06.06.2024, 10:20 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Auf der gestrigen Jahrestagung der Fachverbände Kunststoff- und Gummimaschinen, Abfall- und Recyclingtechnologie, Emint und der Arbeitsgemeinschaft Hybride Leichtbautechnologien ging Ulrich Ackermann, Leiter der VDMA Außenwirtschaft, auf die geopolitischen Veränderungen und ihre Auswirkungen auf den Maschinenbau ein: „Die Globalisierung der Weltwirtschaft gerät immer stärker unter Druck. China setzt auf Autonomie mit entsprechenden Folgen für den europäischen Maschinenbau, und in den USA hat die Biden-Administration in den vergangenen Jahren den „nationalen Ansatz“ der Handelspolitik der Regierung Trump fortgesetzt. Als Folge steuert die Welt auf eine neue bipolare Weltordnung zu.“ Für den europäischen Maschinenbau bedeute dies, die Notwendigkeit, in wichtigen Zielmärkten mit eigenen Produktionsstätten präsent zu sein und marktspezifische Produkte anzubieten. Viele Kunststoff- und Gummimaschinenbauer hätten sich bereits darauf eingestellt. Auftragseingang 2023 um 22 Prozent eingebrochen Trotz der widrigen Umstände auf den internationalen Märkten konnte der deutsche Kunststoff- und Gummimaschinenbau das Jahr 2023 jedoch mit einem preisbereinigten Umsatzplus von 13 Prozent abschließen. Nominal lag das Plus sogar bei 22 Prozent. „Dieses Wachstum ist erfreulich und zeigt, dass die Unternehmen in den vergangenen Jahren viele Aufträge akquirieren konnten, die nun sukzessive bedient worden sind. Allerdings haben sich zwischenzeitlich die Vorzeichen weltweit deutlich gewandelt. Die meisten Unternehmen haben ihren Auftragsbestand abgearbeitet und stellen sich aktuell dem Thema Unterauslastung“, erläutert Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA. Neben den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten belasteten die Maschinenbauer insbesondere die hohen Energiekosten, Inflation und hohe Zinsen, die für Unsicherheit und höhere Kosten und somit auch weniger Investitionen auf Seiten der Kunststoffverarbeiter sorgten. Einige der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie zum Beispiel Energiekosten und Inflation haben sich zwar wieder auf ein Normalmaß eingependelt, allerdings konnte die Talfahrt bei den Neu-Aufträgen bislang noch nicht gestoppt werden. „Nachdem wir im Jahr 2022 schon einen preisbereinigten Rückgang von 13 Prozent verkraften mussten, konnten im vergangenen Jahr preisbereinigt erneut 22 Prozent weniger Aufträge in den Büchern verzeichnet werden. Dies führt dazu, dass viele Unternehmen durch Kurzarbeit gegensteuern müssen“, mahnt Thorsten Kühmann, Geschäftsführer des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen. Auf der Umsatzseite bleibt das laufende Jahr mangels neuer Aufträge auf jeden Fall schwierig. Sollte sich die Unsicherheit auf den Märkten ab dem Sommer langsam legen und sich die Zinsen auf einem erträglicheren Niveau einpendeln, dürften die Investitionen in neue Maschinen wieder anziehen. Je nachdem, wie schnell dann neue Aufträge eingehen, wird sich die Umsatzentwicklung den weiteren Erwartungen nach in diesem Jahr seitwärts bewegen oder nur leicht rückläufig sein. Der Maschinenbau ist ein zyklisches Geschäft. Der jetzige konjunkturelle Abschwung im Kunststoff- und Gummimaschinenbau wird jedoch beschrieben als mehr als nur eine zyklusbedingte Delle. „Wir können und dürfen die konjunkturelle Schwäche, die sich aus der aktuellen Gemengelage ergibt, nicht kleinreden. Was wir aber können, ist, uns auf unsere Stärken zu besinnen, unsere Innovationskraft zu nutzen und mit neuen Lösungen aktuelle Themen der Märkte überraschend und punktgenau lösen“, ist Reifenhäuser überzeugt. „Das ist der Geist, in dem sich auch der neu gewählte Vorstand seinen Aufgaben widmen wird.“ Mitgliederversammlung wählt neuen Vorstand Auf der gestrigen Mitgliederversammlung haben die Unternehmensvertreter auch den neuen Vorstand des Fachverbandes Kunststoff- und Gummimaschinen für die nächsten drei Jahre gewählt: Ulrich Reifenhäuser, geschäftsführender Gesellschafter der Reifenhäuser GmbH & Co KG, bleibt Vorsitzender des Gremiums. Über den VDMA Kunststoff- und Gummimaschinen Mehr als 200 Unternehmen sind Mitglied im Fachverband, sie decken über 90 Prozent der Branchenproduktion in Deutschland ab. Zehn Prozent der Mitgliedsfirmen kommen aus Österreich, der Schweiz und Frankreich. Die deutschen Mitgliedsunternehmen stehen für einen Umsatz von sieben Milliarden Euro im Kernmaschinenbau und zehn Milliarden Euro inklusive der Peripherietechnologie. Jede vierte weltweit hergestellte Kunststoffmaschine kommt wertmäßig aus Deutschland; die Exportquote liegt bei 70 Prozent. Weitere Informationen: www.vdma.org |
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V., Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen, Frankfurt
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