16.11.2009 | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Auftragseingänge nehmen wieder zu / Importe haben möglicherweise Tiefpunkt erreicht Der von den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise schwer gebeutelte chinesische Markt für Kunststoffmaschinen hat offensichtlich seine Talsohle durchschritten. Der Ausstoß von Kunststofferzeugnissen hat sich im Jahresverlauf beträchtlich erholt, da sich wichtige Abnehmerindustrien im Aufwind befinden. Der Kunststoffexport bereitet zwar noch Sorgen, aber die Auftragseingänge für Kunststoffmaschinen legten zuletzt wieder zu. Daher ergeben sich auch für ausländische Lieferanten wieder bessere Verkaufschancen. (Kontaktanschriften) Der chinesische Markt für Kunststoffmaschinen gehört zu den Sektoren, die von der Weltwirtschaftskrise mit am Schlimmsten betroffen waren. Die Großkunden der Branche, die Kunststoff-Hersteller und -Exporteure, hielten sich seit dem 4. Quartal 2008 mit Bestellungen extrem zurück, obwohl die Produktion von Kunststofferzeugnissen nicht übermäßig stark eingebrochen war. Am empfindlichsten traf es die Kunststoffexporteure, die durch die Bank mit stark rückläufigen Ausfuhren zu kämpfen hatten. Der Binnenmarkt, dies lassen aktuelle Zahlen erkennen, hat aber nach einem kurzen Einbruch wieder Fuß gefasst. Gemäß den Angaben des National Bureau of Statistics (NBS) lag der Ausstoß von Kunststoffen in den ersten drei Quartalen 2009 wieder über den Ergebnissen des Vorjahreszeitraums, und für September 2009 werden zudem hohe zweistellige Zuwachsraten gemeldet. Der Aufschwung wird bislang ausschließlich vom Binnenmarkt getragen, der unter Anderem vom Konjunkturprogramm der Regierung und dem robusten Kfz-Sektor profitiert. Der Export bleibt dagegen weiterhin schwach, auch wenn es Anzeichen dafür gibt, dass das Schlimmste überstanden ist. In der Branche macht sich daher ein verhaltener Optimismus breit. So sieht beispielsweise der Vizedirektor des Branchenverbandes China Plastic Industry Machinery Association, Qian Yaoen, das zweite Halbjahr 2009 in gedämpft positivem Licht. Die Hoffnung ruht in erster Linie darauf, dass die Auftragseingänge der Branche in den letzten Monaten kontinuierlich zugenommen hätten, nachdem der Absatz von Kunststoffmaschinen (Eigenerzeugung) im ersten Quartal 2009 im Vergleich zur Vorperiode um 35,7% auf 29.890 Anlagen eingebrochen war. Qian sieht bis 2010 ein jährliches Wachstum der Kunststoffmaschinenbranche von durchschnittlich 6% p.a. Der Gesamtmarkt für chinesische Branchenerzeugnisse dürfte sich nach diesen Prognosen 2010 auf etwa 14,5 Mrd. RMB belaufen. Insbesondere gebe es einen steigenden Bedarf an großen, Hochpräzisions- und Spezial-Spritzgießmaschinen sowie bei Hochleistungs- und Niedrigtemperatur-Schneckenextrudern. Seit Oktober 2008 war der chinesische Import von Kunststoffmaschinen nach Zollangaben kontinuierlich zurückgegangen. In den ersten neun Monaten 2009 summierten sich die Rückgänge im Vergleich zur Vorjahresperiode auf ein Minus von 31,9% auf nur noch 1.526 Mio. $. Die besten Monatswerte 2009 wurden im Februar (-1,4%) und im September (-15,6%) erreicht. Optimisten sehen den Tiefpunkt allerdings mittlerweile erreicht. Quartalsweise betrachtet gingen die Auslandsbezüge im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal nicht mehr zurück sondern stagnierten bei einem Wert von etwa 500 Mio. $. Ohnehin waren die einzelnen Kunststoffmaschinen von der Entwicklung höchst unterschiedlich betroffen. Während beispielsweise Extruder noch um 13,4 zulegen konnten, stürzten andere Segmente wie "Andere Formmaschinen" (-57,1%), "Maschinen zum Formen von Luftschläuchen" (-53,9%) oder Vakuumformmaschinen (-53,2%) in nie dagewesenem Umfang ab. Für deutsche Lieferanten war 2008 eines der erfolgreichsten Jahre. Die chinesischen Bezüge erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 45,7% auf 730 Mio. $, und das bisherige Rekordjahr 2004 (753 Mio. $) wurde damit nahezu erreicht. Im Vergleich dazu nahmen beispielsweise die USA 2008 nach DOC-Angaben nur Kunststoffmaschinen im Wert von 525 Mio. $ aus Deutschland ab. Auch wenn die Krise möglicherweise ihren Tiefpunkt überschritten hat, sehen sich chinesische Kunststoffmaschinenhersteller mit großen Problemen konfrontiert. Die zersplitterte Branche weist nur wenige konkurrenzfähige Großunternehmen auf, die Aufgaben für Forschung und Entwicklung bewegen sich - gemessen am Umsatz - bei einem Anteil von unter 1%. Daneben werden hohe Stückzahlen produziert, die aber technologisch eher im unteren und mittleren Bereich anzusiedeln sind. Vor allem der hohe Verbrauch an Rohstoffen und Energie bereitet Sorgen, ebenso die geringe Präzision und Effizienz. So verbrauchen chinesische Anlagen doppelt so viel Rohstoffe und Energie wie die ausländischer Konkurrenten, während Geschwindigkeit und Effizienz nur die Hälfte der Mitbewerber erreichten, heißt es in einer Analyse des Branchenverbandes. Um die Branche zu einer schnelleren technologischen Entwicklung zu drängen und die Standardisierung voranzutreiben, wurden im November vergangenen Jahres vom "National Standardization Administration Committee" neue Standards festgelegt, die zum 1.1.09 in Kraft traten. In Kooperation mit der EUROMAP (European Plastics and Rubber Machinery Manufacturers Association) wurde der neue Standard GB22530-2008 auf Basis der europäischen EN201:1997 entwickelt. Vom 19.4. bis 22.4.2010 findet in Shanghai die 24. "CHINAPLAS - International Exhibition on Plastics and Rubber Industries" statt. Die Branchenveranstaltung hat Aufnahme gefunden in das Auslandsmesseprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und wird von deutscher Seite von der Messe Düsseldorf organisiert. Kontaktanschriften: Messe Düsseldorf China Ltd. Suite 420, Level 4 Shanghai Centre, 1376 Nanjing Rd. West 200040 Shanghai Tel. 008621/62 79 73-38, Fax: -37 shanghai@mdc.com.cn, www.mdc.com.cn, www.chinaplasonline.com Messe Düsseldorf GmbH Messeplatz 40474 Düsseldorf Tel. 0211/4560-01, Fax: -668 info@messe-duesseldorf.de, www.messe-duesseldorf.de ![]() |
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