12.06.2014, 06:01 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
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Das Kunststoffrecycling in Deutschland umfasst deutlich mehr als das Verwerten von Verkaufsverpackungen. Dies zeigt sich nach den Worten von bvse-Vizepräsident Herbert Snell nicht zuletzt auch an der geplanten Ausweitung der haushaltsnahen Sammlung auf stoffgleiche Nichtverpackungen im Rahmen eines Wertstoffgesetzes. Darüber hinaus werden jedoch auch Kunststoffe aus den Bereichen Gewerbe & Industrie, Elektro- und Elektronikgeräte, Altfahrzeuge sowie der Landwirtschaft verwertet. Aktuell steht die Novellierung der Verpackungsverordnung an. Die 7. Novelle muss noch vom Bundesrat verabschiedet werden. Der bvse-Fachverband Kunststoffrecycling begrüßt die dort angelegten neuen Regelungen, insbesondere das Schließen von Schlupflöchern, die bei der Point-of-Sale-Regelung angelegt ist, aber auch bei manchen Branchenlösungen. Nach den Worten von Snell soll die 7. Novelle der Verpackungsverordnung dazu beitragen, dass die Dualen Systeme wieder eine verbesserte Mengenerfassung nachweisen können. Der bvse-Vizepräsident merkte vor der Presse in Bad Neuenahr aber auch kritisch an, dass viele dieser Schlupflöcher von den Dualen Systemen "selbst aufgemacht" worden seien. Inzwischen fällt es auch den Kunststoffrecyclern, angesichts der zahlreichen öffentlich ausgetragenen Querelen, schwer, noch länger auf die Wahrnehmung der Produktverantwortung durch die Dualen Systeme zu setzen, kritisierte Herbert Snell. Dennoch gebe es dazu keine vernünftige Alternative. Allerdings sieht der bvse-Fachverband Kunststoffrecycling eine dringende Notwendigkeit für ein Wertstoffgesetz. Das machte Dr. Dirk Textor in seinem Vortrag vor den Teilnehmern des Altkunststofftages sehr deutlich. Textor plädierte für deutlich höhere Recyclingquoten. Die bisher bestehenden werkstofflichen Verwertungsquoten für Verkaufsverpackungen von 36 Prozent müssten angepasst werden. Die Forderungen umfassen dabei nicht nur die Quotenerhöhungen auf 50 Prozent, sondern insbesondere eine transparente und einfache, nachvollziehbare sowie eine in ganz Europa einheitliche Quotendarstellung. Die Recyclingquoten selbst, so Textor, sollen sich dabei auf die tatsächlich erfassten Mengen beziehen. Der bvse-Fachverbandsvorsitzende legte in seinem Vortrag sein Augenmerk jedoch auch auf die immer schlechter werdende Qualität der Kunststoffströme. Eine Verbesserung könnte schon erreicht werden, wenn die Vorgaben für die Kunststoffsortierung überprüft würden. Dirk Textor: "Die Kunststoffsortierung darf nicht unter dem Druck stehen, den Durchsatz auf Kosten der Qualität zu optimieren.“ Der Sortierer soll überdies die Möglichkeit haben, die sortierten Mengen frei zu vermarkten und vor allem müsse es, anders als dies bisher möglich sei, eine Abstimmung hinsichtlich der Qualitätskriterien zwischen Sortierern und Recyclern geben dürfen. Weitere Informationen: www.bvse.de |
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Bonn
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