09.03.2020, 12:47 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
BASF und Hengst entwickeln wiederverwendbares Ölschraubmodul aus technischem Kunststoff "Ultramid" Structure LFX - (Bild: BASF/Hengst). Das neue Modul Blue.on besteht aus drei Komponenten: dem Filtergehäuse, dem Verbindungselement zum Motor sowie dem Filterelement. Beim Ölwechsel wird lediglich der Filter getauscht, während die komplett aus Kunststoff bestehende Moduleinheit über die gesamte Servicezeit des Motors im Einsatz bleiben kann. Am Ende des Auto-Lebenszyklus können alle Komponenten fast vollständig recycelt werden. Aufgrund des verwendeten Kunststoffs verringert sich das Gewicht des Bauteils den weiteren Angaben zufolge um 23 Prozent im Vergleich zu seinem Pendant aus Metall. Die nachhaltige Umsetzung des hochbelasteten Bauteils wurde durch „Ultramid“ Structure A3WG12 LFX möglich. Die „Ultramid“ Structure-Typen von BASF sind langglasfaserverstärkte Polyamide mit einem besonderen Eigenschaftsprofil: Neben hervorragenden mechanischen Eigenschaften bei hohen Temperaturen zeigt das Material eine sehr geringe Kriechneigung sowie reduzierte Schwindung und Verzug. Diese Eigenschaften ermöglichen das innovative Schraubkonzept. Aufgrund der langen Glasfasern und der damit verbundenen veränderten Faserorientierung entsteht ein dimensionsstabiles Bauteil. Während des Spritzgießprozesses bilden die Glasfasern ein dreidimensionales Netzwerk aus, was zu einer sehr guten Oberflächenqualität des Bauteils führt. Partnerschaftiche Entwicklung „Die Firma Hengst trat mit der Idee an uns heran, eine ressourcenschonende Alternative zum Metallgehäuse mit derselben Leistungsfähigkeit zu finden“, erläutert Christian Janeba, Senior Key Account Manager im Unternehmensbereich Performance Materials bei BASF. „Wir haben den Entwicklungsprozess konstruktiv in der Materialentwicklung und mit einem umfassenden Engineering-Paket unterstützt und die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt gestellt.“ Neben kunststofftechnischer Beratung und Bauteilprüfung kam auch das BASF-Simulationstool „Ultrasim“ zum Einsatz. „Die Entwicklung hat sehr viel Zeit in Anspruch genommen, doch das Ergebnis überzeugt auf ganzer Linie“, sagt Michael Böhm von Hengst. „Alle Partner suchten mit hohem Engagement nicht nur nach einem innovativen technischen Bauteil, sondern nach einer nachhaltigen Lösung sowohl für die Automobilindustrie als auch die Autofahrer. Unzählige Tests und Versuche, zu denen BASF mit umfassendem Kunststoff Know-how beigetragen hat, haben letzten Endes zu einem positiven Ausgang geführt.“ Das Produkt Blue.on wurde 2018 bereits vor dem Serienstart mit dem Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. VDI-Konferenz „Plastics in Automotive Engineering“, 25.–26. März 2020, Mannheim Weitere Informationen: |
BASF SE, Ludwigshafen + Hengst GmbH & Co. KG, Münster
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