22.03.2024, 14:58 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Der Spezialchemiekonzern Altana hat im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatzrückgang von 9 Prozent auf 2.742 Millionen Euro gegenüber dem starken Vorjahr (3.021 Millionen Euro) verzeichnet. Hierbei habe sich vor allem die rückläufige Nachfrage aus unterschiedlichen Industriebereichen ausgewirkt, auch bedingt durch signifikanten Lagerabbau entlang der Wertschöpfungskette. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichte 385 Millionen Euro und lag damit 15 Prozent unter dem Vorjahreswert (452 Millionen Euro). Als Grund nennt Altana neben dem geringeren Absatz die weiterhin hohen Materialkosten sowie die Kosten für drei Akquisitionen. Die EBITDA-Marge lag demnach inflations- und akquisitionsbedingt bei 14,0 Prozent (Vorjahr 15,0 Prozent). Bereinigt um die Akquisition der Von Roll Gruppe und weitere Sondereffekte habe die EBITDA-Marge trotz des Volumenrückgangs aufgrund gezielter Stabilisierungsmaßnahmen das Vorjahresniveau erreicht. "2023 war ein Jahr der Herausforderungen, aber auch eines, in dem wir mutig Chancen ergriffen haben", so Martin Babilas, Vorstandsvorsitzender der Altana AG. "Wir haben strategische Akquisitionen getätigt, unsere Forschung & Entwicklung weiter ausgebaut, kräftig in Standorte investiert und die Digitalisierung vorangetrieben. Damit haben wir sehr wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. 2023 war ein wertvolles Jahr für Altana." Zweitgrößte Akquisition in der Unternehmensgeschichte Im September tätigte der Konzern mit dem Erwerb der Von Roll Gruppe den zweitgrößten Zukauf seiner Unternehmensgeschichte. Damit will Altana den Ausbau der E-Mobilität und der erneuerbaren Energien durch innovative Elektroisoliersysteme wesentlich mit vorantreiben. Im August übernahm der Konzern zudem das Geschäft des international führenden Spezialisten für Hochfrequenz-Ultraschallmessgeräte Imaginant. Anfang 2024 erfolgte die Akquisition der Silberline Gruppe zum weltweiten Ausbau des Effektpigment-Geschäfts. Seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigerte Altana im Jahr 2023 um 2 Prozent auf nunmehr 197 Millionen Euro. Seine Investitionen, vor allem in den Ausbau von Standorten und die weitere Digitalisierung, erhöhte der Konzern um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 138 Millionen Euro. "Die allgemeine Konjunkturschwäche war in allen Geschäftsbereichen spürbar", heißt es in der Unternehmensmitteilung. Der größte Geschäftsbereich, BYK, verzeichnete einen Umsatzrückgang von 12 Prozent auf 1.208 Millionen Euro. Bereinigt um positive Akquisitionseffekte aus dem Zukauf des Geschäfts der Imaginant Inc. sowie negative Wechselkurseffekte lag der Umsatz 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Produktbereich Instrumente hingegen zeigte ein leichtes Wachstum, auch bereinigt um Wechselkurs- und Akquisitionseffekte. Der Effektpigmentspezialist Eckart erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 351 Millionen Euro. Das entspricht einem Umsatzrückgang von 12 Prozent. Die Akquisition der Silberline Gruppe werde sich erst im laufenden Jahr positiv auswirken. Bereinigt um negative Wechselkurseffekte lag der Umsatz 10 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Anbieter für Elektroisoliermaterialien, Elantas, verzeichnete einen leichten Umsatzrückgang von 2 Prozent auf 686 Millionen Euro. Bereinigt um negative Wechselkurseffekte und erste positive Effekte aus der Akquisition der Von Roll Gruppe Ende September lag der Umsatz 5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Actega erzielte mit Lösungen für die Verpackungs- und die grafische Industrie Umsatzerlöse in Höhe von 496 Millionen Euro. Das waren 11 Prozent weniger als im Vorjahr. Bereinigt um negative Währungseffekte betrug der Umsatzrückgang 10 Prozent. Europa weiterhin umsatzstärkste Region, kräftiges Wachstum in Indien 2023 waren alle Weltregionen vom Nachfragerückgang betroffen. Die weiterhin umsatzstärkste Region Europa erreichte 1.037 Millionen Euro und lag damit 4 Prozent (operativ 7 Prozent) unter dem Vorjahreswert. Der Rückgang in Deutschland betrug 8 Prozent (operativ 11 Prozent). Der Umsatz in der Region Amerika sank auf 792 Millionen Euro. Das entspricht einem Rückgang von 11 Prozent (operativ 12 Prozent). Der Einzelmarkt USA verzeichnete ein Minus von 12 Prozent (nominal und operativ). In Asien ging der Umsatz um 13 Prozent (operativ 9 Prozent) auf 863 Millionen Euro zurück. Während der Einzelmarkt China um 14 Prozent (operativ 10 Prozent) rückläufig war, konnte das starke Wachstum in Indien mit einem Anstieg um operativ 8 Prozent fortgesetzt werden. Zum Jahresende 2023 beschäftigte Altana weltweit 7.939 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit akquisitionsbedingt 982 Personen mehr als zum 31.12.2022. Ausblick: weiteres Wachstum und neue Investitionen in Standorte Altana erwartet für das Jahr 2024 ein moderates Wachstum der globalen Wirtschaft und geht von einer positiven Nachfrageentwicklung aus. Das operative Umsatzwachstum werde sich voraussichtlich im mittleren einstelligen Prozentbereich bewegen. Die Akquisitionen sollen zu zusätzlichem Wachstum führen. Zudem prognostiziert Altana für 2024 eine verbesserte Ergebnisprofitabilität. Auch im Jahr 2024 will Altana wieder kräftig in die Zukunft investieren. So plant der Spezialchemiekonzern unter anderem einen neuen, geschäftsbereichsübergreifenden Standort in Indien sowie den Neubau eines Laborgebäudes am Heimatstandort Wesel. Mit dem im November 2023 platzierten Schuldscheindarlehen mit Nachhaltigkeitskomponente habe sich Altana zudem zusätzlichen finanziellen Spielraum für weiteres Wachstum gesichert. Weitere Informationen: www.altana.de |
Altana AG, Wesel
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