17.03.2014, 06:05 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Vor ernsthaften Konsequenzen für die Kunststoffrecyclingunternehmen durch den Wegfall der EEG-Umlagebefreiung warnte am Donnerstag letzter Woche bvse-Vizepräsident Herbert Snell bei der Jahrespressekonferenz des Verbandes. Den Kunststoffrecyclingunternehmen, die seit fast zehn Jahren die EEG-Umlagebefreiung in Anspruch nehmen konnten, hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) 2014 erstmals keine positiven Bescheide mehr erteilt. Dies bringt die energieintensiven Betriebe in teils existenzielle Schwierigkeiten, wie Snell berichtete. Gleichzeitig stünde das Recycling der Kunststoffverpackungen aus dem Gelben Sack vor dem Aus. Er forderte deshalb, die EEG-Umlagebefreiung auch 2014 zu gewähren und bei der Neufassung des EEG die Kunststoffrecyclingbranche in die Ausgleichsregelung einzubeziehen. „Recyclinggranulate sind das Ergebnis eines Produktionsprozesses!“ Begründet wird der plötzliche Wegfall der Umlagebefreiung damit, dass das Kunststoffrecycling kein Produktionsprozess sei, sondern als Rückgewinnung von Wertstoffen aus Abfällen einzustufen ist. Diese Meinung teilt der bvse-Fachverband Kunststoffrecycling nicht: Genau wie Altpapier und Schrott stellen Kunststoffabfälle einen Rohstoff für die Produktion dar. Für die kunststoffverarbeitende Industrie mache es keinen Unterschied, ob sie Granulate verarbeitet, die aus Recyclingmaterialien oder aus Erdöl hergestellt werden. „Was jedoch wirklich einen Unterschied macht, ist der Umweltnutzen: Auch wenn Kunststoffrecycling energieintensiv ist, ist der Energieaufwand deutlich geringer als bei der Herstellung von Neuware. Durch die sich daraus ergebende CO2-Einsparungen leistet das Kunststoffrecycling einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz“, erläuterte Snell. „Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr“ Die Kunststoffrecycler in Deutschland stehen in direktem Wettbewerb zu internationalen Recyclingunternehmen, die erheblich geringere Energiekosten zu tragen haben, als auch zu den nationalen Herstellern von Neuware, die die EEG-Umlagebefreiung nach wie vor erhalten. Snell forderte deshalb: „Es darf keine Schlechterstellung der Kunststoffrecycler im Vergleich zu den Herstellern von Neuware geben!“ Verband begrüßt Unterstützung der Bundesregierung Als "ermutigendes Signal" bezeichnete bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock, dass sowohl das Bundesumweltministerium als auch das Bundeswirtschaftsministerium die Kunststoffrecyclingunternehmen im Rahmen der anstehenden Reform des EEG unterstützen wollen. In einem Antwortschreiben im Auftrag der Bundesministerin Hendricks an den bvse, hat Staatssekretär Flasbarth deutlich gemacht, dass sich beide Ministerien dafür einsetzen wollen, dass "die Belange der Kunststoffrecyclingbrache Beachtung finden". Rehbock: "Wir haben jetzt die berechtigte Hoffnung, dass die Politik das Kunststoffrecycling in Deutschland nicht im Stich lässt. Die Branche ist weltweit führend und verfügt über enormes Potential. Es muss jetzt darum gehen, diese Chancen zu nutzen und für die Zukunft auszubauen. Dazu gehört, dass im Rahmen der EEG-Ausgleichsregelung die Kunststoffrecyclingindustrie volle Berücksichtigung findet. Der bvse wird sich in die anstehenden Beratungen der EEG-Novelle weiterhin engagiert und konstruktiv einbringen." Weitere Informationen: www.bvse.de |
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Bonn
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