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17.10.2023, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Billion: 3-K-Spritzgussanwendung im Sandwichverfahren mit Recyklateinsatz und IML für Sportgerät

Tischtennisschläger aus Neu- und Recycling-PP im Sandwichverfahren auf der Messe produziert.
Tischtennisschläger aus Neu- und Recycling-PP im Sandwichverfahren auf der Messe produziert.
Der Spritgießmaschinenhersteller Billion SAS, Spezialist für Multi-Injektionslösungen, zeigt auf der Fakuma 2023 zusammen mit seinem Partner MIHB SAS eine vollautomatisierte Produktionszelle für eine komplexe Anwendung. Die beiden Unternehmen aus der Nähe von Oyonnax im ostfranzösischen Plastics Vallée wollen dabei gemeinsam ihre technischen Möglichkeiten in den Bereichen IML, Mehrkomponenten-Spritzgießen, Overmolding und nicht zuletzt der Sandwichtechnologie demonstrieren.

Kern der Fertigungszelle ist eine vollelektrische Select-2 Spritzgießmaschine von Billion in 2-K-Ausführung mit 2.000 kN Schließkraft. Diese wird durch ein zusätzliches, autarkes Spritzaggregat für die dritte Materialkomponente ergänzt. Die Partner verwenden dabei die Beistell-Einspritzeinheit „Plug&Play“ von Billion, die sowohl vertikal als auch horizontal angebracht werden kann.

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Motto: "Build a better world with smart technologies"
So lautet die gemeinsame Botschaft des Maschinenbauers Billion sowie des K-Verarbeiters und Werkzeugbauers MHIB zur Messe. Entsprechend soll die Messeanwendung auch ein Beispiel für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit im Sinne der Circular Economy geben: Das eingesetzte Sandwich-Verfahren ermöglicht es, dass das Spritzgießprodukt an den äußeren Sichtflächen ein anderes Material als sein Kernmaterial hat. Um eine gute Oberflächenbeschaffenheit des Bauteils zu erzielen, wird für die Außenseite Neumaterial verwendet. Für das Innere des Produktes werden aber ohne Qualitätsverluste recycelte oder biobasierte Kunststoffe verwendet, was die Bauteile nachhaltiger macht. Bei dem Demo-Produkt auf der Fakuma 2023 macht das Kernmaterial aus recyceltem Polypropylen nach Angaben der Aussteller 40 Prozent des Bauteils aus.

Aufgeschnittener Schläger macht Kern aus Recyclat sichtbar.
Aufgeschnittener Schläger macht Kern aus Recyclat sichtbar.
Fertigung eines Tischtennisschlägers im Sandwich-Verfahren in vier Schritten
Zunächst führen die zwei maschinenseitigen Spritzeinheiten die beiden PP-Materialien zusammen: Das Neuware PP wird zuerst in die Form gespritzt und bedeckt die Außenseite des Teils. Danach wird im zweiten Schritt das Recycling-PP in den Kern eingespritzt und anschließend wird die Kavität in einer dritten Spritzgießstufe – erneut mit dem Neumaterial – versiegelt. Im vierten Schritt wird dann das dritte Material durch die Plug&Play-Beistellspritzeinheit per Overmolding eingespritzt. Es handelt sich dabei um ein polyolefinbasiertes TPE, das den Griff des Schlägers umschließt und für bessere Griffigkeit sorgen soll.

Das Dekor auf dem gesamten Blatt des Tischtennisschlägers wird per In Mold Labelling (IML) realisiert. Noch vor dem Einspritzen der ersten Komponente legt ein Roboter zum Start des Prozesses die Dekorfolie in das Werkzeug ein. Die Vorteile einer IML-Produktion sind vielfältig: Keine nachträglich aufgebrachten Aufkleber, welche leicht beschädigt werden können, stattdessen langlebige, qualitativ hochwertige Dekoration – integriert in das Bauteil.

Die gesamte Fertigung der Messeanwendung erfolgt als komplett automatisierter Prozess mit Hilfe eines multifunktionalen 3-Achs-Roboters von Sepro: Sowohl das In Mold Labelling, der Produkttransfer von Kavität zu Kavität und die finale Produktentnahme erfolgen durch denselben Roboter, welcher ebenso wie das Zusatz-Spritzaggregat vollständig in die Dixit III Steuerung der Billion Spritzgießmaschine integriert ist. Dieser Produktionsprozess, der von MIHB konzipiert wurde, soll eine Produktion mit hoher Effizienz und minimalem Ausschuss ermöglichen.

Vollelektrische Select-2 Maschine in 2-K-Ausführung - (Alle Bilder: Billion).
Vollelektrische Select-2 Maschine in 2-K-Ausführung - (Alle Bilder: Billion).

Über Billion
Billion ist seit über 70 Jahren im ostfranzösischen Bellignat angesiedelt - inmitten des französisch-schweizerischen "Plastic Valley" rund um Oyonnax. Das Kerngeschäft von Billion sind hydraulische, hybride wie vollelektrische Maschinen, Systeme und Anlagen für die Spritzgießtechnik mit 400 kN bis 11.000 kN Schließkraft.

Das Unternehmen bietet Verarbeitern Produktionslösungen bis hin zu Maschinen für Sonderverfahren wie Mehrkomponenten-Technik, IML, Fluidtechnik (GIT/WIT/PIT/CIT), Duroplaste, BMC, LSR oder LFT. Einen Schwerpunkt bildet die Mehrkomponententechnik (auch in der Kombination von Thermoplasten und Gummi), mit einem Umsatzanteil von gut einem Drittel. Alle Verfahren werden im Technikum in Bellignat abgebildet. Billion engagiert sich insbesondere im technischen Spritzguss mit Anwendungsbereichen in Automotive, Elektronik, Pharma, Verpackung oder Medizintechnik.

Auf dem deutschen Markt ist Billion seit gut fünfzehn Jahren aktiv. Den Vertrieb und den Service realisiert Billion hierzulande von Söchtenau bei Rosenheim aus sowie mit eigenen Vertriebs- und Kundendienst-Mitarbeitern in ganz Deutschland.

Fakuma 2023, Friedrichshafen, 17.-21. Oktober 2023, Halle B3, Stand 3104

Weitere Informationen: www.billion.fr, www.mihb.com

Billion S.A.S., Bellignat, Frankreich

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