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10.02.2021, 10:42 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Lanxess: Lachgas-Reduktionsanlage in Antwerpen eingeweiht

Lanxess hat am 10. Februar eine Anlage zur Reduktion von Lachgas an seinem Standort Antwerpen, Belgien, eingeweiht. Sie zersetzt jährlich rund 500 Tonnen Lachgas, das entspricht der Klimawirkung von 150.000 Tonnen CO2. Lanxess hat in den Bau nach eigenen Angaben rund zehn Millionen Euro investiert. Eine zweite Anlage soll 2023 in Betrieb gehen und jährlich weitere 300.000 Tonnen CO2-Äquivalente (CO2e) eliminieren.

„Wir stehen zum Ziel des Pariser Klimavertrages, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Die neue Lachgas-Reduktionsanlage in Antwerpen ist ein zentraler Baustein, damit Lanxess bis 2040 klimaneutral wird“, so Lanxess-Vorstandsmitglied Hubert Fink. Gleichzeitig verwies er auf die wirtschaftlichen Vorteile der Klimaschutz-Maßnahmen: „Klimaschutz ist für uns ein Business Case. Zum einen werden wir zu einem noch nachhaltigeren Partner für unsere Kunden. Zum anderen senken wir unsere Kosten, weil wir weniger Zertifikate aus dem Europäischen Emissionshandelssystem benötigen und durch innovative Technologien weniger Energie verbrauchen.“

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Innovative Technologie mit effizienter Wärmenutzung
Distickstoffmonoxid (N2O), kurz Lachgas, entsteht am Standort in Antwerpen bei der Herstellung des Kunststoffvorprodukts Caprolactam. Es gilt als für den Menschen ungefährlich, schädigt aber das Klima rund 300-mal mehr als CO2. Bei Temperaturen von rund 1.000 Grad Celsius spaltet Lanxess das Lachgas in der neuen Anlage in seine harmlosen Bestandteile Stickstoff und Sauerstoff auf und neutralisiert es damit vollständig.

Die Anlage zersetzt in einem zweiten Prozessschritt weitere anfallende Stickoxide (NOx). Dazu wird Ammoniak als Reduktionsmittel eingesetzt. Bei Temperaturen zwischen 250 und 450 Grad Celsius werden die Stickoxide aufgebrochen, es entstehen Stickstoff und Wasser.

Die innovative Kombination dieser Prozesse gewährleistet den weiteren Angaben zufolge eine hohe thermische Effizienz der Anlage. Dafür sorgen speziell entwickelte keramische Wärmetauscher. Diese fangen die Wärme auf, die im thermischen Oxidationsprozess genutzt wird und bei der Zersetzung von Lachgas und Stickoxiden entsteht, und speichern sie. Wenn die Wärmetauscher die Wärme aus dem Reingas gespeichert haben, ändert der Prozessstrom seine Richtung und die Wärmetauscher heizen nun das einströmende Abgas vor. Dieser Richtungswechsel erfolgt dann wiederkehrend. Dadurch muss deutlich weniger externe Energie zugeführt werden, um den Prozess am Laufen zu halten.

Ambitionierter Plan für Klimaschutz
Neben der Anlage in Antwerpen realisiert der Konzern derzeit weitere Klimaschutzprojekte, um bis 2040 klimaneutral zu werden. So stellt Lanxess die Energieversorgung seiner indischen Standorte vollständig auf regenerative Quellen um. Das Unternehmen baut dort die Versorgung mit Biomasse und Solarenergie massiv aus und verzichtet künftig auf den Einsatz von Kohle und Gas. Dadurch soll der CO2e-Ausstoß ab 2024 um weitere 150.000 Tonnen sinken. Auch an seinen großen Produktionsstandorten in Deutschland plant der Konzern, aus der kohlebasierten Energienutzung auszusteigen. Letztes Jahr gab Lanxess bekannt, für seine Klimaschutzprojekte bis 2025 insgesamt bis zu 100 Millionen Euro zu investieren.

Darüber hinaus überarbeitet Lanxess zahlreiche bestehende Produktionsverfahren. So will der Konzern seine Verbundstrukturen weiter verbessern, etwa im Bereich Wärmeaustausch zwischen den Betrieben oder bei der Abluftreinigung. Andere Verfahren müssen erst noch im großtechnischen Maßstab entwickelt werden. Der Konzern richtet daher seine Forschung stärker auf klimaneutrale Prozess- und Technologieinnovationen aus.

Lanxess in Belgien
Lanxess hat zwei Produktionsstandorte im Antwerpener Hafengebiet. Sie sind das Herzstück für das weltweite Geschäft mit Hochleistungskunststoffen. In Lillo/Antwerpen werden die Zwischenprodukte Caprolactam und Polyamid hergestellt. In Kallo/Antwerpen produziert Lanxess Glasfasern, ebenfalls für den Einsatz in Kunststoffen, sowie Kautschukchemikalien. Insgesamt beschäftigt Lanxess in Belgien rund 1.000 Mitarbeitende.

Weitere Informationen: lanxess.com

Lanxess AG, Köln

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