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17.11.2008 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Japan: Abflachende Nachfrage bei Kunststoffen

Nach einem guten Vorjahr ist das Absatzumfeld für Chemieerzeugnisse 2008 in Japan schwierig. Zum einen haben Abnehmerindustrien aufgrund steigender Rohstoff- und Materialpreise ihre Nachfrage bereits gedrosselt. Zum anderen dämpft die abkühlende Konjunktur in Japan wie auch in vielen anderen Abnehmerländern den Bedarf nach chemischen Erzeugnissen.

Bei den Kunststoffen in Primärform hat die Abflachung der Nachfrage bereits eingesetzt. Zwar war 2007 insgesamt ein gutes Geschäftsjahr, vor allem, da die Produktion von Kfz und von digitalen Unterhaltungselektronikgeräten noch auf Hochtouren lief. Allerdings zeigte die Baubranche als Abnehmerindustrie bereits deutliche Schwächen, die sich 2008 weiter verstärkten. Mittlerweile ist auch die Herstellung von Kfz ins Stocken geraten, da die Nachfrage in Japan und in den wichtigsten Absatzmärkten nachgelassen hat.

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Die einheimischen Verkäufe von Polyethylen (PE) nahmen im Jahr 2007 noch zweistellig zu. Für 2008 und 2009 ist jedoch aufgrund der internationalen Konjunkturabschwächung mit einem fallenden Absatz zu rechnen. Für Polypropylen (PP) und Polystyrol (PS) sehen die Absatzaussichten etwas besser aus. Die Nachfrage vor allem japanischer Kfz-Hersteller nach Teilen aus PP-Mischungen soll steigen, da der Trend hin zu leichteren und energieeffizienteren Fahrzeugbauweisen geht, so die Prognose der Japan Petrochemical Industry Association.

Im Fiskaljahr 2007 (1.4.07-31.3.08) verzeichneten die führenden japanischen Chemieunternehmen - wie unter anderem Mitsubishi, Mitsui, Sumitomo, Asahi Kasei - trotz guter Absatzgeschäfte Profitrückgänge. Denn hohe Preise für Rohmaterialien und Vorprodukte, wie beispielsweise Naphtha, konnten nicht ohne weiteres an die Industriekunden weitergegeben werden. Wegen der gedämpften Erwartungen für 2008 und 2009 wird die Erzeugung heruntergefahren. Abgesehen von erforderlichen Überholungs- und Modernisierungsvorhaben sind nur wenige neue Anlageinvestitionen angekündigt.

Da japanische Hersteller von chemischen Grundstoffen, Kunstharzen und anderen Kunststoffvorprodukten zunehmend von Importen aus dem Mittleren Osten und von Rohstoffpreisen unter Druck gesetzt werden, sind weitere Restrukturierungen in der Branche zu erwarten. In den letzten Jahren gab es schon eine Reihe von Neuordnungen innerhalb von Unternehmensgruppen. Die Zahl der Geschäftsallianzen dürfte zunehmen. Insbesondere die Upstream-Branchenerzeuger werden ihren Fokus in Richtung Hochleistungs- und Spezialchemikalien verschieben, um wettbewerbsfähig zu bleiben und höhere Margen zu erzielen.

Die Herstellung von Ethylen in Japan dürfte 2007 den Höhepunkt überschritten haben. Aufgrund hoher Nachfrage war die Erzeugung auf mehr als 7,7 Mio. t gesteigert worden. In den ersten sechs Monaten 2008 ging die Herstellung jedoch um 8,2% zurück, da eine Reihe von Produktionsanlagen turnusgemäß überholt werden müssen, zudem wollen die Ethylenunternehmen im Gesamtjahr ihre Erzeugung zurückschrauben. Im Gegensatz zu Ethylen besteht bei Propylen ein begrenztes Produktionsangebot. Daher wird in diesen Bereich mehr investiert werden.

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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