19.09.2018, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Umspritzte Ventile mit integrierter Elektronik in der Fluidstufe - (Bild: Professur für Fluid-Mechatronische Systemtechnik der TU Dresden). Entwicklung, Herstellung und Verarbeitung sind in einem ZIM-geförderten Projekt mit der Professur für Fluid-Mechatronische Systemtechnik der TU Dresden und der PSK Ingenieurgesellschaft Erfurt erfolgreich getestet worden. Ziel war es, die Magnetkreise eines Proportional- und eines Impulsventils aus einem Polymerkomposit zu fertigen. Dafür wurden weichmagnetische Komponenten des Eisens CIP und Fe(DRI) und spezielle Eisenlegierungen FeSiB (nk) mittels Extrusion in ausgewählte Polymere eingearbeitet und zu Kunststoffhalbzeugen verspritzt. Bei den polymergebundenen weichmagnetischen Kompositen (PBSMC) strebten die Projektpartner eine hohe magnetische Permeabilität und – wegen des Zusammenhangs zur Maxwellschen Kraft FM – eine hohe magnetische Flussdichte B an. Mit Erfolg: In den Ventil-Aktoren lagen bei magnetischen Feldstärken zwischen einigen hundert und mehreren zehntausend Ampere pro Meter die erforderlichen hohen Flussdichten und somit die Stellkräfte an, um den Anker in einer bestimmten Position halten zu können. Speziell für den Einsatz in einem Impulsventil wurden auch hartmagnetisch gefüllte Polymerkomposite (HMP) entwickelt, die als Permanentmagnet den Anker ohne Strom in einer bestimmten Schaltstellung fixieren. Durch Einarbeitung hartmagnetischer Legierungen auf Basis von Neodym-Eisen-Bor (NdFeB) wurden Polymerkomposite mit einer Restmagnetisierung von bis zu 0,5 Tesla und Koerzitivfeldstärken von mehr als 300 Kilo-Ampere pro Meter gewonnen. Die verschiedenen Ventil-Demonstratoren wurden erfolgreich auf ihre elektrischen und fluidischen Funktionen getestet. Des Weiteren gelang der Nachweis, dass die Polymerkomposite trotz hoher Füllgrade der magnetischen Komponente zwischen 50 bis 100 Prozent der ursprünglichen Festigkeit des Polymers und bei Lagerungsversuchen in Wasser noch eine hinreichende chemische Beständigkeit aufweisen. Die Neuentwicklung erleichtert den abschließenden Angaben zufolge die Herstellung von Magnetventilen deutlich. Sie spart demnach nicht nur Material, sondern ebenfalls Fertigungsschritte und damit Kosten ein. Das TITK sucht nun Industriepartner für die neuen Polymerverbundwerkstoffe, wobei Anwendungen für magnetischen Aktoren oder induktive Baugruppen besonders im Fokus stehen. Weitere Forschungsergebnisse und ihr komplettes Leistungsangebot präsentiert die TITK Group auf der Fakuma 2018. Weitere Informationen: www.titk.de Fakuma 2018, Friedrichshafen, 16.-20. Oktober 2018, Halle B3, Stand 3201 |
Thüringische Institut für Textil- und Kunststoff-Forschung (TITK e.V.), Rudolstadt
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