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29.06.2022, 14:15 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Toolplace: Neue Online-Plattform für die Partnersuche im Werkzeug- und Formenbau

Christian Götze - (Bild: Toolplace).
Christian Götze - (Bild: Toolplace).
Mit einer aktiven Vertriebsabteilung lassen sich für Werkzeugmacher effektiv Kunden mit dem passenden Portfolio gewinnen. Gerade für kleinere Unternehmen gilt die Investition in einen Vertriebsmitarbeiter oft jedoch als eine nicht unerhebliche finanzielle Belastung. In Zukunft soll es auch ohne Vertrieb gehen: Die Plattform Toolplace will ihren Mitgliedern zu mehr Sichtbarkeit verhelfen und umgekehrt bei Kunststoff verarbeitenden Betrieben für die richtigen „Lieferanten-Matches“ sorgen.

Christian Götze (36), Gründer von Toolplace, hat ein Maschinenbau- und ein Betriebswirtschaftsstudium abgeschlossen und anschließend zehn Jahre Erfahrung in Entwicklung und Vertrieb bei dem Schweizer Werkzeugbau-Unternehmen GKTool gesammelt.

Passende Technologie, passendes Match
Toolplace ist eine Online-Plattform, die Kunststoffverarbeiter und Werkzeugmacher miteinander vernetzt. Dabei spielen u.a. technologisches Knowhow, Bauteilgröße, Erfahrung mit Spritzgießmaterialen oder geforderte Zertifizierungen eine Rolle. Aber auch Regionalität kann ein Schlüsselkriterium sein, über das suchenden Teilefertigern Werkzeugmacher und umgekehrt vorgeschlagen werden. „Die Digitalisierung der Lieferantensuche ist angesichts des aktuellen Trends zu immer mehr virtuellen Vernetzungslösungen ein logischer Schritt“, sagt Götze. „Das heißt aber keineswegs, dass der gesamte Prozess digital ablaufen muss. Technische Spezifikationen müssen die einzelnen Parteien natürlich trotzdem persönlich miteinander besprechen.“

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Finanzieren soll sich Toolplace über eine Mischung aus Gebühren und Provisionen. Von den Werkzeugbauern will die Plattform für die Aufnahme nach dem Audit eine kleinere Anmeldegebühr verlangen und - wenn konkrete Projekte zustande kommen, für die Toolplace den Auftrag vermittelt hat, eine prozentuale Provision. Auf der anderen Seite sollen Spritzgießer für eine oder auch mehrere Anfragen im Paket pauschale Gebühren entrichten, je nach Intensität der Nutzung. Noch aber feilen die Gründer an den Details ihrer Preisstruktur.

Mehr Effizienz und Sichtbarkeit
„Toolplace kann Unternehmen sehr viel Arbeit ersparen“, erklärt Götze. „Nicht nur, dass passende Partner bereits vorsortiert werden, auch der konkrete Anfrageprozess eines Spritzgießers lässt sich beispielsweise vollständig durchstrukturiert und automatisiert auf der Plattform abbilden.“ Der Aufbau bzw. die Erweiterung einer Lieferantenstruktur soll sich dadurch immens vereinfachen. Aber Zeit zu sparen ist laut Götze nicht einmal der entscheidendste Vorteil: „Manche Unternehmen müssen Aufträge ablehnen, weil ihnen die passenden Dienstleiter fehlen. Und um diese zu gewinnen, bräuchten die Werkzeugmacher mehr Sichtbarkeit.“ Toolplace soll diese Sichtbarkeit erzeugen. „Dann wird es auch möglich, ein verarbeitendes Unternehmen breiter aufzustellen, neue Branchen zu erschließen und in OEM-Budgets zu kommen“, ist sich Götze sicher.

Abgesichertes Know-how
Wer sich als Werkzeugmacher bei Toolplace anmelden will, muss zunächst eine Checkliste ausfüllen. Anschließend wird das entsprechende Unternehmen validiert. „Wenn Toolplace einen Lieferanten vorschlägt, soll sich der Kunststoffverarbeiter auch darauf verlassen können, dass der potenzielle Partner auch wirklich das kann, was er bewirbt. Deswegen gibt es im Vorfeld Audits“, führt Götze aus. Dabei besucht der Ingenieur den Betrieb und befragt jeweils die zuständigen technischen Fachkräfte.

Online zur K 2022
Toolplace kann von Interessierten bereits genutzt werden, offiziell online soll die Plattform dann zur K 2022 im Oktober gehen. Götze will sein Startup in Düsseldorf mit einem eigenen Messestand präsentieren.

Zum Start und auf absehbare Zeit soll das Portal auf der Werkzeugbauerseite auf den DACH-Raum beschränkt sein, auf der Anfragerseite, also bei den Spritzgussbetrieben, die Werkzeuge einkaufen, soll es aber schon bald auch internationaler, später global werden. Daher will das neue Anfragenetzwerk im Herbst auch direkt zweisprachig (deutsch/englisch) online gehen.

„Die Idee, Toolplace zu gründen, hatte ich schon lange und ich freue mich sehr, dass es jetzt endlich so weit ist“, sagt Götze. Pläne, die Plattform weiterzuentwickeln, hat er bereits: So soll sich Toolplace in Zukunft beispielsweise auch für Hersteller von Druckguss-, Stanz-, Biege- und Umformwerkzeugen öffnen.

Weitere Informationen: toolplace.de

Toolplace GmbH, Sandhausen

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