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05.11.2021, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten    

Formnext 2021: Sieger der Formnext Start-up Challenge überzeugen mit atomarer Präzision, Glas-3D-Druck sowie Medizin-Anwendungen

(Bild: Mesago Messe Frankfurt GmbH).
(Bild: Mesago Messe Frankfurt GmbH).
Die internationale Formnext Start-up Challenge hat bereits zum siebten Mal junge Unternehmen aus der Welt der additiven Fertigung für ihre innovativen Geschäftsideen und technischen Entwicklungen ausgezeichnet. Die prämierten Innovationen reichen 2021 vom Nano- über den Glas-3D-Druck bis hin zu neuen medizinischen Lösungen für Wirbelsäulenpatienten und stammen von den folgenden Gewinnern: Atlant 3D Nanosystems ApS (Dänemark), Azul 3D (USA), Fited (USA), Print Parts (USA) und Nobula AB Schweden). Der gleichzeitig verliehene AM Ventures Impact Award geht in diesem Jahr an Vispala Technologies (Indien).

Die Qualität der Start-ups und ihrer Innovationen hat im Jahr 2021 den weiteren Veranstalterangaben zufolge nochmals einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht. Sie konnten demnach mit zahlreichen bereits erteilten oder noch ausstehenden Patenten und vielversprechenden Anwendungen überzeugen. Teilweise seien in die Entwicklung der jungen Unternehmen bereits mehr als 50 Mio. Euro geflossen. Entsprechend ausgereift und vielversprechend seien auch die vorgestellten Innovationen. Diese versprechen für den 3D-Druck eine höhere Präzision, deutliche schnellere Produktionen oder neue Anwendungen u.a. in der Medizin und der Raumfahrt.

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So hat das dänische Start-up Atlant 3D Nanosystems eine Plattform entwickelt, mit der Bauteile mit atomarer Präzision 3D-gedruckt werden können. Ebenfalls im Nanobereich bewegt sich das US-Start-up Print Parts, das eine Lösung entwickelt hat, die mithilfe einer auf Nanopartikeln basierenden Signatur 3D-gedruckte Teile über die gesamte Lebensdauer hinweg erkennt und registriert. Das junge US-Unternehmen Azul 3D verspricht mit seiner neuen HARP-Technologie nicht weniger, als den gesamten 3D-Druck-Markt zu revolutionieren. Mit HARP soll die Produktion deutlich schneller werden und gleichzeitig die bekannte Präzision bieten. Bessere Heilungschancen für Menschen mit einer verformten Wirbelsäule will das Start-up Fited mit einer intelligenten Lösung aus automatischem Design und 3D-Druck von Stützgestellen erzielen. Und eine flexiblere Lösung für den Glasdruck einschließlich Drucker und Ausgangsmaterial hat Nobula AB aus Schweden entwickelt.

„Die immer weiter steigende Qualität und die fokussierte Entwicklung junger Unternehmen zeigt, welch hohes Innovationspotenzial in der AM-Branche steckt und dass hier entscheidende Entwicklungen entstehen, die unsere Industrie, Medizin und andere Bereiche unseres Lebens in der Zukunft beeinflussen werden“, so Sascha F. Wenzler, Vice President Formnext beim Messeveranstalter Mesago Messe Frankfurt GmbH.

Die Formnext Start-up Challenge 2021 zeichnet Unternehmen aus, die nicht älter als fünf Jahre sind. Der Wettbewerb prämiert neuartige und tragfähige Geschäftsideen. Die hochkarätige Jury besteht aus Vertretern der Branche, der Wissenschaft, den Medien und aus dem Investmentbereich.

Die internationalen Sieger werden ihre prämierten Produkte im Rahmen der Formnext 2021 präsentieren und auf der Start-up Area ausstellen.

AM Ventures Impact Award 2021
Im Rahmen der Formnext Start-up Challenge wurde zum zweiten Mal der AM Ventures Impact Award verliehen und erfuhr erneut regen Zuspruch seitens der teilnehmenden Start-ups. Gut zwei Drittel der Teilnehmer bewarben sich auch für den Impact Award, der nachhaltige Ansätze mit positiven Auswirkungen auf beispielsweise Umweltschutz oder sozialen Aspekten honoriert. Der Gewinner, Vispala Technologies, überzeugte AM Ventures durch den Einsatz von 3D-Druck, um erschwingliche, hochfunktionale und ästhetisch ansprechende Prothesen anzubieten. Das Besondere daran ist, dass sich das Unternehmen auf Menschen in Entwicklungsländern und ländlichen Gebieten konzentriert, die heute keinen Zugang zu solchen Produkten haben.

