjahr 2010 hat sich ihre Stimmung jedoch wieder aufgehellt. Nach zwei Jahren rückläufiger Umsätze melden 70% der Unternehmen der Branche wieder steigende Auftragseingänge. Vor allem die unerwartet rasche Konjunkturbelebung im wichtigsten Absatzland, Deutschland, berechtigt zur Hoffnung. Etwa ein Drittel der italienischen Exporte von Kunststoffmaschinen gehen traditionell nach Deutschland. (Kontaktanschrift) Die italienischen Hersteller von Kunststoffmaschinen sehen nach dem katastrophalen Jahr 2009 wieder optimistischer in die Zukunft. Nach einer Umfrage des nationalen Industrieverbandes Assocomaplast melden 70% der befragten Unternehmen eine deutliche Belebung des Auftragseingangs und der Umsätze im 1. Halbjahr 2010. Besonders die Hersteller von Gießformen, Spritzgießmaschinen, Flexodruckmaschinen und Blasformmaschinen verzeichnen ein Anziehen der Exportnachfrage. Der Inlandsabsatz profitiert von der staatlichen Förderung des Kaufs neuer Maschinen. Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt der italienischen Maschinenbauer. Von der unerwartet raschen Konjunkturbelebung in Deutschland kommen zusätzliche Impulse für die Branche. Trotzdem wird es voraussichtlich mindestens zwei Jahre dauern, bis die Umsatzzahlen von 2007 wieder erreicht werden. Im Jahr 2009 war die Produktion nach Angaben des Verbandes um 21,4% eingebrochen, die Ausfuhren verringerten sich sogar um 26,5% gegenüber dem Vorjahr. Über 60% der italienischen Kunststoffmaschinen gehen in den Export. Die 2006/2007 wachstumsverwöhnte Branche musste bereits 2008 leichte Verluste hinnehmen, die Produktion war um 1,2% geringer ausgefallen als 2007, der Export um 8,4% zurückgegangen. Auch die Einfuhren von Kunststoffmaschinen sind seit 2008 rückläufig, allerdings nicht in dem Maß wie die Ausfuhren. Der Verband zeigt sich beunruhigt darüber, dass der traditionell hohe Handelsbilanzüberschuss 2009 auf das niedrigste Niveau seit dem Jahr 2000 gesunken ist. Die Außenhandelszahlen für die ersten vier Monate 2010 deuten allerdings einen gegenläufigen Trend an, und die Sorge, die Maschinenbauer könnten auf dem eigenen Markt Anteile an ausländische Anbieter verlieren, scheint unberechtigt. Der Inlandsmarkt wurde von der Krise nicht in dem Ausmaß betroffen wie der Export. Im Jahr 2008 stieg die Nachfrage noch um 7,1% gegenüber dem Vorjahr, 2009 ging sie um 16% zurück. Die Einfuhren, die traditionell etwa 30% der Inlandsnachfrage nach Kunststoffmaschinen decken, waren 2008 und 2009 rückläufig. Inzwischen ist ihr Anteil am italienischen Markt auf 25% gesunken. Ein Aufwärtstrend ist auch in den ersten Monaten 2010 nicht zu erkennen. Zwei Drittel der Einfuhren von Kunststoffmaschinen kommen aus dem Raum der EU, Deutschland ist traditionell der führende Lieferant. Allerdings hat sich der Marktanteil der deutschen Maschinenbauer in den letzten zwei Jahren deutlich nach unten bewegt; 2009 lag er bei 30,5%. China konnte seinen Marktanteil im selben Zeitraum von 5,9% auf 9,0% ausbauen. Auch Frankreich und Spanien verbesserten ihre Position. Die Schweiz verlor dagegen deutlich Marktanteile. Assocomaplast führt diese Entwicklung auf einen Trend zum Kauf preisgünstigerer Maschinen unter Inkaufnahme von Qualitätseinbußen zurück. Knapp 50% der Ausfuhren der italienischen Maschinenbauer gehen in die EU, weitere 15% in europäische Länder außerhalb der EU. Von der Krise wurden die Ausfuhren in europäische Länder am stärksten betroffen. Die Exporte in die EU gingen 2009 um 27,4% zurück, die Ausfuhren in andere europäische Länder sanken um 33,4%. Relativ gering waren die Einbußen dagegen im Geschäft mit Fernost (-13,5%). In den letzten zwei Jahren ist der Anteil der Exporte in diese Region von 10% auf 12% gewachsen. Deutschland hält auch als Absatzmarkt unangefochten den 1. Rang in der Exportstatistik. Im Jahr 2009 gingen die Ausfuhren dorthin mit -19,6% nur unterdurchschnittlich zurück. Knapp 14% der Exporte gingen 2009 nach Deutschland. Die Ausfuhren nach Russland, auf die 2007 noch 7,5% der gesamten Kunststoffmaschinenexporte entfielen, erreichten 2009 nur noch 4,8%. Die Position der italienischen Maschinenbauer auf dem chinesischen Markt ist relativ schwach. Der Anteil der Exporte dorthin stagniert während der letzten 3 Jahre bei 5%. Als Zukunftsmarkt wird von der Branche Brasilien gesehen. Die Ausfuhren dorthin lagen 2009 bei circa 3%. Kontaktanschrift: Assocomaplast Verband der italienischen Hersteller von Maschinen und Werkzeugen für Kunststoffe und Gummi Centro Direzionale Milanofiori - Palazzo F/3 20090 Assago (MI) Tel. 0039 02/822 83 71; Fax -57 51 24 90 info@assocomaplast.org, www.assocomaplast.org Weiterführende Informationen |
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