02.11.2018, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Vom ersten Mikron-3D-Drucker bis zur additiven Fertigung von Medizinprodukten: Die fünf Sieger der „Formnext Start-up Challenge 2018“ haben die internationale Jury mit wegweisenden Innovationen aus verschiedenen Bereichen der additiven Fertigung überzeugt. Prämiert wurden die jungen Unternehmen 3DFortify (USA), Aerosint (Frankreich), AMendate, Kumovis (beide Deutschland) und Nanogrande (Kanada). Die Formnext Start-up Challenge 2018 wird in diesem Jahr zum vierten Mal veranstaltet. Innovationen der internationalen Start-up Sieger werden auf der Start-up Area der Formnext 2018 präsentiert. Hier finden Besucher eine neue Softwarelösung zur automatisierten Erstellung von CAD-Daten für den 3D-Druck oder ein Pulverauftrags-System, das die additive Produktion mit gleichzeitig verschiedenen Materialien ermöglicht. Neben dem 3D-Druck von Mikron-Strukturen und Medizinprodukten sorgt auch ein magnetisches 3D-Druckverfahren dafür, dass die Formnext Start-up Challenge 2018 ein innovatives Highlight in der internationalen Start-up Szene darstellt. „Die hohe Innovationsqualität der Sieger unterstreicht zudem die große Anziehungskraft, die die Formnext auch auf junge Start-ups aus der ganzen Welt ausübt“, so Sascha F. Wenzler, Bereichsleiter Formnext beim Messeveranstalter Mesago Messe Frankfurt GmbH. Die Formnext Start-up Challenge 2018 zeichnet Unternehmen aus, die nicht älter als fünf Jahre sind. In Kooperation mit MUST 3D Printing, werden neuartige und tragfähige Geschäftsideen prämiert. Die Jury besteht aus bekannten Vertretern der Branche, der Wissenschaft, den Medien und dem Investmentbereich. Die fünf Gewinner werden offiziell am Dienstag, den 13. November 2018, auf der Formnext geehrt und erhalten von voxeljet gesponserte Pokale. Im Rahmen des neuen Events Pitchnext präsentieren sich die Sieger zusammen mit anderen Start-ups in einem Kurzvortrag. Besucher bekommen damit nicht nur einen Einblick in aktuelle Innovationen der additiven Fertigung, sondern auch einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der Branche. Die fünf Gewinner profitieren von einem umfangreichen Leistungspaket, das ihnen den Weg für die weitere erfolgreiche Unternehmensentwicklung bereiten soll. Dazu zählen ein kostenloser und voll ausgestatteter Messestand. Darüber hinaus werden die Startups in alle relevanten und weltweiten Marketing- und Kommunikationsaktivitäten der Formnext eingebunden. Neben der Hin- und Rückfahrt innerhalb Deutschlands zur Formnext, gesponsert von der Deutschen Bahn, erhalten die Gewinner auch ein Unternehmenscoaching von AM Ventures. Jurymitglied 3dprintingindustry.com sponsert ein Unternehmensprofil auf ihrem Branchenportal. Ein weiteres Plus ergibt sich durch den Kooperationspartner MUST 3D Printing, einem Netzwerk aus interdisziplinären Akteuren rund um den industriellen 3D-Druck. Die Gewinner Das deutsche Start-up AMendate verfolgt die Idee einer Software zur einfachen und vollautomatischen Optimierung von technischen Bauteilen für die additive Fertigung. Es entstehen organisch anmutende Strukturen, die eine materialschonende, effiziente und kostengünstige Produktion mit der additiven Fertigung ermöglichen. Die AMendateTechnologie ermöglicht laut Anbieter eine besonders schnelle und automatische Erstellung solcher Strukturen. Kernelement ist ein intelligenter Optimierungsalgorithmus, der das Simulationsergebnis automatisch interpretiert und in gängige CAD-Austauschformate überführt. Aerosint hat ein System für den selektiven Pulverauftrag entwickelt, das die additive Produktion von Bauteilen aus mehreren Materialien ermöglicht. Im SLS- oder SLM-Prozess werden dabei gleichzeitig mehrere Pulvermaterialien verteilt, um daraus eine einzige Schicht zu bilden. Damit können Bauteile aus verschiedenen Materialkombinationen (Polymere, Metalle, Keramiken) additiv hergestellt werden. Mit einem auf medizintechnische Anforderungen zugeschnittenen 3D-Drucker ermöglicht Kumovis aus Deutschland die additive Produktion von Kunststoffimplantaten. Im Fokus steht die Verarbeitung von Hochleistungspolymeren, wie PEEK oder PPSU, die bereits in der Medizintechnik etabliert und für die Herstellung von Medizinprodukten zugelassen sind. Der Drucker basiert auf dem strangablegenden Fused Layer Manufacturing und schafft durch einen temperierbaren Luftkreislauf inklusive Filtereinheiten eine Reinraumumgebung. Patientenangepasste Implantate werden zum Beispiel zur Rekonstruktion von Schädelknochen oder im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie benötigt. 3DFortify hat sich auf das Digital Composite Manufacturing (DCM) spezialisiert, um Verbundwerkstoffe additiv herzustellen. Das junge US-amerikanische Unternehmen nutzt die Fluxprint-Technologie, ein magnetisches 3D-Druckverfahren, das Magnetismus und Digital Light Processing 3D-Druck (DLP) kombiniert. Dabei werden die Fasern innerhalb des Teils Voxel für Voxel magnetisch ausgerichtet und ergeben so eine optimierte Mikrostruktur. Das kanadische Start-up Nanogrande präsentiert das erste additive Produktionssystem für den molekularen Bereich. Der MPL-1 druckt hochdichte Multilayer aus Partikeln von nur ein nm Dicke und kann eine Vielzahl von Materialien wie Oxide, Metalle, Wachse, Polymere verwenden. Die patentierte Technologie produziert Schichten mit Faserstoffen, Flocken und unkonventionellen Partikeln und kann sogar verschiedene Materialien zu Objekten mit geringen oder ohne Stützstrukturen kombinieren. Die hohe Druckauflösung ermöglicht SubMikron-Strukturen mit einem Volumen von bis zu 10 cm x 10 cm x 2,5 cm. Weitere Informationen: www.formnext.de Formnext 2018, 13.-16. November 2018, Frankfurt am Main |
Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart
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