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03.12.2007 | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

Polen: Abfallwirtschaft vor gewaltigen Herausforderungen

Durchschnittlich produziert jeder Pole rund 350 kg Müll im Jahr - und liegt damit im europäischen Mittelfeld. Doch werden in Polen nur 2,5% der Kommunalabfälle wiederverwertet. Nach EU-Bestimmungen ist das Land verpflichtet, diesen Anteil bis 2010 auf 25% zu erhöhen. Die Abfallentsorgung auf Mülldeponien soll 2008 wesentlich teurer werden. Ein Lichtblick für Maschinen- und Anlagenbauer rund um die Abfall- und Recyclingwirtschaft, die vom 20. bis 23.11.07 technische Neuheiten auf der Umweltmesse Poleko in Poznan präsentierten.

Das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung ist zwar allgemein gestiegen. Doch reicht das angesichts der Umweltschutzverpflichtungen, die Polen innerhalb der nächsten Jahre im Rahmen seiner EU-Mitgliedschaft zu erfüllen hat, nicht aus. Diese erfordern radikale und schnelle Verhaltensänderungen in nahezu allen Gesellschaftsschichten.

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Bisher gibt es in Polen kein integriertes Abfallwirtschaftskonzept zur Verwirklichung der Recyclingziele, und auf kommunaler Ebene fehlt oftmals der politische Wille hierzu. Selbstverwaltungen können für die Abfallsammlung keine Kosten in Form einer lokalen Steuer erheben. Für die Entsorgungsbetriebe ist es weiterhin einträglich, Müll einfach auf Deponien abzuladen. Dort landen 97,5% der kommunalen Abfälle.

Knapp 40% der polnischen Gemeinden trennen ihre Abfälle. Das betrifft in erster Line Verpackungsmüll, insbesondere aus Papier, Kunststoff und Glas. Meist werden diese in der Regel ineffektiven Aktivitäten von den Gemeinden subventioniert. Ein kohärentes Gesamtkonzept für die Abfallentsorgung gibt es aber nicht.

Nach optimistischen Schätzungen recyceln Abfallsammlungs- und -verwertungsbetriebe etwa 30% der Gesamtmasse des auf den Markt gelangenden Verpackungsmülls. Gewonnen werden hieraus vor allem Sekundärrohstoffe für die Produktion neuer Verpackungen oder anderer Waren. Ein großer Teil kommt aus dem Handel, besonders aus dem Groß- und Supermarkthandel. Aus kommunalen Abfällen stammen dagegen lediglich etwa 4% (400.000 t pro Jahr). Dabei liegt der Sekundärrohstoffanteil von Kommunalabfällen, der sich zur Wiedergewinnung eignet, nach morphologischen Untersuchungen bei 30 bis 35%, also rund 4 Mio. t im Jahr. Hier schlummert noch ein gewaltiges Marktpotenzial. Im Jahr 2006 entstanden rund 4,2 Mio. t Verpackungsabfälle, für 2007 liegen die Schätzungen bei 4,4 bis 4,5 Mio. t. Für das Jahr 2010 werden 5 bis 5,5 Mio. t prognostiziert.

Weiterführende Informationen

bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln

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