07.04.2022, 15:58 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Der US-amerikanische Chemiekonzern Eastman will seine in Frankreich geplante Anlage für molekulares Kunststoffrecycling in der Normandie errichten. In einer Pressemitteilung informierte der Konzern Ende März über die Aufnahme von exklusiven Verhandlungen über eine Ansiedlung des Komplexes in Port-Jérôme-sur-Seine bei Le Havre. Der Aussendung zufolge wurden zuvor insgesamt drei potenzielle Standorte in Frankreich evaluiert. Ausschlaggebend für Port-Jérôme-sur-Seine seien dabei die Nähe zu Lieferanten von Kunststoffabfällen, die verfügbaren Flächen für eine große Anlage und die notwendige Infrastruktur für den Betrieb des Komplexes gewesen. Eastman-CEO Mark Costa erklärte: "Wir haben eine sehr gründliche Bewertung von drei hervorragenden Standorten vorgenommen und uns für Port-Jérôme-sur-Seine entschieden, weil dieser Standort die wesentlichen Voraussetzungen für den Bau und den Betrieb einer Anlage dieser Größenordnung bietet. Seit meinem Treffen mit Präsident Emmanuel Macron im Januar sind erst zwei Monate vergangen, und wir sind nach wie vor beeindruckt von der Zusammenarbeit, die rasche Fortschritte möglich macht. Wir sind dankbar für die Bemühungen der nationalen, regionalen und lokalen Regierungen, der staatlichen Stellen und der Entwicklungsbehörden." Eastman hatte im Januar dieses Jahres über Pläne zur Errichtung einer Kunststoffrecyclinganlage in Frankreich informiert (siehe auch plasticker-News vom 18.01.2022). Vorgesehen ist ein Komplex mit Recyclingkapazitäten für jährlich bis zu 160.000 Tonnen bislang kaum verwertbarer Kunststoffabfälle, darunter vor allem PET-Abfälle. Dabei soll das von Eastman entwickelte PRT-Verfahren (Polyester Renewal Technology) genutzt werden. Das mehrstufige Projekt umfasst die Errichtung von Anlagen zur Aufbereitung gemischter Kunststoffabfälle, eine Methanolyse-Anlage zur Depolymerisation der Abfälle sowie Polymerlinien zur Herstellung von hochwertigen Materialien für Spezial-, Verpackungs- und Textilanwendungen. Außerdem ist die Einrichtung eines Innovationszentrums für molekulares Recycling an dem Standort geplant. Der aktuellen Aussendung zufolge veranschlagt Eastman die erforderlichen Investitionen mit insgesamt bis zu 1 Mrd. Euro. Der Komplex soll 2025 in Betrieb genommen werden und etwa 350 Arbeitskräfte beschäftigen. Die börsennotierte Eastman produziert eine breite Palette an Verbundwerkstoffen, technischen Folien und Spezialchemikalien. Im Geschäftsjahr 2021 erzielte der Konzern mit weltweit insgesamt rund 14.000 Beschäftigten einen Umsatz in Höhe von etwa 10,5 Mrd. USD. Weitere Informationen: www.eastman.com |
Eastman Chemical Company, Paris, Frankreich
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