22.10.2008 | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
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Kunststoffverwertung in Europa bei 50 Prozent - Nachfragewachstum übertrifft BIP-Wachstum „Compelling Facts about Plastics 2007“ heißt der 18. Bericht zu Produktion, Verbrauch und Verwertung von Kunststoffen, den die Kunststoff-Industrie – vertreten durch PlasticsEurope, EuPC, EuPR und EPRO – nun vorgelegt hat. Er steht im Internet als Download zur Verfügung. Auch eine Broschüre in Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Polnisch ist in Kürze verfügbar und kann bei den beteiligten Verbänden angefordert werden. 2007 wurde in der Verwertung von Kunststoffen in den 27 EU-Mitgliedstaaten plus Norwegen und Schweiz (EU27+NO/CH) die 50-Prozent-Marke erreicht – ein Anstieg um ein Prozent im Vergleich zu 2006 und vor allem gestützt auf starkes Wachstum beim Recycling. Dies gelang in einem Jahr mit beträchtlich gestiegener Nachfrage (+3 Prozent) auf insgesamt 52,5 Millionen Tonnen in der EU27+NO/CH insgesamt, wobei das BIP-Wachstum wiederum übertroffen wurde. Neun Länder (auf die 29 Prozent der Bevölkerung der EU27+NO/CH entfallen) erreichen Verwertungsquoten über 80 Prozent. Diese Länder sind also auf dem besten Weg, das Deponieren zu minimieren. Die wichtigsten Fakten für 2007: Nachfragewachstum bei Kunststoff übertraf erneut das BIP-Wachstum Die Nachfrage in der EU27+NO/CH stieg auf 52,5 Millionen Tonnen (2006: 51 Millionen Tonnen). Diese Steigerungsrate von 3 Prozent übertrifft das BIP-Wachstum. Die weltweite Nachfrage wuchs auf 260 Millionen Tonnen (2006: 245 Millionen Tonnen). Verwertung von Kunststoffen insgesamt bei 50 Prozent in der EU27+NO/CH Die Hälfte aller in den Abfall gelangten Altkunststoffe ("Post-Consumer-Kunststoffe") wird verwertet. Der Recycling-Anteil (stoffliche Verwertung) stieg auf 20,4 Prozent, während der Anteil der energetischen Verwertung ("energy recovery") unverändert bei 29,2 Prozent blieb. Geringere Deponieverbringung, langsame Fortschritte In der Schweiz, Dänemark, Deutschland, Schweden, Belgien, Österreich und den Niederlanden und zum ersten Mal auch in Norwegen werden jeweils mehr als 80 Prozent der anfallenden Kunststoffabfälle verwertet. Diese Länder sind also auf dem besten Weg, das Deponieren zu minimieren. In Ländern mit niedrigeren Verwertungsraten werden jedoch Fortschritte nach wie vor nur langsam erzielt. Die Hälfte der EU-Mitgliedstaaten liegt bei den Verwertungsraten immer noch bei unter 30 Prozent. Darin spiegeln sich der nur allmähliche Fortschritt in der politischen Entscheidungsfindung sowie die langen Vorlaufzeiten für die Nutzung der energetischen Verwertung. Dabei stehen energetische Verwertung und Recycling nicht in Widerspruch zueinander. Mehr Altkunststoffe – aber gleichbleibende Menge in der Deponieverbringung Infolge der wirtschaftlichen Entwicklung und mehr Substitution anderer Werkstoffe durch Kunststoff in zahlreichen Anwendungsbereichen erhöhte sich die Menge an Post-Consumer-Kunststoffabfall im Vergleich zu 2006 um 0,9 Millionen Tonnen. Dank der gesteigerten Verwertung blieb dennoch die Menge der deponierten Kunststoffe konstant. Dies folgt einem bereits seit mehreren Jahren beobachtbaren Trend: Es ist gelungen, wirtschaftliches Wachstum und Deponieren von Kunststoffabfall voneinander zu entkoppeln. Werkstoffliches Recycling plus 11 Prozent, energetische Verwertung plus 