13.09.2011, 06:11 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Die ElringKlinger AG kauft 90 % der Anteile an der Firmengruppe Hummel mit Sitz in Lenningen, Baden-Württemberg, von der Eignerfamilie. Die Verträge wurden am 10. September unterzeichnet. Zur Hummel-Gruppe gehören neben der Hummel-Formen GmbH die Hummel Kunststofftechnik GmbH sowie zwei Tochtergesellschaften in Rumänien, teilt das Unternehmen mit. Die Hummel-Formen GmbH ist spezialisiert auf den Großformenbau von Spritzwerkzeugen für Kunststoffteile vor allem im Umfeld des Motors und verfügt den weiteren Angaben zufolge über klare Alleinstellungsmerkmale in der Kombination aus Werkzeugbau, Fertigung und Prozessentwicklung. Mit dem Zukauf will ElringKlinger die Kompetenzen in der Werkzeugtechnologie verstärken und das Know-how im Bereich Leichtbau ausbauen, insbesondere bei der Verarbeitung von Faserverbundwerkstoffen. Der Ersatz schwerer Metallteile durch gewichtsreduzierte Kunststoffteile zählt aktuell zu den wichtigsten Trends in der Fahrzeugindustrie, um den Kraftstoffverbrauch und damit den CO2-Ausstoß zu senken. Darüber hinaus sichert sich ElringKlinger bedeutsame Verfahrenspatente, deren Anmeldung aktuell läuft, heißt es weiter. Mit dem Know-how in diesen Bereichen will sich ElringKlinger erhebliche Wettbewerbsvorteile verschaffen sowohl technologisch als auch auf der Kostenseite. Der Vollzug der Transaktion steht unter dem üblichen Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörde. ElringKlinger geht davon aus, dass der Vollzug der Übernahme und die Einbeziehung der Hummel-Formen GmbH in den Konsolidierungskreis des ElringKlinger-Konzerns zum 1. Oktober 2011 erfolgen können. Die Firmengruppe Hummel beschäftigt in Deutschland und Rumänien insgesamt 240 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2011 plant die Firmengruppe Hummel Umsatzerlöse von rund 20 Mio. Euro bei einer operativen Marge im knapp zweistelligen Bereich. Ein Drittel des Umsatzes wird mit der ElringKlinger-Gruppe getätigt. Der Kaufpreis für 90 % der Anteile beträgt rund 13 Mio. Euro. Werkzeugtechnologie bringt Technologievorsprung im Leichtbau Mit der mehrheitlichen Übernahme der Hummel-Formen GmbH will ElringKlinger das Know-how im Kunststoffspritzguss ausbauen und sich Zugriff auf Prozessfähigkeiten verschaffen, die weltweit im Konzern genutzt werden können. Hummel-Formen habe das sogenannte „JointMelt-Verfahren“ zum Patent angemeldet, mit dem sich die bisher üblichen zwei Produktionsschritte in einem einzigen Prozess kombinieren lassen. Die Kunststoffbauteile werden mittels Heißgasschweißen direkt in der Spritzgießform zusammengefügt. Damit werde ein Arbeitsschritt eingespart, das Verfahren sei kostengünstiger und führe gegenüber den herkömmlichen Verfahren zu einer deutlich verbesserten Bauteilequalität. Darüber hinaus wurde ein neuartiger Leichtbauprozess entwickelt, bei dem sogenannte Organobleche – besonders leichte, dabei äußerst stabile Kunststoffstrukturteile mit integrierten Faserverbundstoffen – verarbeitet und Kunststoffelemente für zusätzliche Bauteilfunktionen bereits im Werkzeug angespritzt werden. Bisher von der ElringKlinger-Gruppe extern bezogene Werkzeuge sollen zukünftig verstärkt von Hummel Formenbau übernommen werden. Weitere Synergien würden sich durch das zusätzliche Einkaufsvolumen für Werkzeugstähle, Bearbeitungswerkzeuge und externe Dienstleistungen ergeben. Der Geschäftsbereich Kunststoffgehäusemodule/ Elastomertechnik der ElringKlinger-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2010 überwiegend mit gewichtsreduzierten Kunststoffventilhauben, -ölwannen sowie Getriebegehäusemodulen 161,5 Mio. Euro umgesetzt, heißt es abschließend. Weitere Informationen: www.elringklinger.de |
ElringKlinger AG, Dettingen
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