13.11.2009 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Branchenexporte und -importe fallen voraussichtlich unter die 20-Mrd.-US$-Marke / Nachfrage aus Südchina schwach Im Jahr 2009 brach Hongkongs Handel mit Kunststoffen in Primärform sowie als Halbwaren, der 2008 noch bei über 20 Mrd. US$ gelegen hatte, kräftig ein. Angesichts der weltweiten Finanzkrise fuhr die südchinesische Exportindustrie, der mit Abstand größte Abnehmer, ihre Produktion zurück. Zugleich benötigte sie weniger Vorprodukte. Die größten Zulieferer sind traditionell Taiwan, Japan, die USA und Korea (Rep.). Doch auch deutsche Anbieter spielen eine gewisse Rolle. Hongkong ist ein bedeutender Handelsplatz für Kunststoffe. Traditionell importiert die Sonderverwaltungsregion (SVR) große Mengen an entsprechenden Primärstoffen und Halbwaren aus den benachbarten asiatischen Industrie- und Schwellenländern sowie aus den USA und reexportiert diese nach Südchina. Die dortigen Fabriken benötigen die Vorprodukte beispielsweise zur Herstellung von Spielzeug und einfachen Plastikwaren, aber auch zur Fertigung von Pkw oder Geräten der Konsumelektronik. Doch zahlreiche südchinesische Abnehmerbranchen für Kunststoffe befinden sich seit dem Ausbruch der internationalen Finanzkrise in einem bedauernswerten Zustand. Viele Fabriken produzieren überwiegend oder sogar ausschließlich für den ausländischen Bedarf. Die entsprechenden Exporte nach Nordamerika bzw. Europa sind infolge des dortigen Wirtschaftsabschwungs kräftig gesunken. Walt Mart, Carrefour, Metro und andere Handelsriesen haben im Verlauf des ersten Halbjahres 2009 ihre Lagerbestände stark reduziert. Das Weihnachtsgeschäft hat zwar für einen leichten Aufschwung gesorgt. Jedoch lag es in den meisten Branchen noch merklich unterhalb des Vorjahresniveaus. Wer weniger produziert, benötigt auch weniger Vorprodukte und so sind auch die entsprechenden in Hongkong registrierten Warenströme drastisch zurückgegangen. Im Gesamtjahr 2008 waren die Kunststoffimporte und -exporte der Sonderverwaltungsregion nur minimal auf 22,8 Mrd. US$ gefallen. Doch 2009 dürfte die 20-Mrd.-US$-Marke deutlich unterschritten werden. So sanken die Brancheneinfuhren laut Angaben der Zollstatistik in den ersten drei Quartalen um 29% zum Vorjahreszeitraum. Die entsprechenden Reexporte nach VR China gaben um 23% nach. Über die Hälfte der Brancheneinfuhren Hongkongs kamen 2008 sowie in den ersten neun Monaten 2009 aus Taiwan, Japan, den USA und Korea (Rep.). Daneben gab es eine Vielzahl von weiteren Lieferländern. Fast alle sind von der Krise gleichermaßen hart getroffen. Deutschland exportierte 2008 noch Branchenprodukte im Wert von über 300 Mio. $ nach Hongkong. Zwischen Januar und September 2009 gingen die entsprechenden Umsätze in der SVR indes um über ein Viertel zurück. Wann sich der Branchenhandel wieder erholt, bleibt abzuwarten. Manche Landeskenner erwarten, dass der Aufschwung relativ schwach bleiben dürfte. Viele Fabriken im südchinesischen Perlflussdelta sind Pleite gegangen. Die überlebenden Betriebe bemühen sich, ihre Kosten zu drücken. Nicht wenige spielen mit dem Gedanken, ihre Produktion ins Hinterland zu verlagern oder aber China ganz den Rücken zu kehren und in echte "Billiglohnländer" zu gehen. Einen massiven Exodus hat es jedoch bislang nicht gegeben und so dürfte die Region auch weiterhin ein wichtiger Standort für die Produktion von Kunststoffwaren bleiben. Zum Jahresende 2008 - als die Krise in China erst begann - existierten in der Provinz Guangdong fast 5.000 größere Branchenbetriebe - mit einem Jahresumsatz von mehr als 700.000 US$ -, die zusammen über eine Mio. Menschen beschäftigen. Da in der Krise zahlreiche kleine und finanzschwache Betriebe von ihren größeren Konkurrenten übernommen wurden, dürfte 2009 die Anzahl der offiziell erfassten kunststoffverarbeitenden Betriebe stark zugenommen haben. ![]() |
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