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15.04.2025, 06:02 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Engel: Neue Spritzgießzelle für die TH Rosenheim - Von Recycling zu Hightech-Composites

Prof. Dr.-Ing. Norbert Müller (r.) und der wissen­schaftliche Mitarbeiter Sebastian Wiedl, M.B.A & Eng., mit einem Bauteil des Projekts vor der Spritz­gießmaschine insert 500V/130 von Engel - (Bild: Engel).
Prof. Dr.-Ing. Norbert Müller (r.) und der wissen­schaftliche Mitarbeiter Sebastian Wiedl, M.B.A & Eng., mit einem Bauteil des Projekts vor der Spritz­gießmaschine insert 500V/130 von Engel - (Bild: Engel).
Die Engel Gruppe, Anbieter von Spritzgießtechnologien, hat der Technischen Hochschule Rosenheim eine neue Spritzgießzelle zur Verfügung gestellt. Diese Anlage, bestehend aus einer vertikalen Spritzgießmaschine Engel insert 500V/130, einem Engel Infrarotofen und einem Knickarmroboter Engel easix KR-10, wird in der Lehre und der Forschung der Hochschule eingesetzt. Besonderer Fokus liegt auf der Verarbeitung von thermoplastischen, recyclebaren Composites sowie der Anwendung von Naturfasern.

Ein Forschungsschwerpunkt der TH Rosenheim sind Faserverbundwerkstoffe. Hier im speziellen Arbeiten zum Projekt „Holzbasierte Bioökonomie“, die sich mit der Herstellung und Verarbeitung neuer Materialien aus Zellulosefasern und Polypropylen (PP) befassen. Dabei werden Materialien entwickelt, die ähnliche Eigenschaften wie Organobleche besitzen und sich entsprechend verarbeiten lassen. Besonders hervorzuheben ist der Upcycling-Ansatz des Projekts „ZIM - ReProHybrid“: Materialien aus ausgedienten PKW-Stoßfängern werden zerkleinert und zu neuen Organoblechen verarbeitet. Diese können im Spritzgießprozess mit weiteren, ebenfalls recycelten Materialien aus Stoßfängern hinterspritzt werden.

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„Die TH Rosenheim hat eine große Bedeutung in der Forschung und Entwicklung, insbesondere im Bereich der Entwicklung von nachhaltigen Spritzgusslösungen und neuer Materialien“, sagt Dr.-Ing. Johannes Kilian, Bereichsleiter Prozess- und Anwendungstechnik der Engel Gruppe. „Die Zusammenarbeit ist für uns von großer Bedeutung, da die Hochschule nicht nur für ihre Forschungsstärke im Bereich der Kunststoffverarbeitung bekannt ist, sondern auch für ihre praxisorientierte Ausbildung. Unsere Spritzgießzelle ermöglicht es, innovative Technologien und digitale Lösungen direkt in der Lehre zu integrieren und zudem eine breite Palette an Anwendungen auf ihre Kreislauftauglichkeit hin zu testen.“

Die TH Rosenheim engagiert sich intensiv in der Forschung zu nachhaltigen Materialien, insbesondere im Bereich der Naturfasern als Verstärkungsstoffe für Thermoplaste. Prof. Dr.-Ing. Norbert Müller, Studiendekan für die Studiengänge Kunststofftechnik und Nachhaltige Polymertechnik: „Die neue Anlage versetzt uns in die Lage, praxisnahe Untersuchungen durchzuführen und den Einsatz von nachhaltigen Materialien in technischen Anwendungen sowie im Bauwesen weiter zu erforschen. Das Bauwesen ist für die TH Rosenheim von Bedeutung, da sie seit kurzem das Promotionsrecht im Bereich „Advanced Building Technologies“ besitzt. Dies ist laut Prof. Müller ein wichtiger Sektor, in dem weitere Forschung und Entwicklung zur Kreislaufführung der Materialien notwendig sind und in dem recyclebare Werkstoffsysteme auf Basis von naturfaserverstärkten Kunststoffen große Innovationspotenziale bieten. Durch den Einsatz von Faserverstärkungen, in Kombination mit einer Polymermatrix, können im Spritzgussverfahren Teile hergestellt werden, die eine hohe Festigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht aufweisen. Diese Eigenschaften sind besonders vorteilhaft für strukturelle Anwendungen im Bau, wo Stabilität in Verbindung mit geringem Eigengewicht erforderlich ist. Gleiches gilt für die Herstellung komplexer Formen, die mit traditionellen Baumaterialien oft nicht umsetzbar sind. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für innovative architektonische Gestaltungen.

Darüber hinaus spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle in der Forschung der TH Rosenheim. Mit der Nutzung des „iQ process observer“ von Engel gewinnt die Hochschule wertvolle Daten, die durch eine semantische Verarbeitung Rückschlüsse auf andere Anwendungen zulassen. Dies ist ein bedeutender Schritt in Richtung Machine-Learning- und KI-gestützter Anwendungen in der Kunststoffverarbeitung. „Die digitale Prozessüberwachung eröffnet neue Möglichkeiten, Produktionsprozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Norbert Müller. Die TH Rosenheim will diesen Bereich weiter ausbauen, da die Kombination von digitalen Technologien mit praxisnahen Projekten enormes Potenzial biete.

Neben der Unterstützung der Lehre und der Drittmittelforschung soll die Anlage von Engel auch für direkte F&E-Kooperationen genutzt werden. Firmen und Institutionen, die mit der TH Rosenheim zusammenarbeiten, können daran Technologien testen und neue Anwendungen erproben.

Weitere Informationen: engelglobal.com, www.th-rosenheim.de

Engel Austria GmbH, Schwertberg, Österreich

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