18.04.2008 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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MdEP Holger Krahmer kritisiert Beschlüsse des Umweltausschusses zur EU-Abfallrahmenrichtlinie Im Rahmen eines Symposiums stellten am vergangenen Freitag die BKV Beteiligungs- und Kunststoffverwertungsgesellschaft mbH (www.bkv-gmbh.de) und tecpol GmbH (www.tecpol.de) ihre neue Marktstudie „Kunststoffabfälle und die deutsche Entsorgungswirtschaft“ (s. plasticker vom 11.3.20078) vor und diskutierten sie mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Im Eingangsreferat verwies Dr. Reinhard Proske, Präsident des Gesamtverbandes Kunststoffverarbeitende Industrie e.V., auf die herausragende Bedeutung von Kunststoffen und der Kunststoffindustrie für die Ökonomien des 21. Jahrhundert. Er betonte, dass Kunststofferzeuger und –verarbeiter über BKV und tecpol gemeinsam auch weiter ihren Beitrag für eine Weiterentwicklung ökoeffizienter Verwertungswege leisten werden. Bei der ökologischen Gleichwertigkeit der verschiedenen Verwertungsoptionen müsse es dem Markt überlassen werden, die ökonomisch vernünftigste Variante zu wählen. Kunststoffabfälle werden in Deutschland sicher, zuverlässig und zunehmend auch unter Marktbedingungen verwertet. Aus dem ehemaligen Problemstoff „Abfall“ ist ein begehrter Rohstoff geworden. Wirtschaftliche Akteure entwickeln Kunststoffverwertung als eigenständige Geschäftsfelder. Diese zentralen Ergebnisse der Studie nutzten die Referenten sowie über 80 Teilnehmer aus Politik und Wirtschaft als Plattform für eine Diskussion aktueller Entwicklungen der EU-Abfallgesetzgebung und künftiger Strategien zur Verwertung von Kunststoffabfällen. Der FDP-Abgeordnete des Europaparlaments Holger Krahmer kritisierte an den Empfehlungen des Umweltausschusses zur Novelle der Abfallrahmenrichtlinie die Festlegung von Recyclingzielen mit entsprechenden Quoten und die eng gefasste Definition des Recyclings, die rohstoffliche Varianten ausschließe. Positiv zu bemerken sei, dass bei der Frage der Abfallhierarchie die Position des EU-Rates für eine flexible Hierarchie erhalten geblieben sei, betonte Krahmer, der selbst Mitglied des Ausschusses ist. Dr. Gottfried Jung, Abteilungsleiter im rheinland-pfälzischen Umweltministerium, hob die Bedeutung der BKV und tecpol als Beleg für die Ernsthaftigkeit der Kunststoffindustrie, „auch ohne gesetzliche Aufforderung“ Produktverantwortung zu übernehmen, hervor. Für mehr Kunststoffverwertung fordert Jung ein baldiges europaweites Deponierungsverbot. Dies sei Erfolg versprechender als starre Verwertungs- und Recyclingquoten. Für den Bereich der Verpackungsverwertung zeigte sich Dr. Michael Heyde von der Duales System Deutschland GmbH skeptisch, was den Verzicht auf Quoten auf europäischer Ebene betreffe. Auch er hält ein europaweites Deponierungsverbot für das wirksamere Mittel, sieht aber dafür derzeit keine echte Realisierungschance. Für die werkstoffliche Verwertung sieht er noch weiteres Potenzial, betont aber gleichzeitig die Notwendigkeit, alle Wege nutzen zu können. Auch Peter Hoffmeyer, Präsident des Bundesverbandes der deutschen Entsorgungswirtschaft und Vorstandsvorsitzender der Nehlsen AG, befürwortet eine „Europa-TASI“, schlägt aber vor, dies mit einem Steuerungsinstrument wie einer CO2-Abgabe für zu wenig energieeffizienten Müllverbrennungsanlagen zu ergänzen, um eine möglichst umweltverträgliche energetische Verwertung zu befördern. Dr. Hermann Krähling, Geschäftsführer der tecpol GmbH, zeigte sich am Ende der Veranstaltung in Frankfurt zufrieden: „Kunststoffverwertung ist als Chance im Markt angekommen. Die Informationen und Dialogplattform, die BKV und tecpol bieten, werden für eine konstruktive Auseinandersetzung mit dem Thema immer breiter genutzt.“ |
Beteiligungs- und Kunststoffverwertungsgesellschaft mbH + tecpol Technologieentwicklungs GmbH, Frankfurt + Hannover
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