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15.02.2005 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

IK: Unbefriedigende Erlössituation bei Hersteller von Kunststoffverpackungen

Trotz einer Steigerung des Produktionswertes um 5,5 Prozent auf fast 10 Milliarden Euro war das Jahr 2004 für die Hersteller von Kunststoffverpackungen und Verpackungsfolien unbefriedigend. Wie der IK Industrieverband Kunststoffverpackungen e.V. bei der Bekanntgabe der vorläufigen Jahreszahlen für die Branche mitteilt, war das abgelaufene Jahr gekennzeichnet von ungewöhnlich lange ansteigenden Notierungen der für Verpackungen eingesetzten Kunststoffe. Angesichts des harten Wettbewerbs und des Kostendrucks, unter dem auch die Kunden standen, ist es den meisten Sektoren bislang nur in unzureichendem Umfang gelungen, die gestiegenen Vorkosten angemessen weiterzugeben.

Produktionswert niedriger als erwartet
Weil einer Mengensteigerung um 4 Prozent auf rund 3,7 Millionen Tonnen ein um „nur“ 5,5 Prozent gestiegener Produktionswert gegenüber steht, ist die Branche alles andere als zufrieden: „Zwischen Januar und Dezember verteuerten sich die Einstandskosten für Verpackungskunststoffe um bis zu 60%. Bei einem Materialanteil zwischen 30 und 70 Prozent hätte der Produktionswert wesentlich über dem Mengenzuwachs liegen müssen, um die Materialkostensteigerung auszugleichen. So hat 2004 einmal mehr zur Aushöhlung der ohnehin sehr geringen Margen beigetragen“, erläutert IK-Hauptgeschäftsführer Michael Rathje. Alle Hoffnungen der Branche richten sich daher auf das Jahr 2005 mit dem Ziel, die Ertragslage wieder stabilisieren zu können.

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Einen Nachfrageschub erlebten Verpackungsfolien mit einem Umsatzzuwachs von rund 6 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, nach knapp 2 Prozent im Jahr zuvor. Ebenfalls um 6 Prozent auf 980 Millionen Euro konnten Flaschen zulegen, wobei auch PET-Getränkeflaschen nach der Fast-Stagnation des Vorjahres (im Zuge der Pflichtpfandregelung) wieder zunahmen.

Außenhandel
Mehr noch als in den Jahren zuvor trug der Export zur Inlandsproduktion bei: In den ersten drei Quartalen des Jahres 2004 stiegen die Ausfuhren um mehr als 8 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig legten die Importe nur um rund 1,6 Prozent zu – ein deutlicher Hinweis auf die nach wie vor schwache Inlandskonjunktur.

Kunststoffe: Nummer 1 im Verpackungsmarkt
Für das Jahr 2004 schätzt der IK Industrieverband Kunststoffverpackungen e.V. den Produktionswert der in Deutschland hergestellten Packmittel aus allen Werkstoffen auf 24 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von 1,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Anfang der 90er Jahre lag dieser Anteil noch bei 1,4 Prozent. Das heißt, der Anteil der für Verpackungen aufgewendeten Mittel ist in dieser Zeit um gut 20 Prozent zurückgegangen.

In einer rasanten Entwicklung sind Kunststoffe zum bedeutendsten Verpackungsmaterial geworden. Wegen ihrer enormen Leistungsfähigkeit haben sie bereits im Jahr 2000 die Führung unter den Packmaterialien übernommen. Sie stellen heute mit mehr als 40 Prozent des insgesamt erzielten Umsatzes den weitaus größten Anteil am Verpackungsmarkt.

Größtes Anwendungsgebiet für Kunststoffe
In Westeuropa wurden im Jahr 2004 rund 55 Millionen Tonnen Kunststoffe verarbeitet, davon gut 21 Millionen Tonnen für Verpackungen. Mit einem Anteil von mehr als 38 Prozent steht der Verpackungsbereich vor dem Bauwesen mit großem Vorsprung an erster Stelle aller Kunststoffanwendungen. Ähnliche Verhältnisse gelten auch für Deutschland.

Als einzige Werkstoffgruppe können Kunststoffe alle Bereiche der Verpackung abdecken: Von Gefahrgutverpackungen als Fässer, Kanister oder IBC’s (Kombinationsgroßverpackungen) über Paletten, Ladungsträger, Transportkästen und -kisten bis hin zu Flaschen, Verschlüssen, Dosen, Bechern, Umreifungsbändern, stoßdämmenden Schaum-Formteilen, aber auch Tuben und vor allem die vielfältigsten Folienerzeugnisse in Form flexibler Verpackungen für Lebensmittel, Konsumwaren und Industriegüter. PET-Verpackungen, insbesondere für Getränke, zunehmend aber auch für Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmittel, medizinische und pharmazeutische Anwendungen, zeigen seit einigen Jahren das stärkste Wachstum.

Statistik:
- Produktion von Kunststoffpackmitteln in Deutschland 2003/2004
- Außenhandel mit Folien und Kunststoffpackmitteln 2003/2004

IK - Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., Bad Homburg

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