17.08.2023, 15:36 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Netzwerkmanagement-Team der KIMW-M GmbH, v.l.n.r: Dipl.-Ing. Thomas Eulenstein (GF), Dipl.-Ing. Michael Tesch, Dipl.-Kffr. Steffi Volkenrath - (Bild: KIMW). In Abgrenzung zu bisher bekannten Materialien sollen neue Wertschöpfungsketten natürlichen Ursprungs für die Herstellung von Vorprodukten für Kunststoffe und/oder natürlichen Polymeren diskutiert werden, die nicht in Konkurrenz mit landwirtschaftlichen Flächen und der Lebensmittelindustrie stehen. In Bezug auf die zu erarbeitenden Technologie- und Entwicklungsfelder sind das beispielsweise natürliche Polymere maritimen Ursprungs, Einsatz erneuerbarer Kohlenstoff aus Pyrolyseprozessen, Lignin basierte Werkstoffsysteme, Einsatz von Naturfasern oder Vorprodukte aus natürlichen Wertstoff- bzw. Abfallströmen (side stream). Diese Werkstoffe sollen insbesondere bisher eingesetzte fossile Materialien nicht nur ersetzen, sondern in Abhängigkeit möglicher Eigenschaftsprofile Produkte mit neuen Funktionen versehen, zumindest jedoch eine CO2-Reduzierung bzw. Neutralität bieten. Denn der Schlüssel liegt in der Transformation des erneuerbaren Kohlenstoffs natürlichen Ursprungs zur Herstellung von Kunststoffen, die in Produkte angewandt werden können. Allen beispielhaft aufgeführten, neuartigen Stoffströmen gemein ist die Tatsache, dass sie seitens der Industrie (und Verbraucher) zwar gefordert werden, diese jedoch noch als weitgehend unerforscht gelten. Innerhalb der Branche besteht ein enormer Entwicklungsbedarf bezüglich der Akzeptanz, Etablierung und Heben der Potentiale dieser neuen Kunststoffe. Materialentwicklungsprozesse müssen aufgezeigt, Verarbeitungsmöglichkeiten evaluiert und eingeführt, Prozesssicherheit belastbar nachgewiesen, Materialeigenschaften hinreichend validiert und Wissen in die Branche transferiert werden. Vor diesem Hintergrund versteht sich das Innovationsnetzwerk Poly4Nature als ideale Plattform und bringt Akteure der gesamten Wertschöpfungskette zusammen mit dem Ziel, anhand erster Leitlinien Produkte auf Basis alternativer Rohstoffe und natürliche Polymere zu entwickeln oder die Prozessfähigkeit darzustellen. Es besteht die Chance, dass erfolgreiche Projekte als Multiplikator fungieren, die die Werkstoffgruppe nach und nach in der Branche etablieren und eine Sogwirkung auf breiter Industrieebene hervorrufen (push-and-pull Strategie). Das Netzwerk zeichnet sich durch Unternehmen und Startups unterschiedlichen Branchen aus, so dass der Blick über den eigenen Tellerrand gewährleistet ist. Die beteiligten FuE Einrichtungen sichern eine hohe Expertise innerhalb des Themenfelds und flankieren mögliche Projekte und/oder sind selbst Ideengeber innovativer Vorhaben. Das Netzwerkvorhaben ist in Phasen unterteilt und verfolgt das Ziel, innovative Projekt-/Produktideen gegenüber Projektgebern zu adressieren. Eine kontinuierliche Netzwerkerweiterung ist Bestandteil der zwölfmonatigen Phase 1, in der das Netzwerk etabliert und eine technologische Roadmap erarbeitet wird. Danach schließt sich eine zweijährige Phase 2 an, in der die technologische Roadmap umgesetzt werden und das Innovationsnetzwerk verstetigt werden soll. Das Innovationsnetzwerk Poly4Nature wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert (FKZ 16KN117301). Weitere Informationen: www.kunststoff-institut.de |
Kunststoff-Institut für die mittelständische Wirtschaft NRW GmbH, Lüdenscheid
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