| 03.12.2014, 06:05 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Propylen gilt nach Ethylen als der wichtigste petrochemische Ausgangsstoff: Zu seinen direkten Anwendungen zählen neben dem Kunststoff Polypropylen auch bedeutende Chemikalien, wie z.B. Acrylnitril, Acrylsäure, Butyraldehyd, Cumol und Propylenoxid. "Im Jahr 2013 wurden weltweit rund 85 Millionen Tonnen Propylen verbraucht", sagt Oliver Kutsch, der Geschäftsführer des Marktforschungsinstituts Ceresana. In einer aktuellen Studie analysiert Ceresana, welche Auswirkungen der Schiefergas-Boom in den USA und neue Produktionsverfahren auf den Weltmarkt für Propylen und seine Anwendungen haben. Die Marktprognosen reichen bis zum Jahr 2021. Abflachendes Umsatz-Wachstum Propylen wird bislang vor allem als Nebenprodukt von Ethylen beim Steamcracken oder beim katalytischen Cracken in Raffinerien gewonnen. Durch die zunehmende Verwendung von Ethan aus Schiefergas wird in den Steamcrackern immer mehr Ethylen und immer weniger Propylen hergestellt. Ceresana rechnet jedoch damit, dass Propylen zunehmend mit On-Purpose-Technologien hergestellt wird. Dies werde voraussichtlich zu einer Stabilisierung des Propylen-Preises führen. Deshalb prognostiziert Ceresana, dass der globale Propylen-Umsatz bis 2021 mit 5,3% pro Jahr deutlich weniger stark wachsen wird als in den letzten acht Jahren, obwohl der Propylen-Verbrauch weiterhin stark zunimmt. Propan-Dehydrierung erhöht Kapazitäten Die größte Bedeutung bei den On-Purpose-Technologien hat die Propylen-Gewinnung durch Dehydrierung von Propan (PDH-Technologie). Aufgrund der zunehmenden Preisdifferenz zwischen Propylen und Propan sei die Nutzung dieses Verfahrens nicht nur in Ländern mit reichen Gasvorkommen lukrativ. In verschiedenen Weltregionen werden derzeit neue PDH-Anlagen in Betrieb genommen. Entsprechend stark wächst das globale Produktionspotential für Propylen. Regionale Unterschiede In Nordamerika soll die Propylen-Produktion, angetrieben von neuen PDH-Anlagen, künftig deutlich ansteigen, nachdem die hergestellte Menge in den Jahren 2005 bis 2013 noch zurückgegangen war. Die höchsten Wachstumsraten erwartet Ceresana hingegen im Mittleren Osten und in Osteuropa, wo die Entwicklung von Russland dominiert wird. In Westeuropa hingegen machen sich der zunehmende internationale Preisdruck und die schwache Nachfrage-Entwicklung bemerkbar: Ceresana rechnet dort mit einem Rückgang der Produktion. Chinas Propylen-Hunger Aufgrund der begrenzten chinesischen Erdölvorkommen sind die chinesischen Propylen-Hersteller auf Importe angewiesen. In Zukunft soll der Anteil der nicht auf Erdöl basierten Propylen-Produktion deutlich gesteigert werden. Deshalb werden neue CTO- (Coal to Olefins) sowie PDH-Anlagen in Betrieb genommen. Nach der Prognose von Ceresana wird die chinesische Produktion innerhalb der nächsten Jahre damit um bis zu 8% pro Jahr zunehmen. China werde jedoch weiterhin große Mengen Propylen importieren müssen, da sein Verbrauch immens wächst. Polypropylen ist wichtigste Anwendung Rund zwei Drittel des weltweit verbrauchten Propylens wird zu Polypropylen (PP) weiterverarbeitet. Ceresana erwartet, dass die Nachfrage für diesen Kunststoff bis zum Jahr 2021 um ca. 3,7% pro Jahr wachsen und damit zu einem großen Teil die Propylen-Nachfrage bestimmen wird. Wichtige Chemikalien Der zweitgrößte Absatzmarkt für Propylen sind die Hersteller von Propylenoxid, gefolgt von Acrylnitril, Butyraldehyd, Cumol und Acrylsäure. Propylenoxid wird zur Herstellung von Polyurethan, Lacken und Klebstoffen, Polyesterharzen, Kühl-, Frostschutz- und Lösungsmittel benötigt. Acrylnitril wird für den technischen Kunststoff Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS) verwendet, aber auch für die Herstellung von Acryl-Fasern, die zu Textilien weiterverarbeitet werden. Butyraldehyd ist ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Butanol und 2-Ethylhexanol. Mit Cumol wird vor allem Phenol und Aceton hergestellt, es dient unter anderem als Vorprodukt für Bisphenol-A, Phenolharze, Caprolactam und Methylmethacrylat. Acrylsäure wird z.B. für Superabsorber-Kunststoffe (SAP) gebraucht. Die Studie in Kürze:
Weitere Informationen: www.ceresana.com/de/marktstudien/chemikalien/propylen/ |
Ceresana Research, Konstanz
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