16.01.2018, 11:55 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Das KraussMaffei-Technikum bietet neben der iPul-Anlage für Flachprofile (links im Bild) nun auch eine Rebar-Pultrusionsanlage - (Bilder: KraussMaffei). Wachstumsmarkt Pultrusion „Die Pultrusion ist eine einfache Art wirtschaftlich Profile herzustellen, und es ist eine Wachstumstechnologie“, Sebastian Schmidhuber, Leiter Entwicklung Reaktionstechnik bei KraussMaffei. Großes Potenzial in der Bauindustrie Korrosionsbeständig und leicht: Pultrudierte Bewehrungsstäbe bieten ein großes Potenzial in der Bauindustrie. Bislang sie die serientaugliche Umsetzung jedoch oft an einer effizienten Produktion gescheitert. „Die klassischen Produktionsgeschwindigkeiten für Rebars im Wannen- oder Durchziehverfahren liegen derzeit noch bei relativ niedrigen Abzugsgeschwindigkeiten, zum Teil unter 0,5 m/min. Mit der neuen iPul-Anlage in unserem Technikum streben wir bis zu sechsmal schnellere Geschwindigkeiten an und bieten damit auch eine wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Stahlarmierungen“, so Schmidhuber. KraussMaffei arbeitet dabei eng mit der Firma Evonik zusammen, die ein speziell für diese Anwendung prädestiniertes Epoxidharz entwickelt hat. Weitere Partner sind die Firmen Thomas Technik (Radius Pultrusion) sowie Alpex (Werkzeugtechnik). Flachprofilanlage für Fensterbau und Windkraft Die Freude am Entwickeln optimaler Lösungen trifft bei der Rebar-Anwendung also erneut auf Industriekompetenz, Effizienzorientierung und weltweite Vermarktung. Das habe sich schon bei der ersten Pultruionsanlage im KraussMaffei Technikum bewährt, einer iPul-Anlage zur Herstellung von Flachprofilen. Hier arbeitet KraussMaffei unter anderem intensiv mit der Firma Covestro auf dem Gebiet neuer Polyurethan-basierter Fensterprofile zusammen. Mit der neuen iPul-Anlage und den deutlich höheren Produktionsgeschwindigkeiten nähert sich das Verfahren in der Effizienz bereits etablierten Verfahren an, was völlig neue Märkte für diese Technik eröffnet. Weiterer Forschungspartner auf dieser Anlage ist die Firma Huntsman. Hier arbeiten beide Unternehmen an der Entwicklung pultrudierter Verstärkungselemente für besonders großflächige Rotorblätter in Windkraftanlagen. Einmalige Kombination Bei der Pultrusion werden Endlosfasern, meist aus Glas, Carbon oder Aramid, mit einer reaktiven Kunststoffmatrix infiltriert und in einem beheizten Werkzeug in die gewünschte Profilform gebracht. Greifer ziehen das ausgehärtete Profil kontinuierlich weiter und führen es einer Sägeeinheit zu. Die neue iPul-Anlage von KraussMaffei umfasst gemeinsam mit den Technologiepartnern den gesamten Ablauf und revolutioniert den abschließenden Angaben zufolge die seit langem gebräuchliche Technik in zweierlei Hinsicht: Sie kapselt demnach das Tränken der Fasern, das bislang meist in offenen Wannenbädern stattfindet, in einer Injektionsbox, wodurch schnell reagierende Systeme (Epoxy, Polyurethan) eingesetzt werden können. Und sie erhöhe die Produktionsgeschwindigkeit von den üblichen 0,5 bis 1,5 m/min auf bis zu 3 m/min. Weitere Informationen: www.kraussmaffei.com |
KraussMaffei Technologies GmbH, München
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