Die Sieger der Formnext Start-Up Challenge:

Mehrere Materialien und atomare Präzision
Das dänische Start-up-Unternehmen Atlant 3D Nanosystems ApS hat sich auf das Prototyping und die Herstellung von Mikro- und Nanobauteilen unter Verwendung verschiedener Materialien und mit atomarer Präzision spezialisiert. Das junge Unternehmen hat seine Technologie bereits zur Entwicklung mehrerer Lösungen eingesetzt. Bei den Nanofabricator-Plattformen handelt es sich um fortschrittliche Fertigungssysteme für Forschung und Entwicklung, Prototyping und Fertigung. Diese Systeme können gleichzeitig bis zu sechs Materialien auf Substraten mit unterschiedlicher Morphologie und einer Größe von bis zu 300 mm verarbeiten. Atlant 3D Nanosystems hat den Nanofabricator „Lite“ in Übereinstimmung mit den strengen NASA-Spezifikationen entwickelt und will das System in den nächsten Monaten mit der NASA testen, um Mikrofabrikation in Mikro- oder Schwerelosigkeit zu ermöglichen.

Feine Details und ultraschnelle Druckzeit
Mit seiner neu entwickelten HARP-Technologie will das US-Start-up Azul 3D den Markt der additiven Fertigung neu aufmischen. Die High Area Rapid Printing (HARP)-Technologie nutzt fließendes Öl zwischen lichtaushärtendem Harz und der UV-Quelle, um einen schnelleren, nicht haftenden 3D-Druck zu ermöglichen. Damit sollen derzeit verfügbare Druckgeschwindigkeiten deutlich übertroffen werden. Insgesamt verspricht Azul 3D mit seiner Technologie feine Details und exzellente Oberflächen des SLA-Drucks mit einer ultraschnellen Druckzeit und einem hohen Bauvolumen zu kombinieren.

Die Zahnspange der Orthopäden
Eine neue Lösung für die Behandlung von Fehlern der Wirbelsäule hat Fited entwickelt. Das Unternehmen nutzt dabei das Prinzip, das bisher bei Zahnspangen Verwendung findet: Individuelles Design und 3D-Druck, sozusagen Invisalign für die Wirbelsäule. Damit sollen bisherige handgefertigte Skoliose-Stützgestelle abgelöst werden, denn diese sind oft zeitaufwändig, teuer, unbequem, ungenau und führen oft dazu, dass eine Operation notwendig wird. Die Lösung von Fited basiert auf einem automatisierten Design und liefert innerhalb kurzer Zeit elegante 3D-gedruckte Stützgestelle, mit denen in 72 Prozent der Fälle eine Operation vermieden werden soll. Dazu sind die Fited-Gestelle atmungsaktiv, individuell passend und leicht. Fited sieht einen enormen Bedarf: Vier Prozent der Weltbevölkerung leiden an einer Deformation der Wirbelsäule. Das Start-up besteht aus einem interdisziplinären Team von Fachleuten aus den Bereichen Biomedizin, Maschinenbau, Design und Softwaretechnik und hat damit bereits ein Netzwerk mit Zugang zu einem Großteil des Marktes in den Vereinigten Staaten und Europa.

Digitale Signatur mit Nanopartikeln
Das US-Start-up Print Parts Inc. hat eine in additiv gefertigte Teile eingebettete digitale Signatur entwickelt, die Bauteile scannbar und rückverfolgbar macht und so mit der Cloud verbindet. Die Plattform verbindet Verwaltung, Authentifizierung und Nachverfolgung 3D-gedruckter Teile. Dabei werden programmierbare Nanopartikel in additive Materialien eingebettet oder den Bauteilen in der Nachbearbeitung hinzugefügt. Intelligente Scanner können Partikel in diesen „SmartParts“ erkennen und registrieren. Die Historie der Bauteile wird in der SmartParts Plattform gespeichert und über den Build Manager oder ein vorhandenes MES/ERP-System verwaltet.

Flexibler Glasdruck
Das schwedische Start-up Nobula AB hat einen Desktop-Glas-3D-Drucker entwickelt, der günstiger und flexibler sein will als bisherige Lösungen. Dank zweier bereits zum Patent angemeldeter Technologien sowohl für den 3D-Glasdrucker als auch für das Ausgangsmaterial bietet Nobula AB maßgeschneiderten 3D-Glasdruck für die Wissenschaft, Entwicklung und die Produktion.

Die feierliche Award-Verleihung findet am Dienstag, 16.11.2021 auf der AM4U Bühne der Formnext statt.

Formnext 2021, Frankfurt am Main, 16.-19.11.2021

Weitere Informationen: formnext.mesago.com, www.mesago.de

Mesago Messe Frankfurt GmbH, Stuttgart

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