20.10.2015, 15:40 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Auf der diesjährigen Fakuma zeigte motan-colortronic zusammen mit KraussMaffei zwei neue Projekte: Eine Lösung zur präzisen Dosierung von Langfaserhochkonzentraten und eine OPC-UA-Schnittstelle für eine intelligente Integration des Materials Managements in den gesamten Verarbeitungsprozess. Präzise Dosierung des Faseranteils mit loss-in-weight Technologie Hochkonzentrierte PP-Langfasergranulate sind aufgrund ihrer Beschaffenheit und ihrer komplexen Rieseleigenschaften sehr schwer zu dosieren und zu fördern und erfordern ein besonderes Materials Management Konzept. Durch die langjährige Erfahrung von motan-colortronic nicht nur im Bereich Spritzguss sondern auch in Extrusion und Compoundierung konnte eine akkurate Dosierlösung für Langfaserhochkonzentrate ausgearbeitet werden. Sie basiert insbesondere auf der Verwendung spezieller loss-in-weight Dosierer bei einem Spritzgießprozess. Die C-Flex M Dosiergeräte mit Massagerollen kamen in dieser Form bisher nur im Bereich der Extrusion und Compoundierung zum Einsatz. Das C-Flex M Dosiergerät garantiert laut Anbieter mit seinem langen Schneckeneinzug und den steilen, seitlich von Massagerollen aktivierten, Polyurethanwänden eine ausgezeichnete, gleichmäßige Füllung der Dosierschnecke und somit eine hohe Dosierleistung und Dosiergenauigkeit. Außerdem wird demnach insbesondere das Stäbchenmaterial sehr gut aktiviert und Brückenbildung zuverlässig verhindert. Die Besucher konnten auf dem KraussMaffei Stand diese neuartige Applikation auf einer Spritzgießmaschine betrachten: Über zwei Dosiergeräte wurden ein hochkonzentriertes PP-Langfasergranulat mit einem Fasergehalt von 60 Prozent und ein Verdünnungspolymer (aus PP) zu gleichen Teilen der Plastifizierschnecke zudosiert und aufbereitet. Durch den Einsatz des C-Flex M Dosiergerätes mit Massagerollen sei für diesen Granulattyp erstmals die Gewährleistung eines konstanten Massestroms möglich. "Im Vergleich zu konventionellen Mischkonzepten können die Schwankungen bei der Einstellung des Fasergehalts deutlich reduziert werden. Aktuellen Messungen zufolge liegen sie in einer Größenordnung, die den Chargenschwankungen der Materialhersteller entspricht", sagt Jochen Mitzler, Leiter Strategisches Produktmanagement bei KraussMaffei. Außerdem teilt KraussMaffei mit, dass Verarbeiter so den Prozess präziser einstellen können, als dies bisher möglich gewesen sei. Gerade bei der Herstellung von sicherheitsrelevanten Bauteilen, wo besonders konstante und reproduzierbare Prozesse gefordert sind, sollen diese Vorteile zum Tragen kommen. Live-Vorführung des Pilotprojektes Industrie 4.0 motan-colortronic und KraussMaffei präsentierten konkrete Anwendungsbeispiele einer intelligenten Kommunikation zwischen Maschinen. Mit der Entwicklung einer OPC-UA-Schnittstelle ist motan-colortronic als nach eigenen Angaben erster Peripherielieferant in der Lage hersteller- und plattformunabhängig mit den Verarbeitungsmaschinen zu kommunizieren. Die eingesetzte Software ist ein offener internationaler IT-Standard, der bereits vielfach im Maschinenbau eingesetzt wird und die Empfehlung der europäischen Fachverbände für die Kunststoff-Branche trägt. In einem Pilotprojekt hat motan gemeinsam mit KraussMaffei die lückenlose Vernetzung der Spritzgießmaschine mit der Materialversorgung erprobt. Zum Beispiel passt sich beim Produktionsstart der Trocknungsprozess automatisiert auf den geplanten Startzeitpunkt der Maschine an. In umgekehrter Weise kann bei Produktionsende ein gezieltes Leerlaufen des Trockentrichters eingeplant werden. Die benötigte Leerlaufzeit wird dabei entsprechend der geplanten Restproduktionsmenge ermittelt und umgesetzt. So soll nicht nur unnötige Energie für Trocknung und Förderung gespart werden, sondern auch die Rückführung von Material minimiert und Materialverlust vermieden werden. Auch im laufenden Verarbeitungsprozess wird die Verfügbarkeit von Material für die Verarbeitungsmaschine durch gezielten Informationsaustausch überwacht. Durch den permanenten Abgleich von Stückzahl und verbleibender Produktionszeit verfügt die Anlage über alle notwendigen Informationen. Förderprobleme werden zentral an der Maschine angezeigt und ermöglichen eine schnellere Reaktion. So kann Materialmangel vermieden und die Effizienz gesteigert werden. Weiterhin ermöglicht ein intuitives Bedienkonzept dem Kunden ein hohes Maß an Transparenz und Überblick. Diese und weitere Ergebnisse von konkreten Anwendungsbeispielen dieser intelligenten Kommunikation konnten die Besucher auf dem KraussMaffei-Stand bei einer Live-Vorführung verfolgen und an ausgewählten Szenarien erfahren, wie sich durch den Datenaustausch die Effizienz steigern oder auch der Energieverbrauch automatisch auf ein Minimum reduzieren lassen. Weitere Informationen: www.motan-colortronic.de, www.kraussmaffei.com Fakuma 2015, Friedrichshafen, 13.-17.10.2015 |
motan-colortronic GmbH, Friedrichsdorf
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