19.06.2020, 11:27 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Der Oechsler-Konzern hat im Geschäftsjahr 2019 den Konzernumsatz um 10,7 Prozent auf 476 Millionen Euro gesteigert (Vorjahr 430 Millionen Euro). Die Gruppe ist an drei deutschen und weltweit sechs weiteren Standorten in den drei Geschäftsbereichen Automotive, Medical und Innovative Solutions aktiv. Das Geschäftsfeld Innovative Solutions entwickelte sich im Berichtszeitraum erneut positiv. Mit einem Anstieg um mehr als 73 Prozent wies es dabei ein besonders dynamisches Wachstum auf und trug rund ein Drittel zum Konzernumsatz bei (Vorjahr 22 Prozent). An weltweit drei Produktionsstätten in Ansbach-Brodswinden, Acworth (USA) und Taicang (China) umfasst dieser Bereich auch das Additive Manufacturing, in dessen Rahmen Spezialmaterialien im 3D-Druckverfahren verarbeitet werden. Zum Einsatz kommen solche von Oechsler gefertigten Komponenten zum Beispiel als Sportschuhsohlen und in Form kompressiver Gitterstrukturen, sogenannte "Lattice Structures", in Schutzausrüstung für den Sportbereich. Aufgrund des schwächeren Branchenumfelds im Automobilbereich sank der Umsatz im Geschäftsbereich Automotive 2019 um knapp sieben Prozent auf rund 300 Millionen Euro. Bedingt durch die gleichzeitig starke Entwicklung des Bereichs Innovative Solutions fiel der Anteil des Bereichs Automotive am Konzernumsatz. Das dritte Geschäftsfeld Medical entwickelte sich mit einem Umsatzanteil von knapp drei Prozent (Vorjahr vier Prozent) leicht rückläufig. Die Umsätze der Oechsler AG, die die beiden deutschen Standorte Ansbach und Weißenburg umfasst, sanken aufgrund der Nachfrageschwäche in der Automobilbranche im Vorjahresvergleich um 12,8 Prozent auf 255,8 Millionen Euro. Mit 18,6 Millionen Euro lagen die F&E-Investitionen in 2019 gut 27 Prozent über Vorjahr. Bereinigt um Sondereffekte summierten sich die Gesamtinvestitionen im Oechsler-Konzern 2019 auf rund 74 Millionen Euro (Vorjahr 42 Millionen Euro), davon entfielen 22 Millionen Euro auf Investitionen an den inländischen Standorten in Ansbach, Weißenburg und Ansbach Brodswinden (Vorjahr 20 Millionen). Dr. Claudius M. Kozlik, Vorstandsvorsitzender (CEO) der Oechsler AG, betonte anlässlich der Vorlage des Jahresergebnisses: "2019 haben wir wichtige strategische Weichenstellungen vorgenommen: Im Bereich Automotive haben wir unsere Innovationsgeschwindigkeit weiter gesteigert und arbeiten mit unseren Kunden an zukunftsträchtigen Projekten. Im Geschäftsfeld Innovative Solutions, vor allem im Additive Manufacturing, haben wir das technische Know-how aufgebaut, um neue Kundensegmente etwa in der Sportartikelindustrie zu erschließen. Der Bereich Medical hat sich 2019 zwar verhalten entwickelt, könnte mittelfristig aber durch die aktuellen Bestrebungen, die nationalen Produktionsfähigkeiten im Bereich der Infektionsmedizin zu stärken, neue Impulse erhalten. Nicht zuletzt sehen wir uns mit sechs Auslandsstandorten auch auf mögliche Veränderungen in den globalen Lieferketten gut vorbereitet." Anzahl der Mitarbeiter steigt analog zum Geschäftsverlauf Der positive Geschäftsverlauf wirkte sich auch auf die Beschäftigtenzahlen im Oechsler-Konzern aus: Zum Jahresende waren rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Oechsler beschäftigt, das sind gut 200 mehr als im Vorjahr. Hiervon waren rund 1.400, darunter 88 Auszubildende (Vorjahr 84), an den Standorten von Oechsler in Ansbach, Weißenburg (Oechsler AG) sowie Ansbach-Brodswinden (Oechsler Motion GmbH) tätig – und damit aufgrund der Veränderungen im Bereich der Sportschuhproduktion rund 150 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr. Corona-Pandemie wird Geschäftsverlauf 2020 maßgeblich prägen In der Planung für 2020 ging Oechsler ursprünglich von einem geringfügigen Umsatzrückgang aus, bedingt auch durch die Beendigung der exklusiven Sportschuhproduktion für den Kunden adidas an den Oechsler Standorten in Deutschland und den USA. Für 2021 wurde wieder ein leichtes Wachstum erwartet. Inzwischen sei offensichtlich, dass die Corona-Pandemie den Geschäftsverlauf des Oechsler-Konzerns im aktuellen Geschäftsjahr und möglicherweise auch darüber hinaus maßgeblich prägen wird. Eine konkrete Prognose des Geschäftsverlaufs in 2020 sei aus heutiger Sicht nicht möglich, da derzeit nicht absehbar ist, wie lange pandemiebedingte Beschränkungen das Wirtschaftsleben und das Konsumentenverhalten negativ beeinflussen werden. Ziel des Vorstands ist es, Ergebniseinbußen im Konzern durch eine konsequente Kostendisziplin möglichst gering zu halten. Der Konzern sieht sich mit einer im Branchenvergleich hohen Eigenkapitalquote von knapp 48 Prozent und Zugang zu ausreichender Liquidität auch in finanzieller Hinsicht grundsolide aufgestellt. Die Aufnahme von zusätzlichem Fremd- oder Eigenkapital sei daher nicht geplant. Weitere Informationen: www.oechsler.com |
Oechsler AG, Ansbach
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