3 Prozent Bedingt durch höhere Rohstoffpreise, verbesserte Sammel- und Sortiertechniken, verbesserte Systeme und eine starke Nachfrage wurde 2007 beim werkstofflichen Recycling wieder ein beträchtlicher Anstieg verzeichnet. Erneut lag die Steigerungsrate über dem Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre. Dieser Anstieg gründete sich sowohl auf herkömmliche Abfallströme wie Flaschen und Folien, aber etwa auch auf Fensterprofile. Das sogenannte "Closed-loop-Recycling" wird in einigen Ländern immer wichtiger. In der energetischen Verwertung verlangsamte sich das Wachstum wegen längerer Vorlaufzeiten und langsamer Entscheidungsprozesse in mehreren Ländern. Der vorliegende Bericht wurde in Zusammenarbeit von PlasticsEurope, EuPC, EuPR und EPRO erstellt. ![]() Die europäische Kunststoff-Industrie leistet einen wesentlichen Beitrag zum Wohlstand in Europa, indem sie Innovationen Realität werden lässt, die Lebensqualität verbessert und Ressourceneffizienz und Klimaschutz ermöglicht. Mehr als 1,6 Millionen Menschen arbeiten in mehr als 50.000 Unternehmen der Kunststoff-Industrie (bei der Verarbeitung meist kleine bis mittelständische Betriebe) und erwirtschaften einen Umsatz von über 300 Millarden Euro im Jahr. PlasticsEurope (www.plasticseurope.org) ist einer der führenden europäischen Wirtschaftsverbände. Der Verband unterhält Zentren in Brüssel, Frankfurt, London, Madrid, Mailand und Paris und kooperiert eng mit anderen europäischen und nationalen Kunststoffverbänden. Unsere mehr als 100 Mitgliedsunternehmen produzieren mehr als 90 Prozent der Kunststoffe in den 27 EUMitgliedsstaaten und Kroatien, Norwegen, der Schweiz und der Türkei. EuPC – European Plastics Converters (www.eupc.org) – ist der Verband der Kunststoffverarbeiter in Europa, dessen Aktivitäten alle Bereiche der kunststoffverarbeitenden Industrie (einschließlich Recycling) umfassen. Die Gesamtziele dieses europäischen Verbandes sind die Vertretung und Förderung der Interessen der Industrie: • Vertretung von Positionen gegenüber europäischen und internationalen Einrichtungen und nichtstaatlichen Organisationen; • Pflege der Beziehungen zu einschlägigen anderen Organisationen in Europa und weltweit; • Durchführung von Wirtschaftsumfragen, Studien und Forschungsprojekten in allen Bereichen der kunststoffverarbeitenden Industrie. Der Verband EuPR – European Plastics Recyclers (www.eupr.org)– vertritt die Kunststoff-Recycler in Europa. Diese Organisation fördert das werkstoffliche Recycling von Kunststoffen und Bedingungen, die ein profitables und nachhaltiges Wirtschaften ermöglichen. Gleichzeitig bietet EuPR den Mitgliedern eine Dienstleistungsplattform. Auf die Mitglieder von EuPR entfallen insgesamt 85 Prozent der Recyclingkapazitäten in Europa; sie verarbeiten jährlich mehr als 2,5 Millionen Tonnen gesammelter Kunststoffe. EPRO ist ein Verband nationaler Organisationen, die Organisation und Förderung von Recycling und Wiederverwertung von Kunststoffen in ganz Europa betreiben. EPRO bietet ein einzigartiges Forum für führende Fachleute der gesamten europäischen Abfallwirtschaft. Es dient dem Austausch von Informationen und Erkenntnissen, der Entwicklung integrierter Strategien für Verpackungsabfälle aus Kunststoffen sowie der Förderung der technischen Entwicklung. |
PlasticsEurope, EuPC, EuPR + EPRO, Frankfurt am Main + Brüssel
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